Kunrad 14 Februar 07 Einwohnerrückgang

Kunrad 14

Gude, die Herrschafte,

saache Sie mal, habbe Sie des auch gelese, dass Rödermark ständig weiter schrumpft. Am 31.12.06 hatte mir exakt 80, in Worten achtzig, Einwohner weniger als das Jahr zuvor. Jetzt frag isch Sie: Wie soll des weitergehe?

Stelle Sie sich einmal vor, dass mir bei dem Rückgang in genau 350,3375 Jahrn ausgestorbe sind, da gibt’s kei Kerb un kei Fastnacht mehr. Schon in 349 Jahrn wär´n nur noch 80 Unentwegte beim Rathaussturm oderm Orwischer Rosemontagszug. Des werde ein paar schön öde Veranstaltunge, wenn mir uns nicht alle am Rieme reiße! Hier muss das Ruder herumgerisse werde.

Erstens sind alle Junge angesproche, grad jetzt an de Fastnacht für eine Geburtesteigerung zu sorge. Wenn ihr euch jetzt ranhaltet, könnte mir am Jahresende schon hunderte Kinner zusätzlich zu verbuche habbe. Auch wenn die Vereine das jetzt nicht so gerne hörn, halt´ euch mit dem Alkohol zurück, sonst wird´s nix!

Zweitens müsse mir Ältere sehe, dass mir unserer Nachwelt noch recht lang erhalte bleibe. Wenn also de Gevatter Tod meint, bei uns anklopfe zu müsse, da werde mir ihm seine Sense ruckzuck zerbreche, da kann er schneide, wo er will, awer nicht bei uns. Von Krankheite will isch in Zukunft auch nix mehr hörn. „Über Krankheite red mer nit, Krankheite hat mer!“ oder so.

Drittens müsse alle Rödermärker bis zum 31.3. mindestens 3 Kilo abgenomme habbe, mit Ausnahme von de Derrabbelische, also den schon jetzt Schlanken. Und ein Waldlauf wöchentlich odder wenigstens Gymnastik sollte auch auf dem Programm stehe. Manch einer könnt sich ja auch mal widder bewege, schad doch nix!

Wenn mir also alle der Verantwortung, die auf uns last´ gerecht werde, dann sieht die Stadt Rödermark einer strahlenden Zukunft entgege. Paß uff Frankfurt, mir komme!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

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