Tachebuch 01.04.2024 (Kunrad 217 un 1. April)

Gude, die Herrschafte,

grad unne könne Sie de Kunrad von Ende Januar lese. Gleichzeitig könne Sie uff de Seite vom Neue Heimatblatt Rödermark die aktuelle Ausgabe mim Kunrad-Beitrag März 24 finde. Also mal gucke.

Dann hat die Stadt heut u.a. bei Facebook veröffentlicht, dass ein Skigebiet mit Sessellift un allem Drum un Dran in Rödermark errichtet würd. Ein  Kommentator ergänzt, dass die Stadt eine Rennstrecke für die Formel 1, de sogenannte Rödermark-Ring, plane würd. Das sin awer alles Nebelkerze, um von dem wahre Großprojekt, nämlich der Rodau-Marina, dem Hafen für Segler un Motorboote, direkt hinner dem Orwischer Hallebad abzulenke. Nachdem das Jugendzentrum dort nit hinkommt, muss ja was gemacht werde. Also sin se mal gespannt, wann unser Stadtobere die Katz aus em Sack lasse.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

 

Kunrad 217 Januar 2024 Sicherheit uff de Gasse, Corona-Nachwirkunge un Fastnacht

Kunrad 217

Gude, die Herrschafte,

es is wie immer spät, awer mir habbe uns ja nit gesehe bzw. gelese. Deshalb nachtäglich e gutes, hoffentlich friedliches, neues Jahr!
Was gibt´s zu berichte? Die Anwohner des Oweräirer Marktplatzes hatte sich teilweise beschwert, weil des Abends Personen unbekannter Herkunft vermehrt dort aufgetaucht seie. Sie hätte manchmal e ungut Gefühl. Jetzt muss dabei awer bedacht werde, dass Rödermarks Straße nach 22 Uhr weitgehend menschenleer sin. Gehe Sie mal nachts in Oweroure vom Breidert zur Nell-Breuning-Schul oder in Orwisch vom Badehaus zum Sterkel. Da kann es gut sein, dass sie keiner Menschenseele begegne. Un letzt hatt isch in diesem Zusammehang von e paar junge Fraue gehört, dass die sich an dene Leut am Marktplatz in Oweroure gar nit störn, sondern im Gegeteil froh sind, wenn dort e bißje Lebe is. Da fühle die sich jedenfalls sicherer als in de Näh vom Bahnhof. Was zeigt, dass jedes Problem seine zwei Seite hat. Was die eine mit ungutem Gefühl wahrnehme, is für annere e Stück Sicherheit. Beides kann mer gut verstehe. Jedenfalls habe erste Kontrolle am Marktplatz keine Besorgnis erregende Tatsache zum Vorschein gebracht.
Vieles davon hat mit dem blöde Corona zu tun. Frage Sie mal die Wirte! Die Leut ginge vor Corona abends ab halb acht esse, vorher war nix los. Jetzt sin se awer schon um sechs da, so dass du um zehn de Lade zu mache kannst. Außer bei zwei, drei Kneipe, die sich schon uffs lange Auflasse spezialisiert habbe, lautet bei uns das Motto: „Um 22 Uhr klappe mer die Bürgersteige hoch!“ Des is jetzt nix Schlimmes, die Zeite ännern sich halt. Awer mer merkt´s halt doch, wenn mer am spätere Abend aus de Stadt nach Rödermark kommt – vom blühende Lebe in die Ödnis!
Des is allerdings kein Rödermärker Problem, wie ich jüngst bei einer nächtlichen Autofahrt durch Münster un Eppertshause feststelle durft. Isch hätt dutzende grundlose Vollbremsunge mache könne, es hätt kei Sau gestört!
Isch hoff nur, dass des an Fastnacht anners wird. Gehe Sie bitte zu Sitzunge, Kappenabende, Maskebäll un zu unserne Umzüg in Oweroure un Orwisch, un bleibe se recht lang, damit die Mädchen, die nachts von de Stadt odder sonst woher heim komme, sich mal uff unsere Gasse sicher fühle. Hellau!

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Ihne Ihrn Kunrad

 

Kunrad im Internet: dekunrad.de odder facebook.com/dekunrad

Tachebuch 25.02.2024 (Kunrad 216)

Gude, die Herrschafte,

so jetzt könne Sie de Jahresrückblick vom Dezember lese, währenddem isch grad eben die erste Cabriofahrer gesehe hab.

Isch frag misch, wie die des hinkriege, ohne zwei Tag später mit Mittelohrentzündung im Bett zu liege. Gibt es da womöglich e Heizung in de Koppstütze , die dir heiße Luft ums Ohrläppche bläst? Odder mache die vielleicht Watte ins Ohr? Hörn kannst du ja bei einer solchen Fahrt sowieso nix. Womöglich is awer eine februarliche Cabriofahrt geeignet, dir es Hirn emal frei zu blase, damit du in einer Zeit des Wahnsinns widder klare Gedanke fasse kannst. Wenn des so wär, bitte ich örtlich ansässige Cabriofahrer misch gelegentlich mitzunehme. Andernfalls bleib isch allerdings liewer in meim Ohrnsessel.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 216 Dezember 2023 Jahresrückblick 23

Kunrad 216

Gude, die Herrschafte,

isch hatt ja Ende des letzten Jahres die Taktik angewandt, mal e schlechtes Jahr vorauszusache, damit 2023 womöglich e gut Jahr wird. In de Jahrn davor ging isch von em gute neie Jahr aus un es wurd e schlechtes. Awer ehrlich gesacht, die Taktik is total in die Hos gegange. 2023 kannst du mit Krieg in de Ukraine un im nahe Oste, mit Inflation un Haushaltskrise doch grad widder in die Tonne schmeiße wie die Jahrn zuvor. Gut, mer hatte keine Pandemie, awer ansonste…
Mer muss dabei positiv sehe, dass mer unser Leewe mit Fastnacht, Kerbe un Woifeste widder langsam hochgefahrn habbe, was mer gar nit hoch genug einordne kann. Örtliche Streitthemen warn Jugendzentrum, Badehaus un örtliche Erneuerunge. Jed Diskussion darüber hätt mer sich wohl bei de Schulde, die mir habbe, ersparn könne. Keine Ahnung, wie es da weitergeht.

Un im Bund mim Heizungsgesetz un de Schuldebremse is aach nit so richtig klar, wo mir hinsteuern. Angst kann´s einem vor de US-Wahl im nächste Jahr werde, wenn de Trump womöglich widder gewählt un in seim Wahnsinn die Diktatur ausrufe wird. Wahrscheinlich geht de Antrittsbesuch direkt bei´n ebenfalls „widdergewählte“ Putin, un de Orban sitzt am Katzetisch. Szenarie, die du dir gar nit ausdenke kannst. Mit de Realität kommt keine noch so abgedrehte Phantasie mit! Ganz ehrlich, wenn isch die Kerle sehe, ei, da bin isch ja üwer die ganze Scholzes, Habecks, Lindners un Merzes froh, die mir da habbe. Im Vergleich zu dem sonstige derzeitige weltpolitische Personals habbe mir ja noch die beste Politiker, unfähig vielleicht, awer wenigstens nit gefährlich!
Privat war´s bei mir e normales Jahr. Mei Fraa nörgelte an mir rum, weil isch dies oder jenes nit odder nit rischtisch gemacht hab, dabei die übliche, gar nit in der Erwartung einer Antwort gestellte Frage, ob mir de Stammtisch liewer wär als sie. Daraufhin von mir das übliche Gebrummel. Auch gab es die allseits beliebte Fernsehabende mit der lebenswichtigen Entscheidung, Schlager bzw. Volksmusik odder Sport, was aufgrund eines Zweitgeräts nit zu beziehungsbedrohliche Zwistigkeite geführt hat, un so weiter, un so fort. Was soll isch Ihne erzähle, Sie kenne es ja selbst am beste!
Am End muss mer trotz allem dankbar sein. In diesen advent- bzw. weihnachtliche Zeite dürfe mir einfach die Hoffnung nit verliern. Mir bleiwe gute Leut, versuche annern zu helfe, in uns Gier, Neid un Hass mit Vernunft zu unterdrücke bzw. gar zu besiege un einfach e Leewe zu führn, bei dem mer morgends noch in de Spiegel gucke kann. Mehr odder minder beschaulich esse un trinke mer dabei Sache, die mer besser lasse würde. Awer e bißje Unvernunft wird mer sich doch noch gönne könne!
So bleibt mir nur Ihne e schöne Weihnacht un, was soll isch ach mache, e glückliches neues Jahr 2024 zu wünsche. Bleibe Sie so, wie Sie werde wolle!

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Tachebuch 31.01.2024 (Kunrad 215 un neues Neues Heimatblatt)

Gude, die Herrschafte,

grad im neue Jahr erscheine die Kunrad-Artikel von Ende 2023 besonders alt. Des Debakel mit de Fußball-Nationalmannschaft hat mer mit de Handball-EM erfolgreich verdrängt, da komm isch mit dem alte Mist un schon is alles widder do!

Awer vielleicht werd des bald anners, weil -Neuigkeit – es Neue Heimatblatt Rödermark jetzt kostenlos in die Haushalte verteilt wird. Damit könne dann mehr Leut mein Mist lese. Die Entscheidung, ob des gut odder e weitere Katastroph is, überlass isch annern. Gucke mer mal!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 215 November 2023 Nationalmannschafts-, Regierungs- un Adventsdebakel

Kunrad 215

Gude, die Herrschafte,

üwerall wird´s Herbst. Un trübe Stimmung herrscht allerorten, insbesondere bei de Fußball-Nationalmannschaft un de Bundesregierung. Nachdem uns fußballerisch die Türke un die Österreicher die Grenze uffgezeigt habbe, hat de Bundes-Nagelsmann gesacht, sei Spieler seie all in Ordnung, sie könnte halt nit verteidige. Des is grad so, wie wenn en Handballtrainer sache würd, sei Spieler wärn prima, sie könnte halt nit werfe. De Nagelsmann hätt gleich dezu sache solle, dass mir bei de EM sowieso kein Spiel gewinne un die Leut zu der Zeit wunderbar Urlaub mache könnte. Wär in diesem Zusammehang nur konsequent gewese. Jetzt sucht er Arbeiter, die die Verteidigung, sprich Drecksarbeit mache solle. Dazu habbe mir früher immer Ausländer geholt, awer irgendwie geht das da nit.

Ganz im Trübe fischt auch die Bundesregierung. De Habeck hat gesacht, die CDU sei schuld daran, dass die verfassungswidrig organisierte 60 Milliarde jetzt nit mehr zur Verfügung stünde. Des is grad so, wie wenn die Feierwehr un nit de Brandstifter am brennende Haus schuld wär. Armseliger geht´s wirklich nit! Isch frach misch dabei nur, ob die Regierung, als sie des Corona-Geld umgeleitet hatt´, gewußt hat, dass des verfassungswidrig is, odder ob se des grad nit gewußt hat. Keine Ahnung, was schlimmer wär! Dabei stehe mir im Schuldemache unner de Industrienatione ganz hinne. Ob Sie des jetzt glaube odder nit, mir sin super sparsam gewese! Deshalb is auch unser Bahn, es Gesundheitswesen, die Bildung un ähnliches so im Arge. Vielleicht müsse mir jetzt wirklich e paar Euro in die Hand nemme, um wichtige Dinge anzustoße.

Um widder uff de Fußball zu komme: Sie könne sage, was Sie wolle, solang mir schlecht kicke, läuft´s in Deutschland nit, des hängt eng zusamme. De Olaf Scholz als Bundestrainer scheint mir awer auch keine Lösung. Die Stimmung is mies, die Welt is e Irrnhaus un de Advent is e Woch zu kurz. Wenn de vierte Advent schon Heiligabend is, da weißt du schon alles! Glücklicherweise habbe die Darmstädter un Offebächer gesacht: „Ei, de fange wir mim Weihnachtsmarkt halt e Woch früher an un lasse am Totesonntag zu!“ Rate Sie einmal, wer in dieser zusätzlichen Woch grad nit uff dene Weihnachtsmärkt war. Der, der immer uff meim Platz an de Theke sitzt, natürlich! Ach, es hat einfach nit hingehaue! Da hab isch mir aus Zorn daheim en Glühwoi heiß gemacht, mir, wie sollt es anners sei, beim Trinke die Zunge verbrennt un deshalb die Tass falle lasse. Kommentar meiner Fraa: „Un so einer will uff de Weihnachtsmarkt.“

Zusammenfassend gesacht: Es is zwar vieles Mist, awer es liegt an uns, was mer draus mache. Isch geh jetzt uff die Rödermärker Advents- un Nikolausmärkte, un wenn isch mir sämtliche Zunge, die mir zur Verfügung stehe, verbrenne. Isch freu misch am Advent un de Vorweihnachtszeit, esse Plätzjer, trinke was Gutes un rufe laut: „Wie schee is doch es Leewe!“ Mache Sie´s mir nach un schon is de trübe Herbst verschwunde (die Nationalmannschaft spielt erst nach de Fastnacht widder, Gott sei Dank!).

Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad

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