Kunrad 177 September 20 Lärmschutzfenster, Fortschritt Bahnhofsstraß, Corona un Kerb

Kunrad 177

Gude, die Herrschafte,

es wird ja oft üwern Fortschritt geschennt, awer manches is doch ziemlich gut. Nur emal zum Beispiel Lärmschutzfenster. Isch war nämlich mit meiner Fraa im Süddeutsche unnerwegs. Mir sin auch ins Hotel, natürlich ins erste Haus am Platz. Genauer gesacht, war´s es erste Haus am Bahnhof. Die Aussicht naturgemäß erstklassisch: ein ungehinderte Blick auf die Gleise des Bahnhofs un es Materiallager der Bahnarbeiter. Gut, wie mer morgens uffgewacht sin, hatte mir gleich emal die Schallschutzfenster uffgemacht. Jetzt hatte mei Fraa un isch unnerschiedliche Meinunge, wie mer den Vormittag mit größtmöglichem Gewinn verbringe könnt. Während isch Richtung Weißworschtfrühstück tendierte, bevorzugte mei Gattin einen ausgedehnte Einkaufsbummel. Dies führte zum Austausch der unterschiedlichsten Argumente bei nicht durchgehend dezenter Lautstärke. Jedenfalls habe die Bahnarbeiter zu uns hochgekrische. „Macht doch emal es Fenster zu, mer versteht ja sein eigen Wort nit!“ Dem habbe mir Folge geleistet, was zeigt, dass so e Lärmschutzfenster doch ein Segen sein kann un mer sich dem Fortschritt gegenüber nit immer ablehnend zeige sollte.
Gar kein Fortschritt gibt´s hingege in de Bahnhofstraß. Grad letzt Woch hab isch neun Mitarbeiter von Hessen Mobil die Baustell entlangschlendern sehe. Genauso ratlos, wie isch mir den Haufe immer vorgestellt hab. Da schwant einem nix Gutes. Mir tun die dortige Anwohner un Geschäftsleut in de Seele leid, des muss doch mal irgendwann fertig werde.
Noch weniger Fortschritt is in Sache Corona zu sehe. Unsere Medien drehe richtig uff un verkünde eine schlechte Nachricht nach de anner, um ihr Auflage noch weiter zu steigern. Un viele Politiker steige voll in die Schwarzmalerei mit ein. In Folge dessen habbe die Leut immer mehr Angst, sitzte daheim, kaufe nit mehr ein un denke an de Weltunnergang. Währenddesse verkünde Ärzte un mittlerweile sogar Virologe, dass es mit dieser Stimmung endlich vorbei sein müsse. Steht awer nur auf Seite 2 ganz unne un klein.
In diesem Sinne habbe die Orwischer Kerbmädscher un –buwe dennoch e bißje gefeiert. Un an Oweräirer Kerb hat de Germania Biergarte uff un im Dinjerhof wird ebenfalls, wenn auch intern und, wie mer ständig bei alle mögliche Veranstaltunge bis zum Erbreche lese kann, unner Einhaltung der Hygienevorschrifte, die Kerb würdig begange. Sogar en Kerbspruch soll´s gebe. Das is die richtisch Einstellung! Davon braucht´s viel mehr, damit mer irgendwie durch Herbst un Winter komme. Auf geht´s!
Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

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Tachebuch 23.11.2020

Gude, die Herrschafte,

isch blick im Moment nit mehr durch. Gut, die Politiker, die die drastischste Einschränkunge in de Krise fordern, habbe die meist Zustimmung.  Leucht mir zwar nit ein , is awer so.

Vor diesem Hinnergrund geh isch davon aus, dass demnächst beschlosse wird, dass mer sich nur allein mit derselben Person seines Hausstands treffe darf, also quasi mit sich selbst. Dabei sin Selbstgespräche wegen erhöhter Ansteckungsgefahr verbote odder nur mit Maske erlaubt. Beim Rasiern odder Kämme in de Spiegel gucke, is wegen von irgendwem nachgewiesener negativer Folge verbote.

An Weihnachte darf ein Weihnachtsmann eines fremden Hausstands in de Wald gehe, um nach einem Christkind unbekannten Hausstands zu suche, das aufgrund Eintrittsverbots dort herumirrt.

Mit diesen Maßnahmen soll das Ziel erreicht werde, dass mir all durchdrehe. Könnt klappe!

So stell isch mir die zukünftige Maßnahme vor. Deshalb tu isch rein vorsorglich jeder Person meines Hausstands, also derzeit meiner Fraa, so viel dummes Zeug erzähle, wie mir nur einfällt. Wer weiß, wie lang das noch geht. Mei Fraa sieht sich deshalb, nach eigener Auskunft jedenfalls, als größte Verliererin der Krise. Awer die übertreibt gern.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

 

Tachebuch 11.11.2020 (Ergänzung)

Gude, die Herrschafte,

es is mir leider nit gelunge die Demo-Version uff Facebook hochzulade. Deshalb, alle Facebook-Freunde, bitte uff de blaue Link unner der Nachricht mit dem Demo (das is die mit dem Quatsch mit der Pfeiltaste) gehe un  druffdrücke. Dann komme Sie uff die Kunrad-Webseite un könne des Demo in all seiner Pracht anhörn.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 11.11.2020

Gude, die Herrschafte,

Wie bei de Kerb gilt auch für die Fastnacht, dass mer die Feste nicht absage kann, weil sie nun einmal sind. De 11.11. is de Fastnachtsanfang, un wenn hunnert Mal Veranstaltunge abgesagt werde.

De Köhler hat des zum Anlass genomme un jetzt eine Art Fastnachtslied (Sou is es Lääwe) gemacht. Gibt es hier uff dieser Seite als Video un mit besserem Klang als Demo. Letzteres hätt´ er mit etliche Spurn uffgenomme, wär quasi ein erster Versuch.

Des Lied hätt´ er bislang nur uff diverse Kappeabende in diesem Jahr gespielt. Passt ganz gut, Köhler un Kappe.

Jedenfalls sollte mer die nächst Zeit so locker wie möglich angehe. Isch setz mir jetzt e rot Nas uff, schenk mir en gute Schluck ein un rufe laut dreimal HELLAU! Sou kann nämlich es Lääwe auch sein!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 09.11.2020

Gude, die Herrschafte,

isch wollt eigentlich de Kunrad-Artikel August 2020 unkommentiert veröffentliche, awer leider enthält er am End de fromme Wunsch, die Krise möge nit widder schlimmer werde. Die Realitäte habbe uns bedauerlicherweise schon eingeholt.

Die Zukunft besteht aus entfallene Prinzenpaar-Proklamatione, Glühwein daheim mit 2 Haushalte un Weihnachte mit Nikolausmaske. Silvester werd allerdings ein rauschendes Fest. Jeder feiert bis zum Abwinke, dass mir des Drecksjahr endlich hinner uns habbe.

Licht ins Dunkel will de Köhler am 11.11. bringe. Da gibt`s angeblich e lustiger Lied, eher zu de Fastnacht passend. Un eine Demoversion dazu. Na, des werd was werde!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 176 August 2020 Neues Stadt-Logo Gemeinsam eins

Kunrad 176

Gude, die Herrschafte,

kurz bevor isch mangels irgendwelcher erwähnenswerter Ereignisse darüber spekuliere wollt, ob die berühmte umfallende Reissäck in China zum Füttern fürs Monster von Loch Ness benutzt werde, hat mir die Stadt aus de Patsche geholfe. Es gibt ein neues Stadt-Logo. Mer sieht ein grünes Lindeblatt in R-Form üwer einer stilisierten Rodau un darunner steht geschriebe: „Stadt Rödermark Gemeinsam eins“.
Jetzt kann so en alte Knodderdibbe wie isch das natürlich nit unkommentiert lasse. Mir geht schon „Gemeinsam eins“ gege de Strich. Also, wenn isch mit e paar Kerle in die Wertschaft gehe, de trinke mir nie gemeinsam eins, meist sind es viele. Bei uns müsst des heiße „Stadt Rödermark Gemeinsam etliche“. Vielleicht sollt mer ein so abgeändertes Logo an die Eingangstürn der vor Ort noch verbliebenen Schankstätten mache. Wär mal ein Vorschlag.
Vielleicht bedeutet „Gemeinsam eins“ auch, dass viele Schüler mit einer Fünf in de Arbeit sich zusammeschließe un die richtige Teile zusammesetze solle. Dann kriege die statt einzeln Fünfer gemeinsam e Eins.
Eventuell is awer auch gemeint, dass alle Rödermärker gemeinsam nur es erste Programm gucke. Womöglich hatt die ARD ja e paar Rödermark für diese Werbung dazu gebbe, das wär ein clevere Schachzug unserer Hauptamtliche gewese!
Letztendlich soll es awer wohl um ein gewandeltes, nämlich stärkeres Selbstbewusstsein unserer Stadt gehe, mir wärn quasi aus em Schatte Frankfurts herausgetrete, hat de Rotter Jörg verlaute lasse. Gut, des haut hin. Rödermarks Fußballer könne´s jederzeit mit de Eintracht aufnehme, auch im Bankesektor könnt de Rödermärker Raiffeise mithalte, wenn er nit schon de Frankfurter Volksbank gehöre würd. In Sache Skyline sin mer Frankfurt sowieso üwerlege, was mer im Breidert deutlich sehe kann. Da müsse mir uns nit verstecke. Also an Selbstbewusstsein mangelts uns Rödermärker nun wahrlich nit. Un deshalb tu isch grad jetzt, wo isch diese Zeile schreibe, mei Zunge in Richtung Frankfurt erausstrecke. Ei, was tut das gut.
Zum Schluss hoff isch nur, dass dieser ganze Corona-Mist nit widder losgeht. Lasse se uns alles dafür tun, dass mir nit in e paar Woche zwei Buchstabe anhänge müsse un es dann widder heißt: „Stadt Rödermark Gemeinsam einsam“.
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad

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Tachebuch 01.11.2020

Gude, die Herrschafte,

korz vorm nächste Lockdown e neu Lied vom Köhler. Er behaupt: Alles werd gut.

Naja, wenn die Zukunft so werd wie die Bildqualität vom Video müsse mer uns warm anziehe.

Im Übrige weiß isch gar nit , was für e Art Lockdown da uff uns zu kommt. En Lockdown light soll´s angeblich sein. Light? Die Wertschafte habbe ab morje zu! Was soll denn da light sein? Beim Lockdown Deluxe hole se uns dann es Bier ausm Keller odder was?

Naja, keine Panik, alles werd gut!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad