Kunrad 164 August 19 Zebrastreife

Kunrad 164

Gude, die Herrschafte,

ja, isch schreibe auch was üwer die Zebrastreife, dass Ruh is! Es ist ja durch Presse, Funk un Fernseh üwerall bekannt gemacht worde, dass in Oweroure massenhaft anscheinend sinnlose, gelb-schwarze Zebrastreife uff die Gasse gemalt worde sin. Ein Riesenzirkus in de Medien!

Jetzt hat awer unser Stadt in diesem Bereich alles falsch gemacht, was mer falsch mache kann. Niemand kam uff die Idee, die bundesweite Publicity auszunutze, um unser Stadt richtig bekannt zu mache. Wenn´s nach mir gegange wär, hätte mer noch viel mehr Zebrastreife im gesamte Stadtgebiet hinpinseln könne. Uff de Bulau un in Messehause wärn se mangels Fußgängern sogar besonders merkwürdig gewese. Un dann hätte mir uns zur Zebrastreife-Welthauptstadt ausgerufe, mit mehr Zebrastreife pro Einwohner als sonst irgendwo. Da hätte mer de Blitzerhauptstadt Dietzebach e lang Nas ziehe könne. Was hätte mir für Heerschare von Schaulustige un Touriste in unserne Stadt gehabt! Da hätte mir dann Fremdeführer angeworbe, die zu den schönsten Zebrastreifen Rödermarks odder zu den abgelegenste Zebrastreife weltweit hätte Führunge anbiete könne. Un dann hättste mal gesehe, wie mer Stadtmarketing macht.
Gut, als Fremdeführer hättst du halt Leut gebraucht, die – sage mer mal so – es mit de Wahrheit nit allzu genau nehme, die hätte dann de Touriste schön ein uffs Ohr erzähle könne. Also korz un gut so Kerle wie mich! Isch hätt dene Neugierige von wer-weiß-woher schon die richtige Geschichte uffgebunde. So hätt mer bei den besonders sinnfreie Zebrastreife in de Otzbergstraß erzähle könne, die seien deswege notwendig gewese, weil einmal beim Hose-Dreher ein männlicher Kunde ohne Beinkleid aus de Umkleidekabine komme wär, was dazu geführt hätt, dass die anwesende Damenwelt kopflos aus em Lade üwer die Straß gestürzt wär un leicht hätt unner die Räder komme könne. Natürlich komplett erfunde die Geschicht, awer de Touriste hätt sowas bestimmt gefalle. Beim Zebrastreife Höhe Forststraß /Agip-Tankstell hätt isch erzählt, der sei dringend notwendig, weil die Fußgänger aus Richtung Breidert ohne Beachtung jeglichen Verkehrs Richtung Weinlade auf de anner Fahrbahnseite gestürzt wärn. Des hätt mer so nit mehr mitmache könne. In Orwisch hätt mer ein Riese-Zebrastreiefe von de Kelterscheune zum Café führn könne. Da hätt isch dann behaupt, der sei unumgänglich gewese, weil rücksichtslose Radfahre hier immer mit einem Affezahn durchpese würde. Jedenfalls hätte mir durch solche Führunge Besucher aus aller Herren Länder, womöglich sogar aus em Odenwald odder gar Spessart, begrüße könne.

Awer, was macht unser Stadt? Sie lässt verlaute, die Zebrastreife wärn uffgemalt worde, weil in Kürze in den entsprechende Bereiche Leitunge verlegt werde würde un ansonste die Zebrastreife-Malerfirma mehrmals die Woch hätt anrücke müsse. Un um Koste zu sparn, hätt mer des auf einmal erledigt. Ja, mit solche fast schon nachvollziehbare Erklärunge hast du natürlich alles, was Schaulustige ins Ort gebracht hätt, in Grund un Boden getrete. Was zeigt, dass Rödermark eine Stabsstelle Tourismus braucht, damit uns so ein Debakel nit noch einmal ins Haus steht.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 163 Juli 19 Borjemoaster-Feier, Dezernatsverteilung un Loklärm

Kunrad 163

Gude, die Herrschafte,

isch hatt ja beim letzte Mal befürcht, ich müsst in de Sommerzeit üwer angeblich gesichtete Seeungeheuer un Schnorres-Wettbewerbe berichte, awer so langweilig war´s dann doch nit.
Des ging schon mit dem Riesenfest zur Verabschiedung vom Röder-Roland un de Inauguration von de Schülner Andrea un em Rotter Jörg in de Kulturhall los. Aufgrund der Tatsache, dass es dort Getränke für nix gab, war klar, dass isch un ähnliche Freibiergesichter dort auftauchen würde. Isch hab dann auch gönnerhaft de ein odder annere ausgegebe. Endlich mal ohne Loch im Portemonnaie heimgehe! Un als es kalte Büfett freigegebe wurd, ging´s dann erst richtig los. Isch hab mich da zurückgehalte, isch befürchtete, dass die Situation eskaliert un isch eventuell eine Gabel im Handrücke hätt. Es hatt dann auch keine Viertelstund gedauert, da war alles leer. Gut, die Leut warn da schon seit siebe dort un hatte wahrscheinblich gar kei Zeit gehabt, vorher was zu esse. Un die stundelange Rede musste ja auch irgendwie verdaut werde. Deshalb darf mer da nit zu streng sein. Für misch war jedenfalls kein Brocke übrig gebliebe, so dass mir gar nix anners blieb, als noch e Bier zu trinke. Wege mir könnte die jed Jahr en neue Borjemoaster wähle!
Interessant is auch, dass de Neu-BM Jörg de Schülner Andrea die Finanze un die Stadtkass als Aufgabe gegebe hat. Hätt isch nit anners gemacht. Immer mit jedem Zirkus habbe wegem Geld, is auch für mich nit de größte Spaß. Un außerdem is es bei uns ja auch andauernd eng mit de Geldzuflüsse. Man denke nur an de Rettungsschirm! Das Schöne am Borjemoaster-Dasein is awer, dass du die Dezernate auch widder neu verteile kannst, wenn dir was nit passt.

Dann is da noch zu erwähne, dass die Neubürger hinnerm Bahnhof sich beschwern, dass die Loks die ganz Nacht laufe. Fehlt nur noch, dass mer sich dahingehend uffregt, dass im Bahnhof Züg fahrn. Uff de anner Seite habbe die Leut aus umweltliche Gesichtspunkte vielleicht auch recht. Da hat jetzt awer die Bahn gesacht, dass die Motorn laufe müsste, sonst würd mer die Züg mittels Klimaanlage nicht mehr richtig kalt kriege. Könnt ja auch stimme. Da sieht mer widder einmal, dass nix so is, wie es uff de erste Blick scheint. Das hatt isch auch einem Thekekolleg gesacht, der behaupt hatt, er hätt schon am erste Tag, als er misch kennegelernt hätt, gewußt, dass isch en Hutsimbel bin. Awer so einfach is die Welt nit! „Es is immer komplizierter als mer denkt!“, sprach schon de Aff vorm Schachbrett!

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Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 162 Juni 19 Stadträtin-Wahl, Nina Hagen und Roland-Verabschiedung

Kunrad 162

Gude, die Herrschafte,

so, jetzt wisse mer, wer uns zukünftig regiert, neben Neubürgermeister Jörg Rotter ist es die Schülner Andrea, die zur 1. Stadträtin gewählt worde is. Erstemal: Glückwunsch! Die Wahl war ja nicht so spannend, wie es sich FDP un Freie Wähler gewünscht hatte. Die hatte ja den Falk Karsten als Gegekandidat uffgestellt un gehofft, dass es wege der Rück- bzw. Austritte bei AL/Grüne Abweichler gebe würd. Gab´s awer nit. Deshalb wurd die Schülner Andrea mit alle Stimme von CDU/AL/Grüne gewählt. Des is somit erledigt.
Isch hab jetzt awer Schwierigkeite schöne Name für die zwei zu finde, wie beispielsweise beim Röder-Roland. Röder-Rotter klingt irgendwie nit, Junker Jörg passt allenfalls für en evangelische Parre un en Jogi gibt´s ja schon bei de Nationalelf. Bei de Schülner Andrea käm vielleicht „Stadt-Andi“ in Betracht oder ganz einfach die „Rätin“. Ach, es is alles nit so doll. Wenn Ihne was einfalle sollt, sache Se mir bitte Bescheid.
Interessant war auch, dass die Nina Hagen als Ersatz für die Kuh, die im Dinjerhof war, jetzt Schuh un schrille Klamotte geschickt hat. Des is bei so Stars halt anners wie bei uns Normalsterbliche. Die brauche kein Altkleidersack, dene ihr Sache habbe Wert. Un deshalb wurde die Nina Klamotte un Schuh schon bei ner Modeschau präsentiert. Die werde am Markttag versteigert. Isch steigere mit Sicherheit nicht mit. Mit meine Quadratlatsche pass isch schon gar nit in die Schuh, un mit dene Kleider als Waldfee durch die Gegend zu renne, kommt für misch auch nit infrage. Da müsse annern in die Bresche springe.
Jetzt muss an dieser Stell awer Abschied genomme werde vom Röder-Roland. Der hat sein Borjemoaster-Job hinner sich un kann sich den schönen Dingen des Lebens widmen. Der Kern Roland war seit 2005 Borjemoaster un somit schon beim allererste Kunrad Anfang 2006 de Stadtchef. Ständig musst isch üwer ihn schreibe. Alles, was der Kerl angestellt hat, musst isch kommentiern. Des is vorbei, jetzt kriege des halt annern ab. Also, Roland, mach´s gut! Viel Spaß im Privaten!
Isch zieh misch auch ins Private zurück un wünsch eine schöne Ferienzeit. De nächste Kunrad is dann wahrscheinlich ein Saure-Gurke-Zeit-Beitrag, womöglich üwer es Monster von Loch Ness, Springfrösch-Wettbewerbe oder die Zwiebelbart-Weltmeisterschaft. Irgendwas Spannendes wird sich schon finde lasse.

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Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 03.08.2019

Gude, die Herrschafte,

Sie werde jetzt denke: „Was für e Sorte Tachebuch soll denn das sein, wo nur alle Nas lang en Eintrag efolgt?“ Ja, isch hatt auch gedacht, dass die Webseite wie de Wind fertisch wär. Awer des dauert un dauert.

Ständig musst isch die ganze Artikel uff die Seit bringe. dann stimmt´s Format nit, die Üwerschriftee sin nit fett, die Abständ falsch usw.

Wenn mr einer vorneweg gesacht hätt, was des für e Arbeit is, hätt isch´s gelasse. Grad eben hab isch awer de letzte Kunrad uff die Seite gebosselt, so dass des wenigstens erledigt is. Jetzt müsse noch e paar Beiträg un Dokumente her, dann kann´s endlich losgehe.

Bei meinem bisherige Arbeitspensum kann des höchstens noch e halb Jahr dauern.

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Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 161 Mai 19 Stadtrat, Bücherturmfahrstuhl un Ortsumfahrung Orwisch

Kunrad 161

Gude, die Herrschafte,

es is ja einiges los in Rödermark. In Sachen 1. Stadtrat hat jetzt für mich überraschend doch die Schülner Andrea de Hut in de Ring geworfe. Dies nach einer Kampfabstimmung bei de AL/Grüne. Da hätt mer awer gar nit so rum mache brauche, weil mer sich für die Stell, wie mer in de Zeitung lese konnt, sogar bewerbe kann. Also, isch hatt da auch damit geliebäugelt, nur mal so zum Spaß e Bewerbung an die Stadt zu schicke. Mei Fraa hat mir gleich Mut gemacht un gerufe: „Ausgerechnet so en Simbel wie Dich wern die suche!“ Naja, ganz so is des nit. Isch kenn mich aus in de Kommunalpolitik un bin vor allem in Sache Wirtschaftsgespräche ein ausgewiesene Fachmann. In de Öffentlichkeit bin isch auch oft zu sehe, vorausgesetzt es gibt was zu trinke. Un zu runde Geburtstage kannst du mich auch schicke, wobei die Leit allerdings Schwierigkeite hätte, mich beizeit widder los zu werde. Korz un gut, isch wär schon ein geeignete Mann fürs Drumherum, die Arbeit müsste awer annern mache!

Als Stadtrat müsst isch mich nämlich auch um so Katastrophe wie im Bücherturm kümmern. Da is mir zugetrage worde, dass de Fahrstuhl wochelang nit benutzt werde durft. Begründung: Die Alarmanlage funktioniert nit! Aha, logisch un nachvollziehbar, jedenfalls für irgendwen, den keiner kennt. Die ganze Musiker un Sänger, die da probe, musste also Treppe laufe. Als Kompromiss durfte zumindest die Instrumente hoch un runner gefahrn werde, sonst wärn die Probe ausgefalle. Auch das is logisch, weil die Instrumente ja eine Alarmanlage, so sie denn funktioniern würde, sowieso nit hätte auslöse könne. De Seniorensport, der da owe auch abgehalte wird, hatt´ wahrscheinlich mit „lustigem Treppensteigen“ begonne. Jetzt soll´s mittels eines Handymoduls, odder was weiß denn isch, repariert worde sein. Solche Sache in de Griff zu kriege, is typische Stadtratsarbeit!

Um etliches schwieriger is awer die größte aller Herausforderungen: die Ortsumfahrung Orwisch. Was da für Lösunge ins Spiel gebracht werde, e Straß quer durchs Feld un de Bienegarte, Verkehrsbehinderunge in Orwisch, damit die Autofahrer drumrum fahrn un lauter so Sache. Jetzt war doch awer immer geplant, dass e Straß von Lange nach Eppertshause an alle Ortschafte vorbei gebaut werde sollt. Das hatte se uns doch sellemals, als alle Weg zur „Dummesitte“ zugebeaut wurde, schon versproche. Da wär es doch es Einfachste, von Offethal an Messel vorbei auf die B 45 neu zu gelange. Das is die sogenannte K-L-Trasse! Da macht awer de Messeler Borjemoaster Zirkus, des ging jetzt wirklich nit. Awer, da sin doch schon die Straße! Die von Offethal nach Messel un die von Messel nach Eppertshause. Da is doch schon Verkehr. Was spricht denn dagege, des auszubaue? Da muss mer auch nit zusätzlich Natur verschandele .Isch versteh des nit! Womöglich wär´s da gut, wenn mir doch eine Stadträtin wie die Schülner Andrea kriege. Die müsst den Messeler Borsch halt mit dem der Damenwelt angeborene Charme umstimme. Ob das eine Herkulesaufgabe is, weiß ich natürlich nit, isch kenn ja den Messeler Borjemoaster gar nit!

Jedenfalls, es gibt viel zu tun. Un, wenn isch mir´s recht üwerleg, also, isch bewerb mich vielleicht liewer doch nit als Stadtrat!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 160 April 19 Osterbutz, Kreisel un Ampelbauer

Kunrad 160

Gude, die Herrschafte,

allzuviel is ja die letzt Zeit bei uns in Rödermark nit passiert. Bei mir daheim umso mehr, da meine werte Gattin nit nur de Osterbutz angekündigt, sondern ihn auch durchgeführt hat. Das bedeutet, dass sämtliche Räume wochelang gelüftet worde un die „Better enaus“ komme sin. Sämtliches Mobiliar musst dadebei zu unterschiedlichste Stelle verbracht werde. Isch kann dazu nur sage, dass de Dreck in de Wohnung überbewertet wird. Wenn der Großputz alle zehn Jahr stattfinde dät, würds auch lange. Mei Fraa sagt dazu awer nur: „Ihr Männer macht de Dreck, awer ihr seht en nit!“ Diskussion sinn- uns zwecklos!

In unserm Rödermark rätsele mir derweil, wer den Stadtratsposte besetze wird. Da de Rotter Jörg Oweräirer is, muss de erste Stadtrat aus Orwisch komme. Sin Sie mir nit bös, awer diese Regelung spricht nur dafür, dass Proporz üwer Qualität geht. Es soll nun awer Zeitgenosse aus unsere Ortsteile gebe, die offensichtlich nur mit ihresgleichen rede könne. Die bliebe bei einer anderweitigen Regelung womöglich ungehört, hört man. Naja, dann viel Glück bei der Stadtratssuche!

Viel los is allerdings bei de Verkehrspolitik. Mit dem Oweräirer Bahnüwergang hab isch Sie es letzte Mal schon genervt, dazu is alles gesacht. Das neue Thema is der Verkehrskreisel. Die Stadt wollt solcherlei an de Kreuzung Rödermarkring un an de Ortseinfahrt Orwisch installiern. Awer Hessen Mobil dutt´s nit, wie mer früher gesacht hätt. Die sin deshalb dagege, weil das zu teuer wär, Ampeln wärn günstiger. Jetzt hatte se awer nit mit de Rechenkünste vom Rotter Jörg gerechnet. Die Stromkoste einer Ampelanlage läge schon bei 7500.- Euro jährlich un eine Reparatur würd meist fünfstellige Beträg verschlinge. Die letzt an der besagte Kreuzung zwisch Orwisch un Oweroure hätt 21.000.- Euro gekost. Da wär ein Kreisel eher billiger, innerhalb von zehn Jahrn wärn die Koste raus. Interessiert Hessen Mobil awer nit. Hätt misch auch gewundert, wenn die vernünftige Vorschläg nachkomme würde. Die erneuern ja auch monatlich die B 45 zwische Eppertshause un Weiskersche, ohne dass da was zu renoviern wär. Isch könnt dene e paar Straße zeige, wo se sich austobe un tiefe Löcher stopfe könnte. Sie sicher auch! Awer mit dene zu diskutiern, wär genauso unsinnig, wie mit meiner Fraa üwern Osterbutz zu rede (siehe oben).

Interessant is für mich dabei awer, was so ein Ampelbauer für e Geld verdient. 21.000.- Euro für e Reparatur! Isch frag misch immer widder, wie dumm isch bei de Berufswahl war. Ampelbauer hätt isch werde solle. Odder noch besser, Sicherheitstüreinsteller! Die verdiene ihr Geld im Schlaf. Da könnt isch Ihne Stundelöhn nenne, da würde Sie auch verrückt vor Neid un Ihrn Schlüsseldienst an de Nagel hänge, sofern Sie einen habbe, selbstverständlich.

Egal, es is jetzt Frühling, langsam mache die Biergärte uff. Da muss mer alles nit so eng sehe, sondern seinen Blick in die sonnige Weite des Raums richte. Ob Sie dann es blaue Band vom Eduard Mörike odder es weiß-blaue vom Biergarte sehe, is im wahrsten Sinne des Wortes Ansichtssache.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 159 März 19 Borjemoasterwahl 19 un Bahnunnerführung

Kunrad 159

Gude, die Herrschafte,

so manch Zeitung hat ja beklagt, dass der Borjemoaster-Wahlkampf nit so verbisse un aggressiv geführt worde is, wie sich des die Presse wünscht. Ich sache dazu: Gott sei Dank! Isch brauch beim beste Wille kein Schlagabtausch üwer ungelegte Eier un Fehler der Vergangenheit, für die die Kandidate gar nix könne. Mir hat die Art der drei gefalle. Von daher hätt isch se alle drei wähle könne.

Gewonne hat awer mit 55.64 % aller 10052 Stimme de Rotter Jörg, der is also de neue Borjemoaster. Glückwunsch! Kurz gesacht, wird somit der kommunalpolitische Wind zukünftig aus ähnlicher Richtung wehe. Weitgehende Konstanz ist angesacht. Die Schülner Andrea hatt´ im Grund genomme die gleiche Kliente angesproche wie de Neugewählte, so dass sie nicht üwer 24.18 % hinauskam. Die 20,18 % vom Falk Karsten sin sicherlich ein Achtungserfolg.

Interessant is awer, wie es jetzt weitergeht. Isch halt das nit für ausgemacht, dass sich die Schülner Andrea als erste Stadträtin bewirbt. Die hat ja in Frankfurt ein gute, wenn nicht gar bessere Job. Ob die CDU /AL-Grüne Koalition bestehe bleibt, is zwar wahrscheinlich, awer was weiß mer schon Genaues? Isch bin bezüglich der Stadtratswahl gespannt wie ein Flitzeboge!

Komme mer awer mal zum ewige Thema Bahnüwergang in Oweroure. Den hat ja die SPD widder erausgeholt. Isch kann´s nit mehr hörn! Die ins Spiel gebrachte Bahnunnerführung is notwendig für Mensche, die a) nit wisse, dass mer üwern Rödermarkring fahrn kann, und/odder b) Liebhaber riesiger Betonbaute sin, die ganze Städte verschandele, und/odder c) der Auffassung sin, dass die Stadt mehrere Millionen dafür ausgebe sollt, das mer 3 Minute früher uff de anner Seite is, und/odder d) gern e öde Brache zwische Volksbank un Bahnhof hätte und/odder e) gern Durchgangsverkehr vom und in de Odewald habbe. Vielleicht sollt mer liewer mal die Frage stelle, was de RMV dazu gebracht habe könnt, die Schließzeite so lang werde zu lasse. Womöglich war das kommunalpolitisch im Sinne einer Beruhigung des Ortsverkehrs sogar gewollt. Vielleicht sollte mir auch unsere Kfz-Mobilitätsphilosophie im Hinblick auf kommende Generatione, die die Notwendigkeit des Besitzes eines Führerscheins schon gar nit mehr sehe, üwerdenke.

Eins muss isch awer dene Kritiker schon zugestehe, diese Schranke sin heimtückisch. Isch kann da zu jeder denkbaren Uhrzeit vorbeifahrn un schon gehe die Schranke vor mir runner. Manchmal denk isch, die warte grad uff misch. Awer den Gefalle, dass isch misch uffrege un vor Zorn in de Lenker beiße, den tu isch dene nit. Isch sitz vielmehr im Auto, singe vor misch hin un mach es Fenster uff. E größer Straf gibt’s nit für die Beschränkte! Mache Sie´s mir einfach nach, vielleicht bringt´s ja was. Passender Spruch dazu: „Auch wenn wir für die Freiheit danken, so braucht das Leben doch auch Schranken!“

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 19.03.2019

Ja, gude, die Herrschafte.

Isch, de Kunrad, soll jetzt also e Tachebuch schreibe. Was schreibt mer dann da so? Isch wüßt jetzt momentan gar nit, was so passiert is, insbesondere was einen Tachebucheintrag rechtfertige könnt.

Gut, also vielleicht tabellarisch, was heut so dolles vorkomme is.

7.30 Uhr: Mein Wecker klingelt.

7.30 Uhr un 5 Sekunde: Isch hach uff die Taste, wo der Wecker ausgeht un in 5  Minute widder klingelt

7:35 Uhr un 5 Sekunde: De Wecker klingelt.

7:35 Uhr un 10 Sekunde: Isch hach uff die Taste, de Wecker geht aus.

7:40 Uhr un 10 Sekunde: De Wecker geht mer uff de Wecker, er klingelt schon widder.

7:40 Uhr un 17 Sekunde: Isch hach 2 Sekunde verspätet uff die Taste.

7:45 Uhr un 17 Sekunde: De Wecker klingelt ja schon widder, fracht sich nur, wer von uns zwei de längere Atem hat. Isch hach uff die Taste.

7:50 Uhr un 17 Sekunde: De Wecker klingelt, es wievielte Mal jetzt eigentlich?

7:50 Uhr un 27 Sekunde: Isch grübele, dann hach isch uff die Taste.

7:50 Uhr un 43 Sekunde: Wieso klingelt eigentlich der Wecker? Aha, isch muss uffstehe. Isch schalt de Alarm ganz aus. Risiko! De Wecker klingelt in 5 Minute nicht mehr! No Risk, no Fun!

8:24 Uhr un 6 Sekunde: Werde schlagartig wach. Mist! Verschlafe! Wenn mer mal en Wecker braucht, lässt er einem im Stich!

8:25 Uhr: Isch hatt doch mal e Fraa, wo is die dann? Ach so, die musst heut früher uff, die is schon aus em Haus. Hab gar nit gemerkt, wie die uffgestande is. Als Wecker wär die e Katastroph!

Gut, des is ja jetzt auch nit de Bringer. Wenn isch so weiter mache, da würd isch Ihne ja seiteweis haarklein berichte, wie des weitergegange is. Schon de Bericht vom Bad un de Toilette dät wahrscheinlich 5 Seite in Anspruch nehme un Details enthalte, die weder mir noch Ihne Genuss bereite dürfte.

Un dann Frühstück, de Weg zur Arbeit, die Arbeit, heim un so weiter un so fort. Gähn, wie langweilisch. Braucht kein Mensch.

Also, isch muss mer da was einfalle lasse, was sie vielleicht interessiern könnt. Vielleicht was aus de Zeitung odder ausm Fernseher, odder so Geschehnisse, die halt so geschehe, wo Sie dann denke: „Hallo, beim Kunrad is awer einer los!“

Oha, warte Sie mal ab, Sie hörn von mir.

Meine Verehrung, Ihne Ihrn Kunrad.

Kunrad 158 Februar 19 Fastnacht, Kultur ohne Grenze un BM-Wahl

Kunrad 158

Gude, die Herrschafte,

die nächst Zeit is was los im Ort, kann isch Ihne sage.
Los geht´s mit de Fastnacht. Da gibt´s am Samstag de Rathaussturm in Oweroure un am Montag de Fastnachtszug in Orwisch. Da sollt mer dabei sein, was auch für die anstehende Kappeabende un Maskebäll gilt. Nun gibt´s ja Leut, die stehe dem ablehnend gegeüber. Da hab isch auch nix dagege. Was mir awer uff en Seier geht, sind die Sorte, die so vehement negativ gegeüwer jeder Art von Frohsinn reagieren. Die sind erkennbar an Aussagen wie „Ich brauche keinen Alkohol, um fröhlich zu sein!“ oder „Ich bin nicht lustig auf Kommando, sondern nur dann, wenn ich es will!“. Meistens sind das awer die trübste Tasse in Gottes Kücheschrank, die lache nie, oder allenfalls in einem der Allgemeinheit nicht zugängliche Keller. Isch mein, mer sollt die Leut, die feiern wolle, einfach lasse. Un wer nit will, der läßt´s halt un erzählt wenigstens kein dummes Zeusch.

Direkt nach de Fastnacht geht dann die Feiererei mit de Veranstaltung „Kultur ohne Grenzen“ weiter, die is vom 8.-10. 3. in de Kulturhall in Oweroure, im Juni wird´s dann in Orwisch fortgesetzt. Das sin Konzerte, Ausstellunge, Autorenlesunge, Diskussione un all so Sache, die die Fastenvorsätz nit tangiern. Das is jetzt natürlich für misch nit unbedingt … awer es muss ja auch mal was für die Gescheite gebe. Jedenfalls habbe sich viele Mensche en Haufe Arbeit gemacht, das sollt mer mit em Besuch honoriern.

Zwei Woche später kommt´s dann zum Showdown, also de Borjemoasterwahl. Zwischezeitlich hat de Falk Karsten sei Utopie fer die nächste 15 Jahr bekannt gegebe, die Schülner Andrea die Dreieichbahn um Erweiterung ihres Fahrplans gebete un de Rotter Jörg ein Gefahrenabwehrzentrum bei de Oweräirer Feierwehr ins Spiel gebracht. Alles so Idee, deren Realisierung in de Sterne steht. Sie mache halt ebbes. Awer mir gefällt, dass nit es Blaue vom Himmel versproche wird. En Borjemoaster is de Chef der Verwaltung. Der hat auszuführen, was die Stadtverordnete oder de Magistrat beschließe, wobei er nur eine Stimme im Magistrat hat. Bei uns kann das alles awer auch eine „sie“, also eine Borjemoastern un Chefin sein. Da muss isch bei de Formulierunge besser uffbasse. Jedenfalls is die jeweilige Persönlichkeit wichtig, weil die gewählte Person womöglich irgendwann an einem runde Geburtstag bei Ihne oder mir einfalle könnt. Da sollte man glaubhaft Freude üwer den unerwartete Besuch darstelle könne. Der Begriff „darstelle“ is bewusst gewählt, da kann sich jeder sein eigene Reim drauf mache.

Also, es gibt viel zu tun, bleiwe mer daheim, wie die Anti-Feier-Fanatiker uff de Couch stöhne dürfte, isch jedoch bin debei!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad