Norbert Köhler Rodau-Lied (Demo1)
Norbert Köhler Unnerm Kerschtorm von St Nazarius (Demo1)
Norbert Köhler Walldeern (Demo1)
Norbert Köhler Wenn isch aus meim Fenster gucke (Demo1)
Norbert Köhler Wenn Obama kimmt (Demo1)
Kunrad 165 September 19 Kerb un Möglichkeite des Klimaschutzes
Kunrad 165
Gude, die Herrschafte,
mir habbe ja die Kerbe gut hinner uns gebracht. Bis uff jeweils ein Tag schee Wetter un auch sonst war die Stimmung allerorten prima. Natürlich kann einem schon angst un bange werde, wenn mer üwerlegt, dass vor, sage mir mal, 20 Jahrn, solche Temperaturn an Kerb die Seltenheit warn. Oft hatt´s an Orwischer Kerb nachts schon Bodefrost gegebe un in Oweroure hast du immer ein dicke Jack gebraucht. Also, die Klimaerwärmung kann nur einer leugne, der bescheuert is odder Donald Trump heißt.
Jetzt bringt es meiner Meinung nach awer nix, mit Verbote un einem erhobene Zeigefinger die Leut zum Umdenke zu zwinge. Nein, Klimaschutz muss Spaß mache. Nehme mer nur zum Beispiel mal so ein Geländewage bzw. neumodisch SUV. Das muss mer nit verbiete, sondern nur de Leut erklärn, was das für ein Spaß macht, widder in die Garage odder e Parklücke einfahrn zu könne. Auch könnt mer, um beim Beispiel zu bleibe, in diese Autos, die größer als en Schützepanzer sin, beim Einsteige nicht etwa einen Piepston zur Erinnerung an irgendein überflüssige Blödsinn erklinge lasse, sondern vielleicht eine sanfte Stimme mit der Botschaft: „So ein Auto braucht kein Mensch!“ Is ja auch wahr, odder habbe Sie schon einmal ein Jäger odder Förster gesehe, der mit so einem Auto-Monster in de Wald gefahrn is? Da würde sich ja sämtliche Reh un Wildsäu en Ast lache!
Odder, statt Sauna könnt mer ja lustige Stunde im Kälteraum, also de ungeheizt Wohnung im Herbst un Winter, propagiern. Mer bräuchte nur ein paar Promis, die das vormache, un schon sitzt unser Spaßgesellschaft abends mim Mantel vorm Fernseher odder vorm Laptop, was heutzutag ja eher wahrscheinlich is. Nit auszudenke, was das an Energie un Emissione einspare würd. Kurz un gut, mer muss sich was einfalle lasse.
Dies hat auch unser FDP gemacht, die jetzt hellere Asphalt uff de Straße fordert. Was zuerst wie unfassbare Blödsinn klingt, is awer zwischenzeitlich erwiese. Bei so einem helle Asphalt steige die Temperature im Hochsommer geringer an als bei dunklem. Da musst du erstmal drauf komme! Sollt mer vielleicht mache, wenn´s mim Straßebau weitergeht. Vorausgesetzt Hessen Mobil un die unnere Naturschutzbehörde habbe nix einzuwende.
Jedenfalls muss mer da mitmache. So fahr isch zur Vermeidung von Plastikmüll schon jahrelang mit meine Stofftasche in de Supermarkt, auch wenn mei Fraa ständig damit nervt, die würde aussehe wie Kartoffelsäck. Awer glaube Sie bloß nit, dass isch ihr erlaube, die zu wasche. Soweit käm´s noch, schluppdiewupp, wär´s dann womöglich vorbei mit de positive Ökobilanz. Un da versteh isch kein Spaß.
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad
Kunrad 164 August 19 Zebrastreife
Kunrad 164
Gude, die Herrschafte,
ja, isch schreibe auch was üwer die Zebrastreife, dass Ruh is! Es ist ja durch Presse, Funk un Fernseh üwerall bekannt gemacht worde, dass in Oweroure massenhaft anscheinend sinnlose, gelb-schwarze Zebrastreife uff die Gasse gemalt worde sin. Ein Riesenzirkus in de Medien!
Jetzt hat awer unser Stadt in diesem Bereich alles falsch gemacht, was mer falsch mache kann. Niemand kam uff die Idee, die bundesweite Publicity auszunutze, um unser Stadt richtig bekannt zu mache. Wenn´s nach mir gegange wär, hätte mer noch viel mehr Zebrastreife im gesamte Stadtgebiet hinpinseln könne. Uff de Bulau un in Messehause wärn se mangels Fußgängern sogar besonders merkwürdig gewese. Un dann hätte mir uns zur Zebrastreife-Welthauptstadt ausgerufe, mit mehr Zebrastreife pro Einwohner als sonst irgendwo. Da hätte mer de Blitzerhauptstadt Dietzebach e lang Nas ziehe könne. Was hätte mir für Heerschare von Schaulustige un Touriste in unserne Stadt gehabt! Da hätte mir dann Fremdeführer angeworbe, die zu den schönsten Zebrastreifen Rödermarks odder zu den abgelegenste Zebrastreife weltweit hätte Führunge anbiete könne. Un dann hättste mal gesehe, wie mer Stadtmarketing macht.
Gut, als Fremdeführer hättst du halt Leut gebraucht, die – sage mer mal so – es mit de Wahrheit nit allzu genau nehme, die hätte dann de Touriste schön ein uffs Ohr erzähle könne. Also korz un gut so Kerle wie mich! Isch hätt dene Neugierige von wer-weiß-woher schon die richtige Geschichte uffgebunde. So hätt mer bei den besonders sinnfreie Zebrastreife in de Otzbergstraß erzähle könne, die seien deswege notwendig gewese, weil einmal beim Hose-Dreher ein männlicher Kunde ohne Beinkleid aus de Umkleidekabine komme wär, was dazu geführt hätt, dass die anwesende Damenwelt kopflos aus em Lade üwer die Straß gestürzt wär un leicht hätt unner die Räder komme könne. Natürlich komplett erfunde die Geschicht, awer de Touriste hätt sowas bestimmt gefalle. Beim Zebrastreife Höhe Forststraß /Agip-Tankstell hätt isch erzählt, der sei dringend notwendig, weil die Fußgänger aus Richtung Breidert ohne Beachtung jeglichen Verkehrs Richtung Weinlade auf de anner Fahrbahnseite gestürzt wärn. Des hätt mer so nit mehr mitmache könne. In Orwisch hätt mer ein Riese-Zebrastreiefe von de Kelterscheune zum Café führn könne. Da hätt isch dann behaupt, der sei unumgänglich gewese, weil rücksichtslose Radfahre hier immer mit einem Affezahn durchpese würde. Jedenfalls hätte mir durch solche Führunge Besucher aus aller Herren Länder, womöglich sogar aus em Odenwald odder gar Spessart, begrüße könne.
Awer, was macht unser Stadt? Sie lässt verlaute, die Zebrastreife wärn uffgemalt worde, weil in Kürze in den entsprechende Bereiche Leitunge verlegt werde würde un ansonste die Zebrastreife-Malerfirma mehrmals die Woch hätt anrücke müsse. Un um Koste zu sparn, hätt mer des auf einmal erledigt. Ja, mit solche fast schon nachvollziehbare Erklärunge hast du natürlich alles, was Schaulustige ins Ort gebracht hätt, in Grund un Boden getrete. Was zeigt, dass Rödermark eine Stabsstelle Tourismus braucht, damit uns so ein Debakel nit noch einmal ins Haus steht.
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad
Kunrad 163 Juli 19 Borjemoaster-Feier, Dezernatsverteilung un Loklärm
Kunrad 163
Gude, die Herrschafte,
isch hatt ja beim letzte Mal befürcht, ich müsst in de Sommerzeit üwer angeblich gesichtete Seeungeheuer un Schnorres-Wettbewerbe berichte, awer so langweilig war´s dann doch nit.
Des ging schon mit dem Riesenfest zur Verabschiedung vom Röder-Roland un de Inauguration von de Schülner Andrea un em Rotter Jörg in de Kulturhall los. Aufgrund der Tatsache, dass es dort Getränke für nix gab, war klar, dass isch un ähnliche Freibiergesichter dort auftauchen würde. Isch hab dann auch gönnerhaft de ein odder annere ausgegebe. Endlich mal ohne Loch im Portemonnaie heimgehe! Un als es kalte Büfett freigegebe wurd, ging´s dann erst richtig los. Isch hab mich da zurückgehalte, isch befürchtete, dass die Situation eskaliert un isch eventuell eine Gabel im Handrücke hätt. Es hatt dann auch keine Viertelstund gedauert, da war alles leer. Gut, die Leut warn da schon seit siebe dort un hatte wahrscheinblich gar kei Zeit gehabt, vorher was zu esse. Un die stundelange Rede musste ja auch irgendwie verdaut werde. Deshalb darf mer da nit zu streng sein. Für misch war jedenfalls kein Brocke übrig gebliebe, so dass mir gar nix anners blieb, als noch e Bier zu trinke. Wege mir könnte die jed Jahr en neue Borjemoaster wähle!
Interessant is auch, dass de Neu-BM Jörg de Schülner Andrea die Finanze un die Stadtkass als Aufgabe gegebe hat. Hätt isch nit anners gemacht. Immer mit jedem Zirkus habbe wegem Geld, is auch für mich nit de größte Spaß. Un außerdem is es bei uns ja auch andauernd eng mit de Geldzuflüsse. Man denke nur an de Rettungsschirm! Das Schöne am Borjemoaster-Dasein is awer, dass du die Dezernate auch widder neu verteile kannst, wenn dir was nit passt.
Dann is da noch zu erwähne, dass die Neubürger hinnerm Bahnhof sich beschwern, dass die Loks die ganz Nacht laufe. Fehlt nur noch, dass mer sich dahingehend uffregt, dass im Bahnhof Züg fahrn. Uff de anner Seite habbe die Leut aus umweltliche Gesichtspunkte vielleicht auch recht. Da hat jetzt awer die Bahn gesacht, dass die Motorn laufe müsste, sonst würd mer die Züg mittels Klimaanlage nicht mehr richtig kalt kriege. Könnt ja auch stimme. Da sieht mer widder einmal, dass nix so is, wie es uff de erste Blick scheint. Das hatt isch auch einem Thekekolleg gesacht, der behaupt hatt, er hätt schon am erste Tag, als er misch kennegelernt hätt, gewußt, dass isch en Hutsimbel bin. Awer so einfach is die Welt nit! „Es is immer komplizierter als mer denkt!“, sprach schon de Aff vorm Schachbrett!
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad
Kunrad 162 Juni 19 Stadträtin-Wahl, Nina Hagen und Roland-Verabschiedung
Kunrad 162
Gude, die Herrschafte,
so, jetzt wisse mer, wer uns zukünftig regiert, neben Neubürgermeister Jörg Rotter ist es die Schülner Andrea, die zur 1. Stadträtin gewählt worde is. Erstemal: Glückwunsch! Die Wahl war ja nicht so spannend, wie es sich FDP un Freie Wähler gewünscht hatte. Die hatte ja den Falk Karsten als Gegekandidat uffgestellt un gehofft, dass es wege der Rück- bzw. Austritte bei AL/Grüne Abweichler gebe würd. Gab´s awer nit. Deshalb wurd die Schülner Andrea mit alle Stimme von CDU/AL/Grüne gewählt. Des is somit erledigt.
Isch hab jetzt awer Schwierigkeite schöne Name für die zwei zu finde, wie beispielsweise beim Röder-Roland. Röder-Rotter klingt irgendwie nit, Junker Jörg passt allenfalls für en evangelische Parre un en Jogi gibt´s ja schon bei de Nationalelf. Bei de Schülner Andrea käm vielleicht „Stadt-Andi“ in Betracht oder ganz einfach die „Rätin“. Ach, es is alles nit so doll. Wenn Ihne was einfalle sollt, sache Se mir bitte Bescheid.
Interessant war auch, dass die Nina Hagen als Ersatz für die Kuh, die im Dinjerhof war, jetzt Schuh un schrille Klamotte geschickt hat. Des is bei so Stars halt anners wie bei uns Normalsterbliche. Die brauche kein Altkleidersack, dene ihr Sache habbe Wert. Un deshalb wurde die Nina Klamotte un Schuh schon bei ner Modeschau präsentiert. Die werde am Markttag versteigert. Isch steigere mit Sicherheit nicht mit. Mit meine Quadratlatsche pass isch schon gar nit in die Schuh, un mit dene Kleider als Waldfee durch die Gegend zu renne, kommt für misch auch nit infrage. Da müsse annern in die Bresche springe.
Jetzt muss an dieser Stell awer Abschied genomme werde vom Röder-Roland. Der hat sein Borjemoaster-Job hinner sich un kann sich den schönen Dingen des Lebens widmen. Der Kern Roland war seit 2005 Borjemoaster un somit schon beim allererste Kunrad Anfang 2006 de Stadtchef. Ständig musst isch üwer ihn schreibe. Alles, was der Kerl angestellt hat, musst isch kommentiern. Des is vorbei, jetzt kriege des halt annern ab. Also, Roland, mach´s gut! Viel Spaß im Privaten!
Isch zieh misch auch ins Private zurück un wünsch eine schöne Ferienzeit. De nächste Kunrad is dann wahrscheinlich ein Saure-Gurke-Zeit-Beitrag, womöglich üwer es Monster von Loch Ness, Springfrösch-Wettbewerbe oder die Zwiebelbart-Weltmeisterschaft. Irgendwas Spannendes wird sich schon finde lasse.
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad