Kunrad 104 August 14 Sommerdepression 2014

Kunrad 104

Gude, die Herrschafte,

jetzt hatt isch doch gedacht, die WM-Stimmung hält für ewig, un uff einmal, ohne dass mer´s merkt, fort! Anstatt dass isch singend uff de Gass herumlaufe, nörgel isch widder durch die Gegend un reg mich uff üwer diesen Unwetter-Sommer un den ganze Mist, der sich zur Zeit in de Welt abspielt. Leider sorgt dabei auch nicht das im August zu begehende 40-jährige Jubiläum der Kläranlage Rödermark für stimmungsändernde Heiterkeit.

Gut, es gibt da so das ein oder annere Fest, wo mer hingeh kann, beispielsweise de Rödermarkt. Da gab´s auch am Freitag eine After-Work-Party, die angeblich nicht sonderlich gut besucht gewese sein sollt, was ein bezeichnendes Licht auf uns Rödermärker wirft. Wer nix schafft, braucht keine Party für nachdem, was er nit gemacht hat, wenn Sie verstehe… Ansonste war der Markt doch ganz nett. Am Samstag sollt gegen halb 12 Schluß sei, isch hab awer gehört, die übliche Verdächtige wärn noch um halb zwaa am Gang gewese. Noja, als weiter!
Schön am Sommer sin ja auch die Biergärte. Sache Sie mal, wisse Sie, ob der Germania-Biergarte noch geöffnet hat? Der hat am 1. Mai begonne un sollt bis Mitte Mai gehe. Dann is er awer als weiter verlängert worde, so dass isch die Vermutung hatte, die mache vielleicht bis zum Weihnachtsmarkt dorsch. Wär doch auch emal ein Ding, en Sommer-Herbst-Winter-Biergarte, der auch im Frühjahr geöffnet hat! Sollt sich der ein odder annere Verein mal durch de Kopp gehe lasse.

Positiv zu vermerke is auch, dass die Halle Urberach endlich renoviert is. Es war ja manchem Orwischer nicht länger zuzumute, weiter ins Feindesland zu müsse. Ärztlicherseits wurde deshalb, wie mer an manchem Stammtisch aus kaum glaubhafte Quellen hören konnt, schon seit geraumer Zeit eine erhöhte Depressionsneigung in diesem Stadtteil festgestellt. Diese wurde insbesondere durch die beklagenswerte Tatsache verstärkt, dass es bald kein Orwischer Ebbelwoi mehr gibt. Des stimmt auch mich traurig, dass unser einzige Kelterei zu macht. Un wenn isch drüber nachdenke, is schon widder es WM-Gefühl weg. Es wird einem awer auch nit leicht gemacht!

Ach kommt ihr Leit, mir genieße noch die letzte Spätsommertage, die bestimmt bald da sind, un mache es Beste draus. Das Motto könnte sein: Kommt der Altweibersommer ins Land, nemm ich notfalls auch e Junge zur Hand!

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 103 Juli 14 Fußballweltmeister

Kunrad 103

Gude, die Herrschafte,

de Kunrad is Weltmeister! Un nit nur de Kunrad, sondern auch alle Rödermärkerinne un Rödermärker, un zusätzlich alle Deutschinne un Deutsche! Jess, was war des e Ding am 13. 7. 14 in Rio. Wie mir Fußballweltmeister wurde, da war isch ja auch völlig aus em Häusche. Isch hatt mir sogar den vierte Stern uff die Backe gemalt, damit´s was wird. Un dann bin isch uff de Gass erum gesprunge wie die annern Irre auch. Isch hätt wie em Goethe sein Faust rufe könne: „Oh Augenblick, verweile doch. Du bist so schön!“ Tatsächlich dürfte meine Rufe an dem Abend allerdings erheblich profaner oder, besser gesagt, bierseliger ausgefalle sein.

Egal. Un jetzt war de Löw Jogi natürlich de Größte, wobei isch vorher beinah gesacht hätt: „Isch fress mein Schuh, wenn mir Weltmeister werde!“ Gut, dass isch mich mit so Aussage im Vorfeld zurückgehalte habb, sonst hätt isch jetzt ganz schön was zu knabbern. Awer de Jogi hatt ja diesmal auf uns gehört. Von uns 80 Millione Nationaltrainer habbe nämlich 97% gesacht, dass de Klose Miro spiele un de Lahm Philipp uff die Außebahn muss. Ja, un de Jogi hatt´s gemacht. Na also, geht doch!

Selbst in de USA gibt´s jetzt das Fußballfieber mit Public Viewing un all dem annern Kram. Mir soll´s recht sein, solang die Fußball gucke, könne se uns wenigstens nit abhörn. Isch freu mich riesig, dass jetz die NSA Abermillione an mails, Getwitter un sms durchlese muss, in dene so interessante Dinge wie „Isch krieg nen Herzinfarkt“, „Schlaaand“ oder „Jaaa!“ drin stehe. Bei „Götzeidank“ wern se sowieso verzweifle, die Brüder.

Isch bin auch gespannt, welche Steuererhöhunge un ähnliche Schrecknisse von de Regierung unmittelbar nach em Titelgewinn beschlosse worde sin. Mir Deppe sache ja in so Fälle nur: „Was kümmert einen Weltmeister eine Steuererhöhung odder dass die Lebensversicherung nur noch die Hälft wert is. Ein Weltmeister braucht kei Alterssicherung!“ In vier Woche sieht des dann e bißje anners aus, awer dann is halt schon alles unner Dach un Fach un mir gucke dumm.

Ach, was soll´s, lasse mir uns doch von solche Dinge nit de Tach vermiese. Mir halte´s mim Faust un dem verweilende, wundervolle Augenblick. Mög er noch lang in unserne Herze sein un uns e Lächle ins Gesicht zaubern.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 102 Juni 14 Thälmann un Buffett

Kunrad 102

Gude, die Herrschafte,

sache Sie mal, hatte Sie gewusst, wer dieser Ernst Thälmann war, nach dem ein Anlieger freier Weg in Rödermark benannt werde sollt? Nach dem ganze Zirkus in de letzte Woche wisse mer´s jetzt zur Genüge. Klar, des war jetzt kein Ruhmesblatt für die schwarz-grüne Koalition, was mich awer mehr interessiert hätt, wär gewese, wer denn für den frühere Ernst-Thälmann-Weg, den´s ja bis 77 in Orwisch gegebe hat, verantwortlich war. Jedenfalls hat dieser eminent bedeutungsvolle Vorgang auch in der überregionale Presse sein Niederschlag gefunde. Viele stundenlange Diskussione im Stadtparlament habe gezeigt, dass es um unser Stadt nicht so schlecht bestellt sein kann, wenn mir solche Sorge habbe.

Awer nicht nur deshalb war Rödermark in aller Munde, sondern auch wege dem vorm VGH in Kassel verlorene Prozeß gege die Flugsicherung. Isch geb ja zu, dass isch schon stolz war, den Name Rödermark in jeder Radiosendung zu hörn. Besser wär´s halt gewese, mir hätte gewonne. Awer de VGH hat gemeint, es gäb gar keine Lärmbelästigung. Gut in Kassel wird mer den Lärm nit hörn, awer hier? Zumal es doch überhaupt kein Problem wär, die Flieger mehr über Waldgebiet zu leite, in dem außer den Herren Fuchs und Hase niemand daheim is. Des hat de VGH auch so gesehe, hat awer gesacht, des langt nit, der Klage stattzugebe. Dem Röder-Roland hat des gar nit gefalle. Der üwerlegt jetzt, ob mir Revision einlege solle.

Isch sach´s Ihne ganz offe, mir geht so ein Sonderflughafe für Leut wie de Warren Buffett un solch superreiche Privatfliegerflieger total uff de Keks. Die solle wie mir annern auch in Frankfurt starte un lande, un gut is! Es käm ja auch keiner uff de Gedanke, für so e Sorte extra Autobahne zu baue, damit se mit ihrne Sportwage mit 350 durch die Gejend rausche könnte.

E Lösung wär vielleicht, den Herrn Buffett zu überrede, dass er im Breidert oder uff em Eichebühl baut. Wenn der dann den Krach hat, is Egelsbach Vergangenheit, glaube se mir. Un ein Mann, der so ein sympathische Nachname hat, der müsst doch zu überzeuge sein. Mit dieser Idee geh ich jetzt in die Wertschaft ans Buffet oder an die Thek, wie mer mittlerweile diese schöne un menschenfreundliche Örtlichkeit bezeichnet.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 101 Mai 14 Badehausreparatur un Störch

Kunrad 101

Gude, die Herrschafte,

es gibt ja Beleidigunge, gege die mer sich nit zur Wehr setze kann, weil se wahr sind. So hatte mir Rödermärker keinerlei Möglichkeite, wenn einer gesacht hat: „Hier, euer Badehaus is nit ganz dicht!“

Die Sach wird jetzt awer eine annere, weil nämlich das besagte Badehaus von de Firma Lupp schluppdiewupp in die Reih gebracht wird. Wie mer so hört, war ja das ganze Objekt von inne un auße nass. Wasser lief aus em Schwimmbecke in de Technikraum und dann Richtung Eingang, vom Dach auf diverse Böden un von de Dusche wer weiß wohin. Mer konnt also quasi in dem ganze Bau dem feuchte Nass auf unnerschiedlichste Art un Weise fröhne. Jetzt is des Badehaus 5 Monat zu un dann soll alles in Ordnung sei. Wahrscheinlich is es dann so trocke, dass kein Wasser mehr ins Schwimmbecke zu bringe is. Ich bin gespannt, wie´s ausgeht.

Die deshalb bekannte Tatsache, dass Rödermark e nass Eck is, könnt auch Grund dafür sein, dass am letzte Aprilsamstag 5 (in Worten: fünf) Störch in de Näh vom Schützehaus Diana im Feld gestande habbe. Des is werklich wahr, isch hab se selbst gesehe!

Vielleicht sin die Sinnbild dafür, dass jetzt die hiesige Geburtenrate in astronomische Höhe schieße wird. Einer am Stammtisch hatt eine annere Erklärung un behaupt, die Störch wärn unnerwegs in die Kompostierungsanlage gewese, um kleinteilige Elektroschrott abzugebe. Isch hab dadezu nur gefracht, was Störch denn für elektrische Geräte benutze solle. Daraufhin tat mein Gegenüber kund, die Störch hätte all Navis, sonst würde se ja von Afrika nit hierher finde. Un wenn ein Storch in de Näh von Messehause lande tät, wär das der schlagende Beweis däfür, dass des Navi Schrott wär. Un diesen Schrott hätte die Störch in de Kompostierungsanlage abgebe wolle, was awer wahrscheinlich schiefgegange wär, weil nur Rödermärker Bürger dort was abgebe dürfte, awer kei Störch. Isch wollt erst was dezu sache, hab jedoch dann den Lattenzaun uff seinem Bierdeckel entdeckt. Damit war mir klar, was der tiefere Ursprung dieser unorthodoxen Ansichten war. Bevor der werte Herr weitere zweifelhafte Weisheite zum Beste gebe konnt, bin isch dann doch lieber heim gegange.

Isch wünsch Ihne un mir angesichts kommender Ereignisse wie Vattertach, Waldfeste odder WM-Feiern, dass mir zu keiner Zeit solche Lattenzäun produziern, un wenn doch, wenigstens unser Gusch halte.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 100 April 14 Oettinger un Schandflecke

Kunrad 100

Gude, die Herrschafte,

Sie werde´s genauso wenig glaube wie isch, awer Sie lese grad de 100. Kunrad. Isch hab mir gedacht, beim 100. Kunrad da hau isch awer voll in die Sahne un schreibe was, das Ihne alle mögliche Erstaunlichkeite ins Gesicht jagt. Un was is jetzt? Isch sitze da un mir fällt nix ein!

Ein Bekannter von mir hat zu diesem Thema gesacht, isch würd genauso ein überflüssige Blödsinn schreibe wie die annern 99 Mal auch. Jetzt is er ein ehemaliger Bekannter, wenn Sie verstehe!

Gut, isch könnt ein Überblick über den ganze Schlamassel gewe. Angefange hat´s mit einem Artikel betreffend das Badehaus nebst Sauna un der Meinung, dass das ein finanzielles Fiasko gebe würd. Weiter ging´s dann mit de unner Naturschutzbehörde, also mit meine liebste Freunde. Wenn´s die nit gäb, da hätt isch manchmal erst recht nit gewusst, was isch schreibe sollt. Awer die werde mir auch in Zukunft noch viel Spass mache, glaube Sie´s mir! Dann die neue Politiker, de Sturm Alexander, de Röder Roland un die Überraschungswahl, jetzt de Rotter Jörg. So vergehn die Zeite!

Gut, so doll is des jetzt aach nit. Interessant war in de letzt Zeit eigentlich nur des Haspelesse von de CDU mim Günther Oettinger. Einer von unserm Stammtisch, en allgemein anerkannte Simbel, war dort un hat völlig enttäuscht bericht, der Oettinger hätt´s nur von de EU gehatt un üwerhaupt nix üwer seine Brauerei erzählt. Un Freibier hätt´s auch keins gebe. Mit solche Leut setz isch an einem Tisch!

Dann hat die Stadt mitgeteilt, sie will jetzt die Schandflecke von Rödermark beseitige. Einschlägig bekannte Herrschaften der beiden größten Stadtteile mutmaßten, dass Orwisch bzw. Oweroure erntfernt werde sollt, jedoch ging´s nur um de Parkplatz jenseits vom Oweräirer Bahhnhof un die Bauruine der ehemaligen Paramount-Discothek. Beim erstere soll jetzt einer Bawehäuser baue, äh ein Bawehäuser Häuser baue. So is richtig! Bei zweiterer hat die Stadt geäußert, des müsst anners werde. Bloß wie, weiss keiner. Mer kann ja de Grundstücksbesitzer nit zwinge mit de Schibbe den Dreck fortzuschaffe. Obwohl e Idee wär des schon!

So sitz isch un sinniere vor mich hin, seh draus de Sonneschein un denke: „Ach, loß gut sei!“

In diesem Sinne: Auf die nächste 100 un herzlichen Dank all denen, die den Quatsch Monat für Monat lese. Ihr seid die Größte!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 99 März 14 Grünpate

Kunrad 99

Gude, die Herrschafte,

sache Sie mal, erinnern Sie sich an die Aktion mit dem „Lobstebbel“, den Rödermärker Personen kriege sollte, die Löbliches für die Allgemeinheit, sprich: die Stadt, tun? Isch weiß nur von zwei Fällen, danach hat wohl keine Rödermärker Seele irgendetwas Löbliches mehr geleistet, so dass sich der Stebbel wahrscheinlich in Wohlgefallen aufgelöst hat.

Awer die Stadt lässt nit locker un hat jetzt die Bevölkerung aufgerufe, sich doch emal als Grünpate zur Verfügung zu stelle. Mir wurde jetzt ein Infoblatt für solche Fälle von einem ratlose Interessente zugespielt, das sehr Bemerkenswertes enthält. Also da stehn Dinger drin! Mer soll im zeitige Frühjahr mim erste Pflegegang beginne, solang die Wildkräuter noch klein wärn. Diese besagten Wildkräuter, was immer des auch sein mag, solle mechanisch entfernt werde. Soll mer da en Bagger benutze odder was meine die? Tiefwurzler solle tiefgründig ausgestoche werde. Also isch weiß jetzt nit, uff was für einem Gebiet isch mit so em Tiefwurzler konkurrieren und ihn aussteche soll, jedenfalls is mir unklar, wie tiefgründig isch dadebei sein soll! Des Weiteren soll mer Same un kleine Sämlinge, besonders bei Ahornbäume entferne. Da hab isch jetzt auch wenig Kenntnisse, wie isch da den Same erkenne soll, wenn er in meiner Grünpatenfläche herumliegt. Womöglich schafft der sich unner die Erd un schon hab isch de Salat. Nein, des passt auch widder nit, Salat wird des ja nit, sondern eher e Wildkrautmischung un damit fängt der ganze Schlamassel von vorne an!

Dann gibt mir des Infoblatt den Hinweis, dass mer zur Unterdrückung der schon mehrfach gebrandmarkten Wildkräuter eine mineralische Mulchung vornehme könnt, Stichwort Lavakörnung 16/32. De Lava-Mulch liefert bei Bedarf die Stadt, wobei isch mer denke könnt, dass da im Einzelfall Wartezeite hingenomme werde müsse bis de nächste Vulkan genügend passendes Material freisetzt.

Gut is, dass für die Grünpatenschaft Versicherungsschutz besteht, wahrscheinlich für den Fall, dass mer beim Kampf gege die Wildkräuter in die ausgehobene Löcher fällt.

Letztendlich weiß isch nit, ob mer mit diese Vorschrifte sehr weit kommt. Laßt doch die Leut, die so e Patenschaft übernemme, in Ruh. Des macht doch nur jemand, der sich mit solche Sache auskennt. Isch würd misch da nie herantraue, bekanntlich hab isch nämlich kein grüne Daume, sondern, gartenbautechnisch gesehe, eher en faulige!

Un wenn´s schon so Regele gibt, dann sagt wenigstens de Leut, dass mer´s nit so genau nimmt un auch emal fünfe grad sein lässt. Sonst könnt am End die Sach so ausgehe, wie´s schon beim Lobstebbel der Fall war.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 98 Februar 14 Kneipesterbe un Fastnacht

Kunrad 98

Gude, die Herrschafte,

jetzt hatt isch doch gedacht, dass des Kneipesterbe nur in Oweroure so schlimm wär, awer dass des in Orwisch auch so is, hat mich doch überrascht. Drei Gasthäuser sin da, so sage die Gerüchte, betroffe, wobei vielleicht mit Glück nur die Besitzer wechsele.

Wie dem auch sei, muss mer feststelle, dass mir Rödermärker arge Probleme habbe. Eine örtliche Gemeinschaft, die ihre Wirte nicht ernähren kann, darf jedenfalls mit Fug und Recht als gescheitert bezeichnet werde. So kann das nit weitergehe!        Isch fordere Sie daher auch in Anbetracht der jetzt kommenden drei dolle Tage auf, vehement den Wirten durch großzügiges Konsumieren diverser Flüssigkeite und Einverleiben mehrerer warmer Mahlzeite täglich die notwendige Unterstützung zu Teil werden zu lasse, und in diesem Tun nicht eher zu ruhe bis das notwendige Fortkommen der noch verbliebene Gasthäuser gesichert is!

Besonders Umtriebige sollte diesen Bericht der werten Gattin vorhalte und auf einem sofortigen Aufsuchen der nächsten Kneipe zum Erhalt der kulturellen Vielfalt bestehe. Mer waases nit, vielleicht klappt´s ja!

Apropos Fassnacht! Da muss mer ja aus em Haus. Rathaussturm un Rosemontagszug rufe, un isch hör den Ruf nur zu gern. Isch mache des Jahr ein Koalitionär un kriege mit jedem Krach.

Vielleicht komm isch auch als wintersportlicher Olympionike mit Badehose, wege dem Sotschi-Wahnsinn. Also, da musst du erst emal drauf komme, Winterspiele in einem Badeort am schwarze Meer zu veranstalte. Wär grad so wie e Waldfest im Industriegebiet! Mer könnt ja auch als Putin gehe un sich e Pipeline direkt von de nächst Kneip in die Gusch lege lasse. Des wär dann auch in dem obigen Sinne für den insoweit betroffenen Kneipier e gut Geschäft.

Wie dem auch sei, das Motto muss lauten: Ab uff die Fassnacht un in die nächst Wertschaft! Helau!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 97 Januar 14 Seniorenhelfer

Kunrad 97

Gude, die Herrschafte,

un frohes Neues! Isch weiß, dass isch jed Jahr um die Zeit es selbe schreibe, awer es is doch so! Neues Jahr, von wege, alles is derselbe Schlamassel wie vorher. Winter bleibt Winter, Arbeitsstart bleibt Arbeitsstart un in Folge dessen bleibt schlecht Laune halt schlecht Laune. Es soll ja auch Leut gebe, die schaffe gern, awer von solch zweifelhaften Subjekten hab isch mich zeitlebens ferngehalte.

Jetzt hat awer die Stadt was ins Lebe gerufe, dass manchem vieles erleichtern könnt. Es gibt jetzt Seniorenhelferinnen und –helfer, die ältere Leut bei allem Mogliche, insbesondere Behördegänge, Krankekass- un Renteprobleme unterstütze. Sehr lobenswert, prima Leut, die so was mache! Da isch nun auch zu den reiferen Jahrgängen gehöre, jedenfalls was es Alter betrifft, könnt isch so einen Seniorenhelfer auch emal in Anspruch nehme. Der müsst allerdings erheblich erweiterten Anforderungen genügen.

Morjends müsst er mich erstmal aus em Bett schleife, weil isch kumm ja so schwer uff. Dann könnt er mir die Zeitung hole, Kaffee koche un de Frühstückstisch herrichte, um diverse Anstrengunge meinerseits zu verhindern. Der könnt dann ach e bißje mim Rad durchs Ort fahrn, während isch uff em Gepäckträger sitze un Juchhe kreische. Da könnt isch dann auch schon zeitig in die Wertschaft, ohne befürchte zu müsse, dass dort keiner is, dem isch uff die Nerve gehe kann. Isch hätt ja dann de Seniorenhelfer, dem isch die Ohrn blutig quassele tät. Un falls dann am späte Abend einer e Bier ausgebe würd, das beim beste Wille nit mehr in de Kunrad hineinging, dann könnt dieser besagte Helfer ehrenvoll in die Bresche springe, was den altbekannten Ruf „Schütt mer´s üwer!“ entbehrlich machen würde. Gut, für den Helfer wär des schon e Sissi-Fuß-Arbeit, awer mir würd des gefalle!

Bei solche Aussichte würd isch vielleicht am Jahresanfang 2015 durchaus zugebe, dass es neue Jahr viel besser wär als es alte, schon allein deswege, weil de Seniorenhelfer sich die Finger an de Silvesterrakete versengt hätt un nit wie sonst immer isch!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 96 a Dezember 13 Rückblick ohne Mandela

Kunrad 96 a

Gude, die Herrschafte,

schon is widder e Jahr rum un Sie frage mich, was alles so gewese is. De Sturm Alexander hat uffgehört, e Leitbild is erarbeitet worn, en ehrenamtliche Stadtrat gab´s nit, dafür ein Rotter Jörg un Wahle in Bund un Land, die nur Durcheinanner gebracht habbe. Dann war da noch ein winterhafte Frühling, aber als Ersatz ein ganz schöner Sommer. Die Eintracht hat im Gegesatz zu de Kickers die Klass gehalte un die Bayern warn widder mal Meister. Alles annere lasse mir mal außen vor.

Ganz neu is jetzt awer unser groß Koalition in Berlin. Die dollste Personalie is, dass unser bisherige Familienministerin ab sofort für die Verteidigung un die Bundeswehr zuständig is. Gut, wie es in manchen Familien zugehen soll, da is dann der Sprung zum Verteidigungsministerium vielleicht nicht ganz so weit. Jedenfalls kann man sich jetzt einen Panzer von der Leyen.

Noch neuer wird dann unser hessisch schwarz-grün Regierung sein. Die Koalitionäre habbe sich letztens in einem Hotel in Schlangenbad eingeschlosse bis sie sich einig werde. „Einigkeit durch Sippenhaft“ könnt mer das quasi nenne. Bleibt nur zu hoffe, dass die kein Zirkus miteinanner kriege, wie des früher üblicher, gelebter Brauch war. Sellemals habbe die sich ja bekanntlich schwarz un grün über einander geärgert. Letztendlich bleibt dene nur, die Vergangenheit ruhe zu lasse un nach vorn zu schaue.

Somit komme mir nun zu den besinnliche Gedanken, die der geneigte Leser in dieser vorweihnachtlichen Zeit zu Recht von mir erwarte darf.

Verzeihe un Aussöhne heißen, wie mer auch an den diversen Koalitionsverhandlunge sieht, die aktuellen Werte unserer Zeit! Das sollte für uns alle in dieser vorweihnachtlichen Zeit gelte, Sie werde sehe, wie gut das einem tun kann. Ich hab letztens großmütig meinem Wirt verziehe, der mir ein Export für ein Pils verkaufe wollt, un siehe da, es ging mir gut, zumal ich´s nit bezahle musst. Sie sehe, so ein Verzeihe kann sich durchaus lohne.

In diesem Sinne wünsch ich Ihne frohe Weihnachten un ein schönes Jahr 2014. Bleibe Se so, wie Sie immer wern wollte!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 96 (unveröffentlicht) (vorgesehen Dez 13, zurückgezogen, nun aber mutig doch noch) Rückblick mit Mandela

Kunrad 96

Gude, die Herrschafte,

schon is widder e Jahr rum un Sie frage mich, was alles so gewese is. De Sturm Alexander hat uffgehört, e Leitbild is erarbeitet worn, en ehrenamtliche Stadtrat gab´s nit, dafür ein Rotter Jörg un Wahle in Bund un Land, die nur Durcheinanner gebracht habbe. Dann war da noch ein winterhafte Frühling, aber als Ersatz ein ganz schöner Sommer. Die Eintracht hat im Gegesatz zu de Kickers die Klass gehalte un die Bayern warn widder mal Meister. Alles annere lasse mir mal außen vor.

Komme mir nun aber zu den besinnliche Gedanke, die der geneigte Leser zu Recht von mir erwarte darf. Letzt Woch is doch der Mandela gestorbe, also, sin Se mir nit bös, awer des war doch e Ass! Der hat 27 Jahr im Gefängnis zugebracht, in einer Zelle, die e bißje größer war wie e Telefonhäusche. Dann kommt der frei und anstatt, dass er seine Peiniger un Wärter rechts un links uff die Ampel haut, dass se die Adventsglöckcher sechs Mal sehe, hat der allen verziehe. Dann is der Präsident worde un hat im große Stil eine Aussöhnung aller Südafrikaner angepackt. Das is emal ein Politiker, vor dem mer nur de Hut ziehe kann.

Wenn de bei uns solche Leut suchst, da haste was zu tun. Gut, die Rödermärker Parlamentarier gehen in etwa in die Richtung (Anmerkung für die Parlamentarier: Ich trinke Bier un bin auch gegenüber anderen Aufmerksamkeiten durchaus aufgeschlossen), awer sonst… Wenn de dich so in de deutsch Politik umguckst, wo mer sich allen Ernstes wochelang über eine Pkw-Maut streite kann, da sieht´s dann doch eher düster aus. Jetzt kannst du ja nit hergehe un all die Koryphäe 27 Jahr ins Loch stecke, damit se sich weiterentwickele, also bleibt dir nix anneres übrig, als es so zu mache wie de Nelson: Verzeihe un Aussöhne! Das sollte auch für uns alle in dieser vorweihnachtlichen Zeit gelte, Sie werde sehe, wie gut das einem tun kann. Ich hab letztens großmütig meinem Wirt verziehe, der mir ein Export für ein Pils verkaufe wollt, un siehe da, es ging mir gut, zumal ich´s nit bezahle musst. Sie sehe, so ein Verzeihe kann sich durchaus lohne. In diesem Sinne wünsch ich Ihne frohe Weihnachten un ein schönes Jahr 2014. Bleibe Se so, wie Sie immer wern wollte!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad