Tachebuch 31.12.2020

Gude, die Herrschafte,

 

es alte kam eim unendlich vor,

jetzt kimmt tatsächlich e gonz nei Johr.

Hoffentlich is des nit verbraucht un ranzisch,

un brengt am End noch Covid-20.

En Gruß von mer, oans is dadebei gewiß,

dass mein Humor nit, wie de Virus, ansteckend is.

Trotzdem zieht desdeweje bloß koa Brutsch,

e frohes Neies un en gute Rutsch!

 

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 16.12.2020

Gude, die Herrschafte,

ach, des is ja ein Herumher in dene Zeite. Mer weiß ja vor lauter Pandemie un geschlossene Wertschafte gar nit, wohin mit sich.

Jetzt kommt die Weihnacht in schnelle Schritte, da derf de Köhler nit fehle. Er hätt e Adventslied, er wär nit früher fertisch worn, es Uffnahmegerät hätt nit funktioniert, seun Schuhbennel sei gerisse. Glatteis, geschlossene Bahnschranke un was weiß isch noch alles, was ihm dazwische komme wär.

Also es Adventslied is grad noch in de Rohversion fertiggestellt worde, quasi uff de letzte Drücker. Hörn Sie ihn sich halt an, den sentimentale Kram.

Isch meld misch die Tage auch noch mal, mit Wünsche un so.

Bis dann.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 29.11.2020

Gude, die Herrschafte,

beim Übertrage vom September-Kunrad-Artikel hab isch gemerkt, dass mer doch die Hoffnung hatte, mer könnte einigermaßen gut durch de Winter komme. Satz mit x! Mittlerweile is ja auch alles im Freie verbote, obwohl dort noch keine Ansteckung nachgewiese is. Jawohl, Corona is gefährlich, awer Maßnahme, die völlig üwerzoge sin, sind´s auch. Da werde mal kurz 16 Milliarde aus em Ärmel geschüttelt, alles kein Problem. Früher hat jed Schul bei de Anschaffung von drei Fußbäll vom Ministerium gehört, dass mer für die schwarze Null sparn müsse. So ändern sich die Zeite.

Hoffnung macht, dass seit Freitag die Bahnhofsstraß in Orwisch widder uff is. Hätt nit gedacht, dass des schneller als beim Berliner Flughafe passiern würd.

Somit: Es geht aufwärts, alles werd gut!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 177 September 20 Lärmschutzfenster, Fortschritt Bahnhofsstraß, Corona un Kerb

Kunrad 177

Gude, die Herrschafte,

es wird ja oft üwern Fortschritt geschennt, awer manches is doch ziemlich gut. Nur emal zum Beispiel Lärmschutzfenster. Isch war nämlich mit meiner Fraa im Süddeutsche unnerwegs. Mir sin auch ins Hotel, natürlich ins erste Haus am Platz. Genauer gesacht, war´s es erste Haus am Bahnhof. Die Aussicht naturgemäß erstklassisch: ein ungehinderte Blick auf die Gleise des Bahnhofs un es Materiallager der Bahnarbeiter. Gut, wie mer morgens uffgewacht sin, hatte mir gleich emal die Schallschutzfenster uffgemacht. Jetzt hatte mei Fraa un isch unnerschiedliche Meinunge, wie mer den Vormittag mit größtmöglichem Gewinn verbringe könnt. Während isch Richtung Weißworschtfrühstück tendierte, bevorzugte mei Gattin einen ausgedehnte Einkaufsbummel. Dies führte zum Austausch der unterschiedlichsten Argumente bei nicht durchgehend dezenter Lautstärke. Jedenfalls habe die Bahnarbeiter zu uns hochgekrische. „Macht doch emal es Fenster zu, mer versteht ja sein eigen Wort nit!“ Dem habbe mir Folge geleistet, was zeigt, dass so e Lärmschutzfenster doch ein Segen sein kann un mer sich dem Fortschritt gegenüber nit immer ablehnend zeige sollte.
Gar kein Fortschritt gibt´s hingege in de Bahnhofstraß. Grad letzt Woch hab isch neun Mitarbeiter von Hessen Mobil die Baustell entlangschlendern sehe. Genauso ratlos, wie isch mir den Haufe immer vorgestellt hab. Da schwant einem nix Gutes. Mir tun die dortige Anwohner un Geschäftsleut in de Seele leid, des muss doch mal irgendwann fertig werde.
Noch weniger Fortschritt is in Sache Corona zu sehe. Unsere Medien drehe richtig uff un verkünde eine schlechte Nachricht nach de anner, um ihr Auflage noch weiter zu steigern. Un viele Politiker steige voll in die Schwarzmalerei mit ein. In Folge dessen habbe die Leut immer mehr Angst, sitzte daheim, kaufe nit mehr ein un denke an de Weltunnergang. Währenddesse verkünde Ärzte un mittlerweile sogar Virologe, dass es mit dieser Stimmung endlich vorbei sein müsse. Steht awer nur auf Seite 2 ganz unne un klein.
In diesem Sinne habbe die Orwischer Kerbmädscher un –buwe dennoch e bißje gefeiert. Un an Oweräirer Kerb hat de Germania Biergarte uff un im Dinjerhof wird ebenfalls, wenn auch intern und, wie mer ständig bei alle mögliche Veranstaltunge bis zum Erbreche lese kann, unner Einhaltung der Hygienevorschrifte, die Kerb würdig begange. Sogar en Kerbspruch soll´s gebe. Das is die richtisch Einstellung! Davon braucht´s viel mehr, damit mer irgendwie durch Herbst un Winter komme. Auf geht´s!
Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad im Internet: dekunrad.de oder facebook.com/dekunrad

Tachebuch 23.11.2020

Gude, die Herrschafte,

isch blick im Moment nit mehr durch. Gut, die Politiker, die die drastischste Einschränkunge in de Krise fordern, habbe die meist Zustimmung.  Leucht mir zwar nit ein , is awer so.

Vor diesem Hinnergrund geh isch davon aus, dass demnächst beschlosse wird, dass mer sich nur allein mit derselben Person seines Hausstands treffe darf, also quasi mit sich selbst. Dabei sin Selbstgespräche wegen erhöhter Ansteckungsgefahr verbote odder nur mit Maske erlaubt. Beim Rasiern odder Kämme in de Spiegel gucke, is wegen von irgendwem nachgewiesener negativer Folge verbote.

An Weihnachte darf ein Weihnachtsmann eines fremden Hausstands in de Wald gehe, um nach einem Christkind unbekannten Hausstands zu suche, das aufgrund Eintrittsverbots dort herumirrt.

Mit diesen Maßnahmen soll das Ziel erreicht werde, dass mir all durchdrehe. Könnt klappe!

So stell isch mir die zukünftige Maßnahme vor. Deshalb tu isch rein vorsorglich jeder Person meines Hausstands, also derzeit meiner Fraa, so viel dummes Zeug erzähle, wie mir nur einfällt. Wer weiß, wie lang das noch geht. Mei Fraa sieht sich deshalb, nach eigener Auskunft jedenfalls, als größte Verliererin der Krise. Awer die übertreibt gern.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

 

Tachebuch 11.11.2020 (Ergänzung)

Gude, die Herrschafte,

es is mir leider nit gelunge die Demo-Version uff Facebook hochzulade. Deshalb, alle Facebook-Freunde, bitte uff de blaue Link unner der Nachricht mit dem Demo (das is die mit dem Quatsch mit der Pfeiltaste) gehe un  druffdrücke. Dann komme Sie uff die Kunrad-Webseite un könne des Demo in all seiner Pracht anhörn.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Tachebuch 11.11.2020

Gude, die Herrschafte,

Wie bei de Kerb gilt auch für die Fastnacht, dass mer die Feste nicht absage kann, weil sie nun einmal sind. De 11.11. is de Fastnachtsanfang, un wenn hunnert Mal Veranstaltunge abgesagt werde.

De Köhler hat des zum Anlass genomme un jetzt eine Art Fastnachtslied (Sou is es Lääwe) gemacht. Gibt es hier uff dieser Seite als Video un mit besserem Klang als Demo. Letzteres hätt´ er mit etliche Spurn uffgenomme, wär quasi ein erster Versuch.

Des Lied hätt´ er bislang nur uff diverse Kappeabende in diesem Jahr gespielt. Passt ganz gut, Köhler un Kappe.

Jedenfalls sollte mer die nächst Zeit so locker wie möglich angehe. Isch setz mir jetzt e rot Nas uff, schenk mir en gute Schluck ein un rufe laut dreimal HELLAU! Sou kann nämlich es Lääwe auch sein!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad