Kunrad 214
Gude, die Herrschafte,
die letzt Zeit könnt mer getrost als „von jetz uff gleich“ bezeichne. Erst hatte mir bis Oktober noch e Art Sommer mit bis zu 26 Grad. Ein Tach später fiel die Temperatur von jetz uff gleich um 16 Grad. Dann hatte mir uns damit abgefunde, dass der Ukraine-Krieg wohl noch länger dauert, un schon kam von jetz uff gleich en neue Krieg in Israel dazu. Letzteres is einfach zum Verzweifele. Wird´s dann nur noch schlimmer?
En ganz Schlaue an de Thek hatt in diesem Zusammenhang die Meinung vertrete, des läge nur an einer fehlgeleitete Männlichkeit. Die ganze Despote, Kriegstreiber, Generäle un sonstige Wahnsinnige seie doch allesamt Männer, bei dene mer manchmal es Gefühl hätt, sie müsste mit ihrne Handlunge ihr sonstige Defizite ausgleiche. Des ganz gescheite Bürschje hatt dann gesacht, dass mer die ganz Politik de Fraue übergebe sollt, un wenn zusätzlich e künstlich Intelligenz namens KI hinzugezoge würd, wär klar, dass die Männer abgeschafft werde würde. „Un wer soll dann des ganze Bier trinke?“, hab isch eingeworfe. Des hat dem gewitzte Theke-Philosoph nur e müdes Lächele abgerunge. Er hatt den Vorschlag gemacht, dass mer die Männer weitgehend aus em öffentliche Lebe verbanne könnt, wobei es sinnvoll wär, die Kneipe quasi als Reservate uffrecht zu halte. Dann könnte die Fraue, falls sie mal Lust uff en Mann hätte, sich des Schauspiel in de Gaststub angucke un dann würd ihne, beispielsweise bei em Anblick, wie wir ihn böte, jeglicher Appetit sofort widder vergehe.
Naja, wenn isch de ganze Tach in de Wertschaft hocke könnt, während mei besser Hälfte un die annern weibliche Spezialiste die Wirtschafts- un Weltpolitik in die Händ nehme würde, also – jetz emal unner uns – kein so schlechte Gedanke.
Allerdings wollte des die annern Thekesteher nit gelte lasse. Sie habbe dem Schlaumeier vorgeworfe, er wär e „Schande für sein Geschlecht“, außerdem wär ja beispielsweise die Maggie Thatcher schlimmer wie mancher Mann gewese. Die hätt hunderte von Leut für en Felse, der sich Falklandinsel nennt, in de Tod geschickt. Un die Ministerinne unserer Regierung, die seie so biestisch, mit dene wollt mer nit emal e Tass Kaffee trinke. Un wenn e Frau emal beleidigt worde wär oder, schlimmer noch, sich so fühle tät, dann würd die des ihr ganz Lebe nit vergesse. Dann könnte die internationale Beziehunge awer ganz schnell Ex- Beziehunge sein. Und so weiter und so fort. Jedenfalls hatte mir ganz schnell en riese Zirkus un nur noch wechselseitig in de Gegend herumgekrische. Da hatt dann de Schlauberjer bezahlt un als letzten Satz nur noch gesacht: „Seht ihr, so sin Männer!“ Sprach´s un verschwand – im Niemandsland.
Isch glaub ja einfach, dass die Menschheit in ihrer Gesamtheit, ob weiblich, männlich oder divers, verrückt is, ansonste würde ja die, die en Krieg wolle, in de erst Reih stehe. Awer guck dir se an, die Helde, de eine in em Bunker, lässt anscheinend etliche Doppelgänger im Land herumziehe, un die annern verstecke sich hinner Ziviliste. E feiges Pack, sonst nix. So lang die Menschheit daraus nix lernt, wird´s halt nit besser. Is so! Leider!
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad
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