Gude, die Herrschafte,
im Kunrad-Artikel von vor zwei Monat geht es darum, dasss die Wissenschaft halt auch emal Fehler macht un nit so schnell alles im Griff hat, wie mir uns des all wünsche würde.
Isch wünsch mir im Übrige, dass mer e bißje Verständnis für die unnerschiedliche Meinunge habbe. Isch hab auch von Corona-Gegner schon vernünftige Argumente gehört. Selbst bei Arte kam, natürlich spät nachts, en Bericht, da kommst du ans Üwerlege. Im Gegezug erzähle mir Ärzte, wie schlimm es in de Krankehäuser werklich aussehe würd. Mer weiß nit mehr, was richtig is!
Die Mensche versuche uff ihr Art es Beste aus de Situation zu mache. Mir müsse versuche, für vieles Verständnis uffzubringe.
Jedenfalls komm isch mir im Moment vor wie en Leibeigene von Regierung un Wirtschaft. Isch derf nur noch schaffe, konsumiern un schlafe. Allerdings werd isch noch mit unsäglichem Radio- un Fernsehprogramm gequält. Wenn isch jedesmal, wenn da es Wort „Corona“ ufftaucht, en Schnaps trinke würd, wär isch schon nach jeweils fünf Minute sturzbesoffe. So sieht also Sklaverei in modern aus!
Mir kann in diesem Zusammehang niemand erklärn, wieso mer morjends uff em Weg zur Arbeit mit hunnerte in einem Zug sein darf, awer Sonntags nit mit zehn in einem Museum.
Mer könne nur hoffe, dass Mitte Februar sommerliche Temperaturn herrsche, sonst bleiwe mer in unserne Löcher.
Zum Schluss noch ein Ausblick: Wenn nach Beendigung der Maßnahme die Wertschafte widder uff habbe un de Wert fracht misch, ob isch was trinke will, dann sach isch nur: „Wieviel Gläser haste dann da?“
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad