Kunrad 219 März 2024 Kulturhall, Frühling un Ostern

Kunrad 219

Gude, die Herrschafte,

wie Sie sicherlich mitbekomme habbe, sin jetzt in unserer Kulturhall parteipolitische Veranstaltunge verbote. Mer kann natürlich darüber streite, ob wegen einer Partei, deren Ziele viele überhaupt nit kenne, sonst hätte se nit so viele Anhänger, so eine Regelung erforderlich is. Es gibt nun einige, die sage, Parteipolitik hätt grundsätzlich nix mit Kultur zu tun. Wenn dem so wäre, wär ja alles klar. Isch kann awer auch die Meinung verstehe, dass die Freiheit des Wortes auch Aussagen von völlig Abgedrehte aushalte müsst.

Wie dem auch sei, wende mir uns jetzt Wichtigerem zu, nämlich dem Frühling un de Ostern, die ja im Anzug sind.
Ach, de Frühling, wie da die Pflanze un die Herze sprieße! Gut, in meim Alter sprießt da nit mehr so viel. Awer irgendwie fühlt mer sich doch beschwingter. Jedenfalls solang es de Heuschnuppe zulässt, der alte Quälgeist!
Un im Frühling gibt´s schöne Feste, allen voran die Ostertage. Ostern is jetzt für den ein oder andere Zeitgenosse nit so der Feierknaller, awer es wird sich schon bemüht. Da gibt´s beispielsweise Stark- un spezielle Osterbiere. Manche greife dabei auch vehement zum Eierlikör, um sich in festliche Stimmung zu bringe. Nit vergesse darf mer auch die Ostereier un die damit verbundene grie Soß. Näschereie liege ja auch uff jedem wohlbestückte Ostertisch, so dass mer die Zeit durchaus genieße kann.
Mir sollte nur uffbasse, dass uns de Ursprung des Festes, nämlich die christliche Botschaft der Auferstehung, nit völlig egal wird. Sonst wird Ostern, wahrscheinlich gleich mit Pfingste, Fronleichnam un Christi Himmelfahrt, noch abgeschafft. Dann will isch emal das Jaulen un Zähneknirschen der Atheisten hörn. Mer könnt sich ja als Lösung denke, dass die aus de Kirch Ausgetretene, da sie ja nix zu feiern habbe, an dene Feiertage schaffe müsse. De finanzielle Ausgleich durch Nichtzahlung der Kirchesteuer habbe se ja schon. Awer mir wolle mal nit so sein. Zusamme feiern is doch einfach viel schöner. Bitte verteidigt somit allminanner unser wunderbare Feiertage, mer gönne uns ja sonst nix! Somit wünsch ich Ihne Frohe Ostern un en schöne Frühling!

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Kunrad 218 Februar 2024 Karnevalistische un politische Demonstratione

Kunrad 218

Gude, die Herrschafte,

an Fastnacht war ja in Rödermark mal was los, insbesondere am Rathaussturm un am Rosemontagszug. En Haufe Leit unnerwegs, grad so, wie es sein soll.
Am Aschermittwoch war dann de Spaß vorbei, awer die Leit warn schon widder unnerwegs, un zwar deshalb, weil unser Hall für ein Tach eine Unkulturhall geworde war. Es hat sich halt die AfD eingemietet. Ob das zu verhindern war, is nit so eindeutig zu beantworte. Da die Kulturhalle der Stadt gehört, kann sie sich einem Anmietwunsch einer politischen Partei, die nit verbote is, nur schwer widersetze. Alle Lösungsmöglichkeite sin hier mit em Fragezeiche verbunde. AGB verabschiede, die eine Vermietung an Parteie verbiete würd, trifft ja auch die annern Parteie, die die Hall anmiete wolle. Üwer annere Kniffe, die mer sich einfalle lasse könnt, will isch hier nit spekuliern, sonst könnt das gege die Stadt verwandt werde.
Jedenfalls hat das Ganze auch widder was Gutes, so warn üwer 1000 Mensche unnerwegs, um für unser Demokratie zu demonstriern, was in der Hall mit „Massenidiotie“ bezeichnet wurde. Nun war das aber alles andere als eine einheitliche Masse, Leut von alle Kirchengemeinde, von de Vereine TG, KSV, TS, BSC un de Musikvereine hab isch gesehe. Natürlich auch von Parteie un sonstige Verbände, also alles Mensche, die normalerweise unnerschiedlichste Interesse habbe. Es soll schon Demonstratione gegebe habbe, da habbe die Teilnehmer – viele auch von de AfD – all die gleiche dumme Sprüch geschrie, wie bspw. „Ausländer raus“ un ähnlich Schlimmes. Da scheint mir der Begriff von de „Massenidiotie“ womöglich passender. Es sollt in de Fastenzeit doch so sein, dass mer nit de Splitter im Auge des anderen sieht, sondern sich mal um de Balke im eigene kümmert. Wär de AfD-Anhänger auch anzurate, wobei die mim Christentum sicher nix zu tun habbe wolle, die käme ja aus em Büße nit mehr raus!
Interessant is dabei, dass die AfD Millionen Mensche mit ausländische Wurzeln aus Deutschland rausschmeiße will. Naja, dann könne es Handwerk un die Logistikbranche schon emal zu mache. Gastronomie un Pflege kannst du vergesse un in de Krankehäuser bricht dann auch schnell alles zusamme. Un de Höhepunkt wär dann en Tatort im Ferseh mit dem zwangsläufigen Titel „Schimanski muss raus!“. Also, viel dümmer geht´s werklich nit!
Weiter miteinander es Gespräch suche, müsse mir aber dennoch. Wenn mir aber mein Gegenüber bei jedem Argument nur „Des stimmt nit!“ erwidert, wird´s natürlich schwierig. Des is halt es Problem, wenn es ganze Weltbild nur aus Falschinformatione besteht. Da hat dann wahrscheinlich Putins Desinformationsabteilung ganze Arbeit geleistet! Harte Zeiten!

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Kunrad 217 Januar 2024 Sicherheit uff de Gasse, Corona-Nachwirkunge un Fastnacht

Kunrad 217

Gude, die Herrschafte,

es is wie immer spät, awer mir habbe uns ja nit gesehe bzw. gelese. Deshalb nachtäglich e gutes, hoffentlich friedliches, neues Jahr!
Was gibt´s zu berichte? Die Anwohner des Oweräirer Marktplatzes hatte sich teilweise beschwert, weil des Abends Personen unbekannter Herkunft vermehrt dort aufgetaucht seie. Sie hätte manchmal e ungut Gefühl. Jetzt muss dabei awer bedacht werde, dass Rödermarks Straße nach 22 Uhr weitgehend menschenleer sin. Gehe Sie mal nachts in Oweroure vom Breidert zur Nell-Breuning-Schul oder in Orwisch vom Badehaus zum Sterkel. Da kann es gut sein, dass sie keiner Menschenseele begegne. Un letzt hatt isch in diesem Zusammehang von e paar junge Fraue gehört, dass die sich an dene Leut am Marktplatz in Oweroure gar nit störn, sondern im Gegeteil froh sind, wenn dort e bißje Lebe is. Da fühle die sich jedenfalls sicherer als in de Näh vom Bahnhof. Was zeigt, dass jedes Problem seine zwei Seite hat. Was die eine mit ungutem Gefühl wahrnehme, is für annere e Stück Sicherheit. Beides kann mer gut verstehe. Jedenfalls habe erste Kontrolle am Marktplatz keine Besorgnis erregende Tatsache zum Vorschein gebracht.
Vieles davon hat mit dem blöde Corona zu tun. Frage Sie mal die Wirte! Die Leut ginge vor Corona abends ab halb acht esse, vorher war nix los. Jetzt sin se awer schon um sechs da, so dass du um zehn de Lade zu mache kannst. Außer bei zwei, drei Kneipe, die sich schon uffs lange Auflasse spezialisiert habbe, lautet bei uns das Motto: „Um 22 Uhr klappe mer die Bürgersteige hoch!“ Des is jetzt nix Schlimmes, die Zeite ännern sich halt. Awer mer merkt´s halt doch, wenn mer am spätere Abend aus de Stadt nach Rödermark kommt – vom blühende Lebe in die Ödnis!
Des is allerdings kein Rödermärker Problem, wie ich jüngst bei einer nächtlichen Autofahrt durch Münster un Eppertshause feststelle durft. Isch hätt dutzende grundlose Vollbremsunge mache könne, es hätt kei Sau gestört!
Isch hoff nur, dass des an Fastnacht anners wird. Gehe Sie bitte zu Sitzunge, Kappenabende, Maskebäll un zu unserne Umzüg in Oweroure un Orwisch, un bleibe se recht lang, damit die Mädchen, die nachts von de Stadt odder sonst woher heim komme, sich mal uff unsere Gasse sicher fühle. Hellau!

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Kunrad 216 Dezember 2023 Jahresrückblick 23

Kunrad 216

Gude, die Herrschafte,

isch hatt ja Ende des letzten Jahres die Taktik angewandt, mal e schlechtes Jahr vorauszusache, damit 2023 womöglich e gut Jahr wird. In de Jahrn davor ging isch von em gute neie Jahr aus un es wurd e schlechtes. Awer ehrlich gesacht, die Taktik is total in die Hos gegange. 2023 kannst du mit Krieg in de Ukraine un im nahe Oste, mit Inflation un Haushaltskrise doch grad widder in die Tonne schmeiße wie die Jahrn zuvor. Gut, mer hatte keine Pandemie, awer ansonste…
Mer muss dabei positiv sehe, dass mer unser Leewe mit Fastnacht, Kerbe un Woifeste widder langsam hochgefahrn habbe, was mer gar nit hoch genug einordne kann. Örtliche Streitthemen warn Jugendzentrum, Badehaus un örtliche Erneuerunge. Jed Diskussion darüber hätt mer sich wohl bei de Schulde, die mir habbe, ersparn könne. Keine Ahnung, wie es da weitergeht.

Un im Bund mim Heizungsgesetz un de Schuldebremse is aach nit so richtig klar, wo mir hinsteuern. Angst kann´s einem vor de US-Wahl im nächste Jahr werde, wenn de Trump womöglich widder gewählt un in seim Wahnsinn die Diktatur ausrufe wird. Wahrscheinlich geht de Antrittsbesuch direkt bei´n ebenfalls „widdergewählte“ Putin, un de Orban sitzt am Katzetisch. Szenarie, die du dir gar nit ausdenke kannst. Mit de Realität kommt keine noch so abgedrehte Phantasie mit! Ganz ehrlich, wenn isch die Kerle sehe, ei, da bin isch ja üwer die ganze Scholzes, Habecks, Lindners un Merzes froh, die mir da habbe. Im Vergleich zu dem sonstige derzeitige weltpolitische Personals habbe mir ja noch die beste Politiker, unfähig vielleicht, awer wenigstens nit gefährlich!
Privat war´s bei mir e normales Jahr. Mei Fraa nörgelte an mir rum, weil isch dies oder jenes nit odder nit rischtisch gemacht hab, dabei die übliche, gar nit in der Erwartung einer Antwort gestellte Frage, ob mir de Stammtisch liewer wär als sie. Daraufhin von mir das übliche Gebrummel. Auch gab es die allseits beliebte Fernsehabende mit der lebenswichtigen Entscheidung, Schlager bzw. Volksmusik odder Sport, was aufgrund eines Zweitgeräts nit zu beziehungsbedrohliche Zwistigkeite geführt hat, un so weiter, un so fort. Was soll isch Ihne erzähle, Sie kenne es ja selbst am beste!
Am End muss mer trotz allem dankbar sein. In diesen advent- bzw. weihnachtliche Zeite dürfe mir einfach die Hoffnung nit verliern. Mir bleiwe gute Leut, versuche annern zu helfe, in uns Gier, Neid un Hass mit Vernunft zu unterdrücke bzw. gar zu besiege un einfach e Leewe zu führn, bei dem mer morgends noch in de Spiegel gucke kann. Mehr odder minder beschaulich esse un trinke mer dabei Sache, die mer besser lasse würde. Awer e bißje Unvernunft wird mer sich doch noch gönne könne!
So bleibt mir nur Ihne e schöne Weihnacht un, was soll isch ach mache, e glückliches neues Jahr 2024 zu wünsche. Bleibe Sie so, wie Sie werde wolle!

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Kunrad 215 November 2023 Nationalmannschafts-, Regierungs- un Adventsdebakel

Kunrad 215

Gude, die Herrschafte,

üwerall wird´s Herbst. Un trübe Stimmung herrscht allerorten, insbesondere bei de Fußball-Nationalmannschaft un de Bundesregierung. Nachdem uns fußballerisch die Türke un die Österreicher die Grenze uffgezeigt habbe, hat de Bundes-Nagelsmann gesacht, sei Spieler seie all in Ordnung, sie könnte halt nit verteidige. Des is grad so, wie wenn en Handballtrainer sache würd, sei Spieler wärn prima, sie könnte halt nit werfe. De Nagelsmann hätt gleich dezu sache solle, dass mir bei de EM sowieso kein Spiel gewinne un die Leut zu der Zeit wunderbar Urlaub mache könnte. Wär in diesem Zusammehang nur konsequent gewese. Jetzt sucht er Arbeiter, die die Verteidigung, sprich Drecksarbeit mache solle. Dazu habbe mir früher immer Ausländer geholt, awer irgendwie geht das da nit.

Ganz im Trübe fischt auch die Bundesregierung. De Habeck hat gesacht, die CDU sei schuld daran, dass die verfassungswidrig organisierte 60 Milliarde jetzt nit mehr zur Verfügung stünde. Des is grad so, wie wenn die Feierwehr un nit de Brandstifter am brennende Haus schuld wär. Armseliger geht´s wirklich nit! Isch frach misch dabei nur, ob die Regierung, als sie des Corona-Geld umgeleitet hatt´, gewußt hat, dass des verfassungswidrig is, odder ob se des grad nit gewußt hat. Keine Ahnung, was schlimmer wär! Dabei stehe mir im Schuldemache unner de Industrienatione ganz hinne. Ob Sie des jetzt glaube odder nit, mir sin super sparsam gewese! Deshalb is auch unser Bahn, es Gesundheitswesen, die Bildung un ähnliches so im Arge. Vielleicht müsse mir jetzt wirklich e paar Euro in die Hand nemme, um wichtige Dinge anzustoße.

Um widder uff de Fußball zu komme: Sie könne sage, was Sie wolle, solang mir schlecht kicke, läuft´s in Deutschland nit, des hängt eng zusamme. De Olaf Scholz als Bundestrainer scheint mir awer auch keine Lösung. Die Stimmung is mies, die Welt is e Irrnhaus un de Advent is e Woch zu kurz. Wenn de vierte Advent schon Heiligabend is, da weißt du schon alles! Glücklicherweise habbe die Darmstädter un Offebächer gesacht: „Ei, de fange wir mim Weihnachtsmarkt halt e Woch früher an un lasse am Totesonntag zu!“ Rate Sie einmal, wer in dieser zusätzlichen Woch grad nit uff dene Weihnachtsmärkt war. Der, der immer uff meim Platz an de Theke sitzt, natürlich! Ach, es hat einfach nit hingehaue! Da hab isch mir aus Zorn daheim en Glühwoi heiß gemacht, mir, wie sollt es anners sei, beim Trinke die Zunge verbrennt un deshalb die Tass falle lasse. Kommentar meiner Fraa: „Un so einer will uff de Weihnachtsmarkt.“

Zusammenfassend gesacht: Es is zwar vieles Mist, awer es liegt an uns, was mer draus mache. Isch geh jetzt uff die Rödermärker Advents- un Nikolausmärkte, un wenn isch mir sämtliche Zunge, die mir zur Verfügung stehe, verbrenne. Isch freu misch am Advent un de Vorweihnachtszeit, esse Plätzjer, trinke was Gutes un rufe laut: „Wie schee is doch es Leewe!“ Mache Sie´s mir nach un schon is de trübe Herbst verschwunde (die Nationalmannschaft spielt erst nach de Fastnacht widder, Gott sei Dank!).

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Kunrad 214 Oktober 2023 Von jetz uff gleich, Krieg un Fraue an die Macht

Kunrad 214

Gude, die Herrschafte,

die letzt Zeit könnt mer getrost als „von jetz uff gleich“ bezeichne. Erst hatte mir bis Oktober noch e Art Sommer mit bis zu 26 Grad. Ein Tach später fiel die Temperatur von jetz uff gleich um 16 Grad. Dann hatte mir uns damit abgefunde, dass der Ukraine-Krieg wohl noch länger dauert, un schon kam von jetz uff gleich en neue Krieg in Israel dazu. Letzteres is einfach zum Verzweifele. Wird´s dann nur noch schlimmer?
En ganz Schlaue an de Thek hatt in diesem Zusammenhang die Meinung vertrete, des läge nur an einer fehlgeleitete Männlichkeit. Die ganze Despote, Kriegstreiber, Generäle un sonstige Wahnsinnige seie doch allesamt Männer, bei dene mer manchmal es Gefühl hätt, sie müsste mit ihrne Handlunge ihr sonstige Defizite ausgleiche. Des ganz gescheite Bürschje hatt dann gesacht, dass mer die ganz Politik de Fraue übergebe sollt, un wenn zusätzlich e künstlich Intelligenz namens KI hinzugezoge würd, wär klar, dass die Männer abgeschafft werde würde. „Un wer soll dann des ganze Bier trinke?“, hab isch eingeworfe. Des hat dem gewitzte Theke-Philosoph nur e müdes Lächele abgerunge. Er hatt den Vorschlag gemacht, dass mer die Männer weitgehend aus em öffentliche Lebe verbanne könnt, wobei es sinnvoll wär, die Kneipe quasi als Reservate uffrecht zu halte. Dann könnte die Fraue, falls sie mal Lust uff en Mann hätte, sich des Schauspiel in de Gaststub angucke un dann würd ihne, beispielsweise bei em Anblick, wie wir ihn böte, jeglicher Appetit sofort widder vergehe.
Naja, wenn isch de ganze Tach in de Wertschaft hocke könnt, während mei besser Hälfte un die annern weibliche Spezialiste die Wirtschafts- un Weltpolitik in die Händ nehme würde, also – jetz emal unner uns – kein so schlechte Gedanke.
Allerdings wollte des die annern Thekesteher nit gelte lasse. Sie habbe dem Schlaumeier vorgeworfe, er wär e „Schande für sein Geschlecht“, außerdem wär ja beispielsweise die Maggie Thatcher schlimmer wie mancher Mann gewese. Die hätt hunderte von Leut für en Felse, der sich Falklandinsel nennt, in de Tod geschickt. Un die Ministerinne unserer Regierung, die seie so biestisch, mit dene wollt mer nit emal e Tass Kaffee trinke. Un wenn e Frau emal beleidigt worde wär oder, schlimmer noch, sich so fühle tät, dann würd die des ihr ganz Lebe nit vergesse. Dann könnte die internationale Beziehunge awer ganz schnell Ex- Beziehunge sein. Und so weiter und so fort. Jedenfalls hatte mir ganz schnell en riese Zirkus un nur noch wechselseitig in de Gegend herumgekrische. Da hatt dann de Schlauberjer bezahlt un als letzten Satz nur noch gesacht: „Seht ihr, so sin Männer!“ Sprach´s un verschwand – im Niemandsland.
Isch glaub ja einfach, dass die Menschheit in ihrer Gesamtheit, ob weiblich, männlich oder divers, verrückt is, ansonste würde ja die, die en Krieg wolle, in de erst Reih stehe. Awer guck dir se an, die Helde, de eine in em Bunker, lässt anscheinend etliche Doppelgänger im Land herumziehe, un die annern verstecke sich hinner Ziviliste. E feiges Pack, sonst nix. So lang die Menschheit daraus nix lernt, wird´s halt nit besser. Is so! Leider!

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Kunrad 213 September 2023 Hessewahl, Oktoberfeste un Heckeschneide

Kunrad 213

Gude, die Herrschafte,

isch hoff, Sie hatte en angenehme Sommer un schöne Kerbtage. Des is jetzt vorbei! De Herbst hat zwar auch wunderbare Seite, bringt awer unner annerem auch e Hessenwahl mit sich. Isch bin ja jetzt de Letzte, der Ihne Wahlempfehlunge gebbe kann.

Grundfalsch is es awer, Leut, die für, sage mir mal, etremere Parteie sin, auszugrenze un Diskussione mit ihne gar nit zu führn. Viele, so hab isch gelese, die ganz rechts auße wähle wolle, komme aus einfache, meist eher ärmere Verhältnisse. Wahrscheinlich habbe die nit es Wahlprogramm von der Partei gelese. Folgendes kann mer dort finde: Alle Leut, also auch die ganz Reiche, solle de gleiche Steuersatz bezahle, inklusive Wegfall von Erbschafts- und Gewerbesteuer, damit die Reiche noch reicher werde. Staatliche Unnerstützung bei de Pflege soll wegfalle, des soll de Familienverbund übernehme. Arbeitslose solle nur noch eine „aktivierende Grundsicherung“ erhalte, die deutlich unner de jetzige Sätze liege würd. Bedeutet insgesamt, dass ausgerechnet en Großteil derer, die diese Partei unnerstütze, die größte Nachteile habbe würde. Sollt mer mal drüber nachdenke! Leider stimmt ja ein beliebter Spruch weltweit immer mehr: „Ich wähle eine Partei, die dafür steht, dass es mir sehr bald deutlich schlechter geht!“

Jedenfalls is es besser mal über sowas zu rede, als jedes Gespräch abzulehne. Des führt nur zu einer Opferrolle. Es is auch falsch, wenn es heißt, mer dürft heut nix mehr sage. Doch mer derf alles sage, nur muss mer halt damit rechne, dass einer oder mehrere kontra gebe un ganz annerer Meinung sin. Des nennt sich Demokratie. Un die, die de Putin so doll finne, die wolle alles sage un Leut, die annerst denke, wegsperrn. Des nennt sich dann Diktatur. Deshalb gebe Sie mir ruhig kontra, sage Sie mir, was Ihne nit passt. Nur so komme mir weiter, nur so könne mir einanner besser versteh. Isch hab genauso bescheuerte Ansichte wie viele annern un lass misch gern eines Besseren belehrn. Nur nit, wann isch Dorscht hab un in Ruh mei Bier trinke will. Dann gilt: „Vorsicht, Petter!“

Was kommt sonst noch uff uns zu? Die Herbstmaskebäll, also die Oktoberfeste! Will isch aach emal enei gucke, allerdings wird sich meine Kostümierung in schickliche Grenze halte. Isch hab nämlich gehört, bei de männliche Trachtemode seien jetzt sehr korze Lederhose de Trend. Der Trend kann misch emal, isch werd doch nit der dann entsetzte Damenwelt meine käsweise Krummhaxe unner die Nas reibe. So weit käm´s noch.
Un dann kommt natürlich des ab Oktober erlaubte Heckeschneide. Ein Vergnügen fer die ganz Familie, sprich für misch, weil sich die Restfamilie diesen Spaß aus fadenscheinigen Gründen entgehe lasse wird.
So bleibt mir nur, Ihne en schöne Herbst zu wünsche.

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Kunrad 212 August 2023 Jugendzentrum gege Saunaritter un Autohaus-Schließung

Kunrad 212

Gude, die Herrschafte,

rund um´s Jugendzentrum gab´s ja bekanntlich Neuigkeite. Ursprünglich war geplant, des Zentrum hinnerm Badehaus vor de Skateranlage zu errichte, nunmehr soll es awer in´s Saunagebäude. Des hatt natürlich für erheblichen Unmut bei de Betreiber, de „Saunaritter“, gesorgt. Habbe die doch es Defizit beim Saunabetrieb erheblich erunner gefahrn un müsse nun erlebe, dass sie schnellstmöglich ausziehe solle. Alles eher eine unglückliche Situation!
Jetzt steh isch ja in Sachen Sauna quasi angekleidet außen vor, isch kenn mich da grad gar nit aus. Schon bei dem Begriff „Saunaritter“ tapp` isch im Dunkle. Sauniern die in voller Rüstung inklusive Kettenhemd, damit se erst recht schwitze? Oder schütze se die Sauna mit Schild un Schwert vor de Schließung? Isch waas es nit!

In so einer Sauna herrscht meines Wissens jedenfalls e Affehitz un dann komme Aufgüß. Un de werd´s noch schlimmer. Da schwitzt du dir dann womöglich die Gesichtszüge aus em Antlitz. Un musst dann ins eiskalte Wasser, dass des ganze Gelump widder Form annimmt. Schon, dass mer da pudelnackisch uff irgendwelche Bretterverschläg herumsitzt oder -liegt, is für mich, bei der Erziehung, die isch genosse hab, problematisch. Ei, mir musste ja im Kino fortgucke, wann sich zwaa nur en Kuss gegebbe habbe. „Ekelhaft“ hatt´s sellemals nur gehieße. Kein Wunner, dass mir all so nebe de Kapp sin. Un dann in die Sauna, während irgendwelche Ritter in voller Montur es Sage habbe. Kriegt unsereiner nit hin!

Nun habb isch awer von so professionelle Saunierer gehört, dass die Rödermärker Anlage sehr, sehr gut sei. Des muss mer halt auch bei de Planunge berücksichtige. Sache, die sehr, sehr gut sin, habbe mir in Rödermark ja nit in Hülle un Fülle. Awer e Jugendzentrum neu errichte, könne mir wohl nit bezahle. Un die Ritter vor Ablauf des Mietvertrags rausschmeiße, geht aach nit. Es is, wie so oft: Isch bin froh, dass ich es nit entscheide muss!

Passend zur Zeit is auch, dass es Ford-Autohaus Mieth in Orwisch die Pforte schließt. Grund is, dass Ford kleinere Autos nit mehr baut un uff (Mini) SUV´s un Transporter setzt. Mache Audi, BMW un Mercedes genauso. Bravo! Mir all solle also möglichst Autos der Kategorie Schützepanzer oder Schlachtschiff mit zwei Tonne schwere Batterie kaufe, damit die Phantastereie unserer Autoindustrie uffgehe. Un dann komme Südkoreaner oder gar Chinese mit kleine E-Autos, die massehaft gekauft werde, un unser Niete in de Vorstandsetage schwadroniern daraufhin wahrscheinlich, dass des keiner ahne konnt. Manchmal könnt´s de aus de Haut fahrn, wenn de so manch Entwicklung mitansehe musst.

E schöne Entwicklung is allerdings, dass bald widder Kerb is. Am erste September-Wochenend in Orwisch un am vierte in Oweroure. Nix wie heh! Mer sehe uns dort!

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Kunrad 211 Juli 2023 Gegedarstellung vom Rotter Jörg un geschlossene Volksbank

Kunrad 211

Gude, die Herrschafte,

jetzt wolle Sie sicher wisse, wie ich auf de Artikel vom Herrn Bürgermeister reagiere. Dieser hat doch vor drei Woche in diesem Blatt in einer ähnlichen Aufmachung unter dem Titel „Mitteilung vom Borjemaster“ mit „Gude, ihr Leut …. Ihne Ihrn Borjemaster“ eine Gegendarstellung zu meine Ausführunge hinsichtlich einer wenig gläsernen Verwaltung abgegebe. Nun weiß ja der schlaue Rotter Jörg, dass isch keine Armada von gewiefte Urheberrechtsanwälte beschäftige kann, un ging nur das geringe Risiko, dass ich was dazu schreibe. Zusätzlich hatte mich zahlreiche städtische Mitarbeiter informiert, bei ihne sei immer offe, mer könnt als Bürger/in komme, wann mer wollt. Grundsätzlich befürworte isch jede in hessisch gehaltene Gegenrede gegenüber meinem Blödsinn un bin auch keinem desdewege bös. Des emal vorab!
Isch kann awer dazu nur sache, dass unmittelbar vor alldem ein Herr an der Theke Gegenteiliges behauptet hatte. Deshalb verzichtete isch dummerweise auf eine ausgedehnte Recherche. Isch hätt ja beispielsweise mal ein Angelschein für die Rodau odder en Deppeschein für erlaubtes Dummschwätze in de Wertschaft beantrage könne. Dann wär isch schlauer gewese. Hätte, hätte, Karl un Jette, helft jetzt aach nix. Also isch nehm mal des vom Rotter Jörg Vorgebrachte bezüglich der Verwaltung sportlich un als bare Münze un bezeichne meine vergangene Ausführung als Unsinn (was ja werklich nit schwerfällt), rate awer dennoch de Beitrag vom Rotter Jörg auszuschneide un aufzubewahrn. Wenn dann die Stadtverwaltung mit irgendwelche unnachvollziehbare Terminvereinbarunge odder ähnlichem komme sollt, könne Sie den Ausschnitt vorweise un unverzügliche örtliche Behandlung einfordern. Auch wenn irgendwann Internettermine ins Spiel komme sollte – Zettel raus un mündliche Unterredung verlange!

All des werd nämlich immer schlimmer! Jetzt hatt ja die Volksbank in Orwisch von heut uff morje zugemacht, wobei unklar is, wie mer an sei Schließfach kommt. Dabei werd immer von de Banke vorgebracht, es gäb ja keine Kunde mehr, die Filiale wollte. Erstunkener Schwachsinn! Umgekehrt werd en Schuh draus! Vor de Orwischer Volksbank habbe an den paar Öffnungstage, die noch übrig gebliebe warn, Schlange von Mensche gestande. Un in Oweroure bei de Frankfurter Voba is ach immer de Deiwel los. Es fehlt nit an de Kunde, es fehlt an Respekt. De Zuwachs bezüglich des Online-Banking entsteht doch auch gerade deswege, weil de gar nit mehr anners kannst, un dadurch die Banke en Haufe Geld sparn. Des sollt mer einfach zugebe un nit so e dumm Zeug behaupte.
Jetzt wollt isch abschließend uff die Saure-Gurke-Sommerzeit hinweise, wo es nix zu berichte gibt, awer die exixtiert in Rödermark nit. Da is ja so viel los! Wie beim Roman in de Zeitung: Fortsetzung folgt!

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