Kunrad 189 September 2021 Wahle, Kerbe, Impfunge
Kunrad 189
Gude, die Herrschafte,
leider wurden diese Zeilen vor de Bundestagswahl oder wichtiger noch: de Oweräirer Kerb uffs Papier gebracht.
So konnt isch Ihne keine Wahlempfehlung mit in die Kabine gebbe, was vielleicht auch besser war. Früher war´s einfach. Da gab´s hier nur die DKP, also die deutsche katholische Partei, awer von dene hört mer ja auch nix mehr. So habbe Sie dann vermutlich vor sich hin gewählt un es Ergebnis wird wahrscheinlich ein einziges Durcheinanner mit Koalitionsprobleme un monatelangem Verhandele sei. Die Merkel wird wohl noch die Neujahrsansprache halte.
Wer de neue Landrat is, weiß isch in diesem Moment auch nit. Wenn´s de alte bleibt, dann auch deshalb, weil mer monatelang keine negative Schlagzeile bezüglich der unneren Naturschutz un annerer Kreisbehörde gelese hat. Geht doch! Auch hat mer de Herr Landrat Quilling in de letzte Woche uff gefühlt hunnert Fotos von Einweihunge un Veranstaltunge aller Art gesehe. Der war wahrscheinlich lang nit in seim Dienstzimmer. Gut, des macht jeder Amtsinhaber so un is deshalb kaum zu beanstande.
Schön war, um zu was ganz Annerem zu komme, natürlich, dass an de Orwischer Kerb bei Viktoria un offener Arbeit was los war. Das hat mich sehr gefreut. Isch geh davon aus, dass auch bei de Kerb in Oweroure in de Kneipe, bei Après-Ski-Komitee, Germania, Kerbverein un TS zahlreiche Besucher warn. Vielleicht mehr davon beim nächste Mal, wo es dann womöglich darum geht, Weihnachtsmärkte in Rödermark zu fordern. Isch warne schon mal vor.
Noch was zum blöden Dauerthema. Mir dürfe Leut, die sich nit impfe lasse wolle, nit ausgrenze, mir müsse mit ihne rede. Gucke se mal, jeder von uns hat e paar Ansichte, die mer im Grund genomme vergesse kann. Wenn mer jeden Zeitgenosse, dessen Meinung grad nit passt, an de Pranger stelle würde, wär isch wahrscheinlich beizeit dort, awer Sie, liebe Leserinne un Leser, auch! Bedenke Sie bitte, dass die Desinformationsabteilunge von China un Russland ständig Falschinformatione ins Internet jage, nur um unsere Gesellschaft zu spalte. Das war bei de Pandemie so un wird demnächst mit tausende frei erfundene Nachrichte zum Klimawandel weitergehe. Dene sollte mer langsam nit mer uff de Leim gehe. In de USA habbe se ja schon viel erreicht. So blöd sollte mir dann doch nit sein.
Isch will auch noch zu bedenke gebe, dass es nächst Jahr im Sommer nur 3G gebe wird: Genesene, Geimpfte un Gestorbene. Ich bete darum, dass der Anteil an letzter Gruppe verschwindend gering sein wird. Awer wenn mer weiter so e niedrig Impfquote habbe, könne mer viele Veranstaltunge, insbesondere an Fastnacht, nur mit Genesene un Geimpfte odder gar nit mache. Wie schön wär´s, wenn sich doch noch manche, auch wenn nit unbedingt überzeugt, impfe lasse würde. Macht´s nit für euch, sondern für uns all! Damit dieser Alptraum endlich vorbei is. Dann hätte mir en goldene Herbst un en veranstaltungsreiche Winter vor uns!
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad
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Kunrad 188 August 2021 Kerbdesperados un Klimawandel
Kunrad 188
Gude, die Herrschafte,
zunächst ein großes Lob an die Kerbdesperados Rödermark, die entgege den Aussagen der Stadt, dass die Kerb abgesagt is, nun doch die Kerb feiern. Vorab die Viktoria in Orwisch die eine Waldkerb von Freitag bis Sonntag veranstaltet. Dafür wird ein sogenannter Shuttle-Service eingerichtet, sprich: du wirst hingefahrn un zurückgebracht.
In Oweroure wird die Germania ihrn Biergarte an Kerb offe habbe, de Kerbverein is im Dinjerhof, es Apres-Ski-Komitee womöglich im Pfarrgarte un die TS an ihrer Hall. So is es richtig!
Fragt sich nur, ob diese Planunge in die Realität umgesetzt werde könne, weil ja unser Behörde sehr gern Auflage mache, die nur bedingt mit de Vorgabe der Landesregierung in Einklang zu bringe sind. Meine Bitte an Stadtverwaltung un Landratsamt: Prüft wohlwollend! Im Übrige is ja am 26. 9. Landratswahl, da kann mer gegebenenfalls seinen Kommentar unmittelbar abgebe.
Ansonste habbe mir ein Sommer, der eher herbstlich is, un es regnet dauernd emal. War früher so üblich un üwer Jahre so schlimm, dass sogar de Rudi Carell gesunge hat :“Wann wird´s mal wieder richtig Sommer“. Wenn mer früher mit de Bauern im strahlendste Sonneschein uffs Feld gefahrn is, hatt´ sich jeder beeilt, vorm späte Nachmittag fertisch zu sein, weil da war regelmäßig Gewitter. Früher gab´s auch weniger Biergärte, weil sich des bei dem Mistwetter gar nit gelohnt hätt. Wenn jetzt also einer anfängt un erklärt, den Klimawandel gäb´s angesichts dieses Sommers gar nit, dann hatt der keine Ahnung von dem, was früher war. Die heiße Sommer, die bei uns fast schon normal sin, gab´s damals so gut wie nie.
Ein Tipp aus de Wertschaft! Ein Thekensteher gab bekannt, er kämpfe durch die Herstellung von Eiswürfeln un das Kaltstellen seiner Getränke gege die Erderwärmung. Damit würd er entscheidend zur Abkühlung beitrage. Isch hab en dann gefracht, wie dann der Strom für´s Kühle gemacht würd, da tät ja meist auch Erhebliches abgebrannt werde. Sacht er, dass er des wüßt, awer mer könnt ja mit Strom auch Wasser warm mache, un des wär die größt Klimasünde. Wenn alle Mensche kei Supp mehr warmmache, sondern nur noch Getränke kühle würde, wär´s um uns all besser bestellt. Diese Logik war so zwingend, dass isch mir ganz schnell en Schnaps bestelle musst, sonst hätt isch´s nit ausgehalte.
Isch will nur hoffe, dass de Rest der Menschheit ein wenig bessere Ideen hat, damit mir auch des irgendwie üwerstehe. Un gehe Sie uff die Kerb, damit Sie uff annern Gedanke komme als isch.
Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad
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Kunrad 187 Juli 2021 Immer widder Bahnüwergang un Rödermärker Kerbabsage
Kunrad 187
Gude, die Herrschafte,
Sie dürfe folgenlos behaupte, dass dem Kunrad nit zu traue is, weil er seine Verspreche nit hält. So hatt´ isch Ihne im November 2019 versproche, nie mehr über de Oweräirer Bahnüwergang zu schreibe. Un jetzt muss isch´s doch, auch wenn´s zum Heule is.
Die Stadt hat nämlich ein Verkehrsplaner namens Klaus Freudl beauftragt, der letztlich das bestätigt hat, was isch im November 2019 un etliche Male vorher schon geschriebe hab, nämlich, dass eine Unnerführung so gut wie unmöglich is.
Mit mir is der Gutachter der Meinung, dass eine Unnerführung des besagten Bahnüwergangs nit durchführbar is, da zahlreiche Straße quasi abgehängt wärn un ein Riesenbauwerk von 155 Meter Länge entstehe würd un eine Verkehrsbelastung in Nebenstraße die Folge wär. Nur irrt der werte Herr bei den Kosten des von der Stadt zu kaufende Grund und Bodens, EUR 750.000 für 12 Grundstücke lange da nit, da kann mer vielleicht vom fünffache dieses Betrags ausgehe, un dann wird´s auch noch eng. Wenn die Stadtverordnete nur mal mir gefolgt wärn. Mei Expertise hätt´ genau 70 Cent für´s Heimatblatt gekost´, wahrscheinlich war da de Gutachter Freudl e paar Cent teurer.
Gut, es is natürlich zu konstatiern, dass die Meinung von em alte Angeber wie mir, dem mer nit traue kann (siehe oben), nit grad Grundlage für Entscheidunge der Stadtrverordnete sein kann. Letztlich hat mer den Herrn Gutachter wohl gebraucht, damit es jetzt auch de Letzte kapiert hat: Eine Unnerführung geht nit!
Isch versprech Ihne awer in dieser Hinsicht gar nix mehr, weil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in e paar Jahr irgendeine Rödermärker Partei mit dem gleiche Blödsinn widder komme un uff Stimmefang gehe wird. Oh Bahnübergangsunnerführung, du verfolgst mich bis zum Ende aller Tage!
Genauso verfolgt mich anneres Schlimmes: Die Stadt hat die Kerbe schon widder abgesagt, obwohl das bekanntlich gar nit geht! Mir fällt da nur das bei allen Verwaltungen weltweit beliebte Motto ein: „Nix mache is immer einfacher!“ Diesmal hatt´s die Stadt so gedeichselt, dass sie de Vereine erlaubt, eigenständig Kerbveranstaltunge zu mache. Das wird großartig, wenn die Orwischer an de Hauptverkehrsstraß zum BSC un de Viktoria pilgern bzw. in Oweroure Germania, TG un TS ihr Biergärte öffne. Letztere allerdings maximal bis 22 Uhr, weil dann sich ja widder Bürger, die noch nie mit Tätigkeiten für´s Gemeinwohl aufgefalle sin, beschwern. Was awer überflüssig sein könnte, wenn schon vorher der wieder zu wählende Herr Landrat in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der örtlichen Renitenz unter Unnerstützung der allgemein ebenso einschlägig bekannten wie gefürchteten Kreisbehörden alles so untersagt, dass eine Durchführung von vornherein sinnlos is. Das trostlose „Wem is die Kerb? De Behörde!“ muss verhindert werde. Mir müsse langsam die durch ständige Verbote verursachte Mutlosigkeit überwinde. Isch setze uff alle Orwischer un Oweräirer Kerbdesperados! Auf geht´s!
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Ihne Ihrn Kunrad
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Kunrad 186 Juni 2021 Pandemie Kultursommer un Kerbhoffnunge
Kunrad 186
Gude, die Herrschafte,
mir hoffe ja all, dass mer die Dreckspandemie langsam hinner uns habbe, währenddem immer neue Variante auftauche, die Lauterbach un Konsorte uff de Plan rufe. So hat mer immer das schleichende Gefühl in de Hirnrinde, dass mer die Seuche nie in de Griff kriege.
Gut, wenn mer die Fußball-EM betracht un die 55.000 Zuschauer in Budapest sieht, da meint mer, dass alles vorbei wär. Nur Ungarn – die habbe da ja so e mords Führungspersonal, dass das Vertraue in die Maßnahme vor Ort nit unbedingt im Bereich des Unermesslichen liegt.
Ungeachtet dessen legt die Kultur widder los. In Rödermark heißt das Kultursommer. Awer ähnliches gibt’s auch in Rodgau, Selljestadt odder Dietzebach, um nur einige zu nenne. Mir kommt das so vor, wie damals an Silvester 1999. Üwerall Veranstaltunge, um optimal ins neue Jahrtausend zu komme. Mei Fraa hat sellemals so viele unnerschiedliche Festivitäte herausgesucht, dass sie sich üwerhaupt nit entscheide konnt. Es End vom Lied: Mir habbe daheim herumgesesse un Fernseh geguckt. Da hat sich es neue Jahrtausend wahrscheinlich gedacht: „Bei so trübe Tasse muss isch mich auch nit anstrenge!“ Wo das hinführt, habbe mir ja jetzt schmerzlich erlebt.
Isch kann Ihne all somit nur zurufe: „Gehe Sie aus em Haus un unterstütze Sie die Kulturtreibende, Vereine un Gaststätte. Jetzt gilt´s!“ Die Kneipe, die morje zu macht, macht üwermorje garantiert nit mehr uff!
In diesem Zusammenhang bitte isch die Vereine un die Stadtverwaltung flehentlich, in diesem Jahr die Kerbe in Orwisch un Oweroure stattfinde zu lasse, wege mir nur im Freie odder mit feste Plätz in de Zelte – egal, Hauptsach, es geht widder los. Isch verspreche auch, dass isch vorbei guck un kräftig Umsatz mache.
Es müsse widder Zeite komme, die in Richtung „Oha, das kenn isch doch!“ gehe. So schlecht war das damals nämlich alles nit, wie mer rückblickend erstaunt feststelle kann.
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Ihne Ihrn Kunrad
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Kunrad 185 Mai 2021 Nachwuchs, Vogelzählung, Rodgaudomfreunde un Inzidenz unner 100
Kunrad 185
Gude, die Herrschafte,
„Die Zukunft leucht´ hell, isch brauch e Sonnebrill!“, könnt mer rufe anlässlich vieler guter Nachrichte. Nit nur, dass in de Bürgermeisterfamilie Rotter Nachwuchs eingetroffe is, Glückwunsch nachträglich dazu, is sehr positiv, auch anderes kann man nur unner „Es geht uffwärts!“ verbuche.
So hat de Nabu beim diesjährige Tag der Vogelvielfalt 85 unnerschiedliche Arte binnen 24 Stunde zähle könne un somit de Rekord von bisher 72 übertroffe. Aufgrund der geschlossenen Gaststätten is ausgeschlossen, dass die übliche „Vögel“, die mer in jeder Kneipe so trifft, in die Zählung miteingeflosse sin. Jedenfalls müsse mer uns all über jed Vogelart freue, die hier noch heimisch is.
Dann habbe sich jetzt die „Freunde des Rodgaudoms“ gegründet, die Geld zum Erhalt von St. Nazarius in Oweroure sammele. Auch die Orwischer sin bezüglich St. Gallus rührig. Beide Kirche müsse saniert werde, des kost Summe, dafür müsst e Oma ca. 24000 Tach ununterbroche stricke, wenn se pro Tach etwa 70 Euro erwirtschafte würd. Pro Kirche versteht sich. Es wird einem schwindelig!
Noch doller is allerdings, dass die Inzidenz (was immer das auch sein soll) bei uns unner 100 geht un deshalb die Außengastronomie widder öffne kann. Beim Niederschreiben dieser Zeilen war noch eher schlechtes Wetter, awer ich hoff, dass beim Lesen derselben bei Ihne Sonneschein is un mer widder Richtung Biergarte unnerwegs sein kann.
Unner uns: was isch in de letzt Zeit für e Gesicht gemacht hab, könne sie gar nit ermesse. Mei Fraa hat gesacht, isch würd aussehe wie es Leide Christi. Des kann die zwar gar nit wisse, weil se damals noch nit geborn war, awer isch hab schon nit mer in de Spiegel geguckt, so hab isch mich als erschrocke. Isch hatt Augehöhle wie de Klaus Kinski in de alte Edgar-Wallace-Filme un wollt schon frage: „Tee, Mylady?“ Grauslich! Un dauernd daheim mit Gattin, Tageszeitung un Fernsehprogramm, also mit de drei Pfeiler des Schreckens. Da kannst du schon aussehe wie die Satteltasch vom Fuzzy in de Western von gestern.
Isch wünsch uns daher all, dass jetzt es Wetter besser wird un mir raus könne in die Welt. Auf geht´s! “Die Zukunft leucht´hell, … Sonnebrill!“ (siehe oben).
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Kunrad 184 April 2021 Orwischer Glocke, Individualismus un Fassungslosigkeit
Kunrad 184
Gude, die Herrschafte,
der Uffreger der letzten Wochen war nit, dass CDU un AL/Grüne widder Koalitionsverhandlunge führe, sondern vielmehr der Orwischer Neubürger, der sich gege es Läute von de Glocke vom Kerschturm von St. Gallus wehrt.
Isch sach schon lang, dass es unser Gesellschaft geschafft hat, jedwedem Individuum maximale Rechte auf Kosten der Gemeinschaft einzuräume. Wenn mer sieht, wie irgendwelche Anwohner/inne Volksfeste, Konzerte oder sonstige Veranstaltunge zu Lasten Tausender lahm lege, kann einem nur es Heule komme. Unser Staatsgemeinschaft sollt langsam mal anfange, nit nur Rechte zu gewähren, sondern auch Pflichte einzufordern. Wie wär´s beispielsweise mal mit Toleranz?
Awer stattdesse habbe die besonders feine Herrschafte Hochkonjunktur. Sie ziehe aufs Land un wehrn sich gege de Gestank vom Bauernhof, sie ziehe nebe Kirche un wehrn sich gege Glocke, sie ziehe an die See un wehrn sich gege es Meer. Konnt ja keiner wisse, dass es Welle gibt un de ganze Kram so nass is! Das sin die Sorte, die sich kurz vor Mitternacht de Wecker stelle, damit sie de Glockenschlag nit verschlafe. Was ein Ärger, wenn mer sich nit ärgern kann!
Isch frag mich immer, was in so Mensche vorgeht, die die meiste ihrer Mitbürger nur als Plage ansehe. Isch möcht nit irgendwann sterbe, in der Gewißheit, dass sich mei Nachbarschaft darüber freut un uffatmet, dass isch endlich fort bin.
So könne einem solche Begebenheite im Zusammenhang mit den tagtäglichen Alpträumen nur noch depressiver mache. Dann liest du, dass im Freie nahezu keine Ansteckunge passiern könne un unser Volksvertreter auf diese erfreuliche wissenschaftliche Feststellunge so reagiern, dass mer sich draus noch weniger sehe darf. Ja, geht´s noch odder brummt de Apparat?
Ganz ehrlich, isch würd gern mit em Witz odder em dumme Spruch uffhörn, awer mir fällt wirklich nix mehr ein.
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Kunrad 183 März 2021 Kommunalwahl, gezapftes Bier un Impfneid
Kunrad 183
Gude, die Herrschafte,
die Kommunalwahl habbe mir hinner uns gebracht. Es gibt jetzt unnerschiedliche Möglichkeite, da die AL/Grüne hinzugewonne habbe: entweder die große Koalition mit CDU un AL/Grüne odder die CDU mit wem auch immer odder die AL/Grüne mit wem auch immer. So ein Durcheinanner is das Ergebnis, wenn mer nit wähle kann. Isch wage insoweit keine Prognose, was am End raus kommt. Egal, wer dann die Geschicke der Stadt in die Händ nimmt, große Gestaltungsmöglichkeite gibt es wie immer aufgrund klammer Kassen nicht.
Es gab awer dabei Leut, die partout keine Briefwahl mache wollte, mit dem Argument, dass mer dann, wenn ein Lokal schon emal uffmacht, nix wie hin muss. Un wenn es auch nur e Wahllolkal is. Daran sieht mer, wie weit mer komme sin. E Kommunalwahl is schon ein Highlight in dieser ereignisarme Krisezeit. Unner uns, isch weiß schon gar nit mehr, wann isch mein letztes gezapftes Bier getrunke hab. Bei uns is es nit nur zappenduster, sondern auch zapfhahnduster, un des is eine Steigerung gewaltiger Art! Beim letzte Mal, als isch so lang kein gezapftes Bier getrunke hab, war isch noch in de Volksschul!
Un dann gibt´s Persönlichkeite, die wolle uns erklärn, welche positive Aspekte so eine Pandemie hätt. Da liest du dann was von Entschleunigung un Brettspiele im Kreise der Lieben. Sind Sie mir nit bös, awer wenn jemand in dieser Zeit erklärt, es hätt jetzt vieles Positives in seinem Lebe gegebe, dann muss der meiner Meinung nach vorher ein schreckliches Dasein gefristet habbe. Wisse Sie, was bei mir in dieser Zeit besser is? Nix! Un isch bin so ehrlich un geb das auch zu.
Un noch eins! Jede/r, die/der geimpft is, kann wege mir alle Freiheite, die es gibt, zurückbekomme. Es is doch schrecklich, wenn Mensche allein wege der Mißgunst von Nichtgeimpfte weiter mit Einschränkunge lebe müsse. Un wenn die junge Leut vor mir geimpft werde würde, tät isch´s auch akzeptiern. Die leide doch am meiste!
Awer bei uns gibt´s Priorisierunge, an die sich zu halte is, un noch hunnert annern Vorschrifte. Ach, wenn doch nur Verordnunge auch krank werde könnte un in Quarantäne müsste, dann ging´s uns besser!
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Tachebuch 03.05.2021 (Kunrad 182)
Gude, die Herrschafte,
es gibt ja nix langweiligeres als die Nachrichte von gestern. So ähnlich is des beim Kunrad-Artikel 182 auch. Insbesondere weil die Kommunalwahl schon erum is.
Nehme se es als Chroniste-Pflicht, dass halt die Artikel jeweils nach der zweimonatigen Schamfrist hier erscheine. Aktuell sind sie immer nur im Neue Heimatblatt!
Awer es gibt auch Positives! Ausgerechnet de Dauerbremser Söder will Außegastronomie und Hotels in Kürze widder uffmache. Was is dann mit dem los? Hat er von einer neue Umfrage mit entsprechende Mehrheitswünsche gehört? Wahrscheinlich. Politik uff Zuruf? Womöglich. Is mir letzten Endes egal, Hauptsach, es gezappte Bier is widder in Reichweite!
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Ihne Ihrn Kunrad
Kunrad 182 Februar 2021 Corona-Fastnacht un Kommunalwahl
Kunrad 182
Gude, die Herrschafte,
des war ja diesjahr e Fastnacht, die in Erinnerung bleibe wird. Nix Rathaussturm, nix Rosemontagszug, nix Kappeabend, nix Maskeball, awer dafür jede Menge schlechter Laune. Üwerall konntest du im Internet irgendwelche Sitzunge ohne Zuschauer mit Filmscher oder virtuelle Fastnachtszüg angucke. Gut, der Playmobil-Zug aus Offebach war goldig, awer ganz ehrlich, isch war noch nie so froh, dass endlich de Aschermittwoch angefange hat. Der passt wenigstens zu der Stimmung, die allenthalben herrscht. Zumal de Lauterbach sein Strumpf immer noch nit verlorn hat un ständig seine kaum erwünschte Mahnunge durch de Äther verbreitet. Lieb SPD, könnt er den nit ruhig stelle, bevor er euer Quote weiter total nach unne treibt?
Wie soll denn das bei de anstehende Kommunalwahl werde? Da kommt ja täglich neues Infomaterial an. Manches erscheint problematisch. Die Rödermärker CDU hat letzt e Heftsche verschickt, in dem die Kandidate ihr Lieblings-Kochrezepte bekannt gebe. Gut, das macht die Kandidate vielleicht bekannt un sympathisch, awer birgt natürlich auch es Risiko, dass annern Parteie hämisch rufe: „Viele Köche verderben den Brei“! Währenddesse rege sich die Freie Wähler uff, dass die AfD ihr Theme geklaut hätt. Da wär isch an dene ihrer Stell liewer ruhig gewese, als auf sowas hinzuweise un die noch wichtig zu mache.
Ansonste üwerall derselbe Kram: Ökologie, uff die Finanze achte, e liebenswertes Rödermark gestalte un die übliche Allgemeinplätze! Nur die CDU hat sich mit em Gewerbegebiet bei de Germania aus de Komfortzone herausgewagt. Ganz offe, mir brauche dort un auch sonst wo kein neue Supermarkt: Wenn die Fa. REWE meint, ihr Märkt müsste größer werde, is das ihr Problem. Die wärn schön bescheuert, wenn se die Goldgrub in Oweroure zu mache würde. Un der Markt langt! Fertisch, aus!
Schwieriger wird die Sach awer, wenn´s um Gewerbegebiete geht. Da habbe offenbar Firme schon Abwanderungsgedanke, wenn ihne kein Gelände zur Verfügung gestellt wird. Das is für die Stadt sehr schwierig. Letzten Endes müsse die Bürger entscheide, ob es solche Gebiete gebe soll odder nit. Im letztere Fall muss mer dann auch erheblich höhere gemeindliche Steuern in Kauf nehme. Beides wird nit gehe.
Des is ja die Sauerei! Dass nämlich den Gemeinden die Gewerbesteuer zusteht, un sie deshalb ihr eigenes Gelände verschandele müsse, um Einnahme zu habbe. Warum kriege die Gemeinde nit nur e paar Prozent von de Einkommenssteuer? Dann tät jeder versuche, sein Ort schöner zu mache, um viele Bürger anzulocke. Wär awer schlecht für die Industrie, die dann nit mehr die einzelne Gemeinde gegeneinanner ausspiele könnt, um am End jahrelang üwerhaupt keine Gewerbesteuer zu zahle. Frache se misch nit, was isch von solche Regelunge halt!
Es is also schwierig. Deshalb sin alle Dame un Herrn, die zur Kommunalwahl antrete un sich uff all diese komplizierte Arbeite einlasse, nur zu bewundern. Isch bin nit immer dene ihrer Meinung, weiß awer, dass mir diese engagierte Mensche dringend brauche. Deshalb: Gehe Sie wähle, damit die angehende Politikerinne un Politiker wisse, dass sie uns wichtig sin.
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