Kunrad 5 Mai 06 CDU-FDP Koalition

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Gude, die Herrschafte,

 

in de Rödermärker Politik da is ja einer los, mer blickt gar nit mehr durch! Hat mer doch gemutmaßt, die CDU ginge mit de AL/Grüne eine Koalition ein, war plötzlich die FDP auf em Tapet. Do gibt´s Gerüchte… Des wärn quasi Nacht- un Nebelaktione gewese. Die eigene CDU-Leut hätte von nix gewußt un manchem AL´ler zur Koalition gratuliert, obwohl da schon die Obere mit de FDP alles klar gemacht hätte. Es gäb e Orwisch-Connection Lips-Steiger-Sturm, die hätt des alles gemanagt, un die Junge täte schon gar nit gefragt werde, un die Alte erst recht nit! Was mer da hinter vorgehaltener Hand für Dinger hört. Ei, isch glaub des nit! De Rotter Jörg hätte se abserviert, weil der zu gefährlich sei, dem unerfahrene Rebel Dieter könnte se alles verzähle un, un, un…

Dann kommt da noch die Geschichte vom Ossot Heinz dezu. Der war ja sogar ehrenamtlicher Stadtrat, also kein so ein Hinnerbänkler. Dem sei gesagt worde, er würd wieder Stadtrat un solle doch wege seim Urlaub es Mandat niederlege, damit die CDU bei de erst Sitzung vollzählig sei. Des hat der dann auch gemacht un jetzt hat er de Salat un folglich alles hingeschmisse. Nix Stadtrat, heim uff die Couch! Die CDU-Spitze, so konnt mer dann lese, meint, das wär eine Situation, bei der man eine gewisse Führung darstelle müsst. Na ja, zu der ganz Aktion fiele einem auch annere passende Worte ein!

Wahnsinnig interessant war dann auch des Ergebnis der CDU/FDP Koalitionsverhandlunge. Die Berufsakademie, jahrelang von de FDP bekämpft, war plötzlich klasse. Motto:“Was geb isch uff mei dumm Geschwätz von gestern!“ Un de absolute Knaller, sie wolle e Gymnasium.

Des passt! Als gäb´s die Pisa-Studie nit, muss jetzt e Gymnasium her, obwohl mer an der Nell- Breuning-Schul doch sein Abitur mache kann. Dass viele Orwischer ihr Kinner auf die Waibelfeldschul schicke, soll ein Argument sein. Des zieht aber nit, die meiste wolle ihr Kinner nur nit nach Oweroure schicke, da könnese 20 Gymnasie hinstelle, des ändert auch nix! In de Wertschaft hat letzt einer gerufe, des Gymnasium wollte die feine Herrschafte nur, damit sich ihr Kinner nicht mit dem Nachwuchs von uns normal Sterbliche oder sogar dem von Ausländern herumschlage müsste. So sprieße die Gerüchte wie die Blätter am Gummibaum. Awer des is ja des schöne an Gerüchte, sie mache Spaß, auch wenn sie noch so falsch sind. Isch weiß jetzt gar nix mehr, es is also grad wie sonst aach.

Meine Verehrung
Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 4 April 06 Kommunalwahl 06

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Gude, die Herrschafte,

 

die Kommunalwahl 06 gehört ja jetzt schon de Vergangenheit an, obwohl kein Mensch weiß, wie´s weitergeht. Der Wahlkampf selbst war ja eher langweilig, schon die Parole, die uff dene Wahlplakate gestande habbe… noja. Die CDU hat geschriebe „Stärke durch Vielfalt“. Hat mir soviel jetzt nicht gesagt, mir is da nur „Stärke durch Kartoffel“ eingefalle. Nit viel besser war die SPD, die forderte „mehr Rot für Rödermark“. Wollte die vielleicht mehr Feierwehrautos oder Himbeerplantage fördern? Also isch wußt nit, was die wollte, un da war isch, wie mer am Wahlergebnis ablese kann, nicht der einzige. Die Andere Liste hat hingeschriebe „Das OriginAL“, hinne Großbuchstabe. Da musst du awer jahrelang uff de Abendschul gewese seu, um da dehinner zu steige. Dann stand noch drunner „Die Rödermarkpartei“. Am End warn´s doch nur die Grüne. Awer sie habbe en Haufe Stimme gewonne, wahrscheinlich, wie viele meine, wege ihr´m grüne Bürgermeister, em Roland also, weil der uff jeder Vereinsversammlung debeihockt, de Nikolaus macht un sich an de Geburtstäg in die Herze der Jubilare geigt.

Es verwundert natürlich, dass Rödermark jetzt die hessische Hochburg von de Alternative is, also quasi es Alternative Zentrum, wo mir doch vor e paar Jahr noch so schwarz wie en Kohlekeller warn. Also soviel Spontaneität muß uns erst emal einer nachmache. Jetzt müsse mer nur bei de nächste Wahle SPD un danach de Rädlein Manfred, also die Ein-Mann-FDP, wähle, dann habbe mer se all dorsch!

Jetzt bin isch gespannt, wie´s weitergeht. Die AL mit de CDU odder mit SPD un FDP? Odder am Ende gar e große Koalition zwische CDU, AL/Grüne, SPD un FDP? Letzteres wär doch gar nit so schlecht, wo doch die vier auch den Haushalt gemeinsam verabschied habbe, in der Hoffnung, dass er nie widder auftaucht. Naja, nix genaues waas mer nit, wie schon seller gesacht hat.

Awer eins muß noch zu der Wahl angesproche werde: die riese Papierböge, Stichwort: “Kumuliern, panaschiern, wegradiern!“ Also, wenn ihr mir noch emal mit solche Stimmzettel kommt, also do mach isch´s wie die meiste un bleibe daheim, odder isch baue in de Wahlkabine en Fliescher odder e Schiffsche! Wann sich unser Demokratie in solche Wahlzettel manifestiere muß, dann sieht´s bös aus um´s Vaterland. Merke: Je kleiner de Stimmzettel, desto größer die Wahlbeteiligung! Is doch so.

In diesem Sinne, meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 3 März 06 Wahlkampf 06 (aus Versehen nicht abgedruckt, d.h. exklusiv hier)

Kunrad 3

 

Gude, die Herrschafte,

 

habbe Sie auch schon gemerkt, dass widder gewählt werde soll. Überall hänge die informative Plakate von de Parteie herum un erklärn uns, wieso mer wen wann wähle soll un überhaupt.

Also isch hab da meine Schwierigkeite. Was uff dene Plakate so druffsteht… Die CDU schreibt “Stärke durch Vielfalt“. Sagt mir jetzt soviel nit, fällt mir eigentlich nur „Stärke durch Kartoffel“ ein. Nit viel besser is die SPD. Die will „Mehr Rot für Rödermark“. Ja, wie? Wolle die vielleicht mehr Feuerwehrautos kaufe oder Himbeerplantage fördern? Also isch weiß es nicht! Die Andere Liste hat hingeschriebe „Das OriginAL“, hinne Großbuchstabe. Da musst du awer jahrelang uff de Abendschul gewese seu, um da dehinner zu steige. Dann steht noch drunner „Die Rödermarkpartei“. Noja, am End sind´s doch nur die Grüne! Konsequent ist nur die FDP, die hat de Rädlein Manfred druff, da weiß mer gleich, dass die eine Ein-Mann-Partei sind, oder gibt´s da tatsächlich noch annern?

Jedenfalls weiß mer nicht so recht, was die all wolle. Wieso steht das nicht uff dene Werbetafele? Dann wüßt mer doch, was die vor habbe. Wenn z.B. eine Partei auf ihr Plakat schreibe würd „Hochhäuser für Waldacker“, dann wüsste die Leut aus de Hoabach wenigstens, wen sie nicht zu wähle bräuchte. Gut wär natürlich auch ein konkretes Versprechen wie „Jeden Mittwoch um 8 Freibier“, da hätte se zumindest schon einen, der se wähle würd, un isch wär bestimmt nit de einzige.

Ganz schwierig is natürlich auch der Wahlvorgang als solcher. 45 Kreuze dürfe mir mache. Is mer nit zuviel, möchte isch grad sage! Da könne Sie eigentlich 45 verschiedene Persone jeweils eine Stimme gebe. Die meiste prüfe jetzt, mit wem uff dene Liste sie verwandt sin, wobei ja in Rödermark bekanntlich die Verwandtschaft beim Nachgeschwisterkind von de Großtante anfängt, un wo se uffhört, will gar keiner wisse. Da hört mer dann auch so Sprüch wie „Den wähl isch nit, den Ekel, der hat an de Kerb keinen ausgebe!“. Das sin natürlich nachvollziehbare Kriterie. Isch hab dabei erhebliche Bedenke, wie lang sich die Leut am Sonntag in der Wahlkabine aufhalte. Manch einer bringt sich vielleicht e Brotzeit mit, die er während dem Wahlgang verdrückt. Awer da is Vorsicht gebote, isch befürchte, dass mer bei einem solchen Vorgehe Wahllokalverbot kriege könnt.

Jedenfalls, ihr Leut, wähle gehe mer natürlich, sonst entscheide die annern! Mir sehe uns also am Sonntag.

In diesem Sinne, meine Verehrung,

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 1 Januar 06 Begrüßung un Sauna

Kunrad 1

Gude, die Herrschafte,

gestatte Sie, dass isch mich vorstelle: Kunrad, also des heißt uff hochdeutsch Konrad, un so haaß isch halt! Isch dät gern mein Senf zu allem, was mer unner de Zunge brennt, dezu gebbe; wenn Sie erlaube, vesteht sich.

Saache Sie mal, habbe Sie auch devon gehört, dass Ihne Ihr un meu Stadt nit nur e neu Hallebad baut, sondern ach noch e Sauna. Do komme se ins schwitze, gell!

Un jetzt hört mer, nachdem sich allerhand Mensch beschwert hat, die Stadt hätt´ den Betrieb dieser Sauna jeder Menge einschlägiger Geschäftsleit angebote, seller hätte awer nit gewollt. Die städtische Verwaltung werd voll der Verzweiflung gewese sein, dass kein Deiwel sich e golden Nas mit dere Sauna verdiene wollt. Des gibt eim natürlich zu denke, dass die Saunabetreiwer der Umgebung sich so e Schnäppsche entgehe lasse, ja sin dann des alles Simbel! Odder hat sich de Betriebsberater der Stadt vielleicht doch verechnet! Des kann de Roland ganz schnell heraus finde, er muß nur dem Herrn klar mache, dass er für jeden nicht kommende Besucher de Eintritt zu entrichte hat. Da werd er gucke, de Herr Betriebsberater!

Jedenfalls hatt sich die Stadt gesacht, des Geld is leicht vedient, des mache mir selber! Da fängt mer dann natürlich an, e mal länger nachzudenke. Unser Stadt un leicht Geld vediene, des is ja mal was ganz Neues, also bislang hat´s des nit gebbe! No ja, als weiter! Un wenn dann doch de Betrieb in der Sauna von Anfang an nachlässt, da sin Sie un isch gefordert. Da müsse mir Flagge zeige, da geht´s hin, nit 5 Minute, da lasse mir uns notfalls e halb Stund bei 80 Grad bruzzele, damit die Stadt uff ihr Koste kommt. Un wenn mir dann sammebreche, is des nur gut für unser Hausärzt, denne geht´s ja auch nit so doll, wie mer hört.

En passende Spruch für des Ding hätt isch auch: “Die Sauna – sau nah!“

Meine Verehrung,

 

Ihne Ihrn Kunrad