Kunrad 111 März 15 Eppertshause, Steuererhöhung un IHK

Kunrad 111

Gude, die Herrschafte,

isch sach nur: „Eppertshause!“ Isch hatt unsern Nachbarort schon es letzte Mal halb scherzhaft erwähnt un auf die ernsthafte Gefahren, die von dort in gastronomischer Hinsicht drohe, hingewiese. Jetzt wird die Situation für uns Rödermärker allerdings täglich kritischer. So hatt doch letzt Woch die IHK in Offebach die Erhöhung der Rödermärker Gewerbesteuer uff 380 Prozent kritisiert un darauf aufmerksam gemacht, dass zahlreiche Firme in die günstigere Ferne, also Eppertshause, abwandern könnte. Womöglich um sich dort noch vom „letzten gallischen Dorf des Finanzwesens“, also der Volksbank Eppertshause, kreditiern zu lasse. Mer muss es ja langsam mit de Angst kriege. Hatt mer bis vor kurzem gedacht, die Eppertshäuser wärn so dorscheinanner un eigentümlich, dass von dort keinerlei Konkurrenz droht, muss mer jetzt feststelle, dass die uns die ganz Zeit uffs Glatteis geführt un sich zum Eschborn Südhessens gemausert habbe.

Gut, die dortige Volksbank plant derzeit, uff „Augenhöhe“ mit de Vereinigte Volksbank Maingau zu fusioniern. Allerdings müsse dazu 75% der Eppertshäuser Genosse zustimme. So wie isch die Eppertshäuser kenne, dürft des nit einfach wern.

Jedenfalls hat sich de Röder-Roland richtig uffgerescht un de IHK Lobbyismus reinster Güte, also unsachliche Parteinahme für die Industrie vorgeworfe. Letztendlich hat er also de IHK vorgeworfe, das zu sein, was sie is. Berücksichtige müsst mer awer insbesondere, dass die Eppertshäuser eine Straßenbeitragssatzung hätte, was nit so berühmt wär, weil da die jeweilige Anwohner ihr Straße quasi selbst bezahle müßte. Gut, wenn isch in Oweroure im Weihgässje odder in Orwisch im Pfädsche an de Bahnhofstraß wohne dät, dät mich so e Beitragssatzung nit kratze, awer sonst … Da hat de Röder-Roland schon recht! Da is mir e höhere Grundsteuer schon liewer.

Isch hatt gedacht, vielleicht kann mer am Personal sparn, musst mich awer vom Personalratsvorsitzende, dem Vollmer Kurt, eines Besseren belehrn lasse. Im Bauhof 25 Leut statt früher 45, statt 6 nur noch 3 Ordnungspoliziste, von 7 Hausmeister sin noch 4 da, von dene 3 krank sin, im Badehaus geht´s Personal auch langsam unner, un so weiter un so fort. Mer könnt verzweifle!

Was kann mer da mache? En zinsgünstige Kredit von de Eppertshäuser Volksbank kommt jedenfalls schon aus nationalstolzen Gründen nicht in Betracht, so dass nur bleibt, unser Politiker halt mache zu lasse, so schlimm dies auch klingen mag. Steht nur zu hoffe, dass uns die Eppertshäuser an Ostern nit noch e paar Eier ins Nest lege.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 110 Februar 15 Fassnacht un Enteweiher-Pläne

Kunrad 110

Gude, die Herrschafte,

„Die Fastnacht is vorbei, ab jetzt da wird gefast`, damit de dicke Wanst wier in die Hose passt!“ heißt ein wenig bekannter hessischer Sinnspruch, der allerdings die Wahrheit mim Nagel uff de Kopp trifft.

Die Fastnacht is jedenfalls, so muss mer sache, in Rödermark gut gelaufe, die Maskebäll warn ordentlich voll, Rathaussturm un Orwischer Zug bestens ausgestattet un besucht, un auch die ein odder annere Wertschaft hat gescheite Umsätz gemacht. So kann des weitergehe!

Komme mer nun awer zu was Ernsterem, den Planungen bezüglich Orwischer Enteweiher. Da will unser Stadt eine Bühne baue und Strom verlege. Das regt de ein oder annere Verein uff, der sagt, die Stadt soll erst emal die Waldfestplätz in Ordnung bringe, dann könnt mer weitersehe. De Röder-Roland hat gesacht, da müsst mer nix mache, dort würd sowieso nit mehr oft gefeiert. Könnt natürlich sein, dass da unsern Stadtchef Ursache un Wirkung verwechselt. Isch kenne nämlich einige Vereine, die sich durchaus Waldfeste vorstelle könnte, sie awer aufgrund der katastrophalen Verhältnisse erst gar nit ins Auch fasse. In Oweroure musst du alles inklusive Toilette zum Waldfestplatz schaffe, um dann gege 20 Uhr uffzuhörn. Am Abend soll am beste noch alles uffgeräumt sein, damit morjends de Waldkinnergarte nit gestört wird. Dazu noch Nachbarn, die sich wege jedem Lärm beschwern. Wer will dann da e Waldfest mache? Die TG hat die Nas schon voll un ach de Volkschor weiß nit, wie er hier noch einen noch so geringen Gewinn erziele soll.

In Orwisch sin die Toilette auch eine solche Katastrophe, dass Toilettewage bei geschafft werde müsse, un die Küche…da kann mer nur bete, dass die sauberne Brüder vom Kreis Offebach nit vorbeikomme.

Jetzt fragt mer sich natürlich, wer da am Enteweiher feiert. Da will die Stadt im Sommer loslege un sonst sin noch die Grüne einmal im Jahr dort zugange. Doch soviel! Da muss unbedingt e Bühne bei! Un natürlich is da zeitig Schluß! Da kann isch die Enteweiher-Nachbarn nit verstehe. Wege dene zwei, beizeit geschlossene Veranstaltunge brauche die sich keine Gedanke zu mache.

Isch frach mich mittlerweile nit mehr, wieso in Rödermark in Sache Feste so wenig los is. E Fest, des im acht fertig sein muss, is Mist. Vor allen Dingen, wenn mer bedenkt, in welche Kneipe mer hinnerher gehe soll. Da ist die Auswahl in Rödermarks Ödland sehr beschränkt! Mir wern mittlerweile von Eppertshause, ja Sie hörn richtig: Eppertshause, abgehängt. Un wenn Vereine einer Stadt nit ordentlich feiern un damit verdiene könne, dann wird es ganz eng. Kultur is nit nur die Operette von außerhalb.

Mer kann froh sei, dass mer wenigstens noch e anständig Fastnacht habbe. So, des musst emal gesacht wern!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 109 Januar 15 Neujahr, gelwe Säck un Straßeleuchte

Kunrad 109

Gude, die Herrschafte,

nachträglich noch e frohes Neies! Des Jahr hat ja widder gut angefange. Üwerall warn in de Neujahrsnacht die gelwe Säck. Wie es dazu gekomme is, kann isch Ihne erklärn. Normalerweise wär turnusmäßig de Mittwoch, also de 31. 12., dran gewese fer die Abfuhr der gelwe Säck. Awer es müsst doch jedem einleuchte, dass die an Silvester nit komme, zumal im Abfuhrkalender schon de neue Termin drin war. Nichtsdestotrotz hat mein Nachbar schätzungsweise 34 gelwe Säck schon dienstagsmorgens rausgestellt. Mittags hat schon jedes 2. Haus in unserne Straß die Säck haus. Bis Dienstagabend warn dann in jeder Rödermärker Straße die gelwe Freunde weitgehend draus. Da hab sogar isch mein gelwe Sack vors Tor gestellt, weil isch mich zu Tod geärgert hätt, wenn de Nachbar Recht gehabt hätt. So habbe also die Rödermärker allesamt mit tausende gelwe Säck uff de Gasse es neue Jahr willkomme geheiße. Da braucht sich keiner zu wundern, wenn des e Mistjahr wird.

Was isch dadebei awer auch festgestellt hab, is, wie gleich doch die Mensche sin. Orwischer, Oweräirer, Türke, Italiener, Spanier, Leit aus aller Herren Länder, vereinigt und gleichmäßig bescheuert, dokumentiert durch planlos herausgestellte gelwe Säck. Dementsprechend verfange die Parole von dene Leut, die gege annere Leut sin, die sie awer gar nit kenne, bei mir nit. Die Sorte stecke mir nächstes Silvester einfach in de gelwe Sack!

Ansonste war ja so viel los! Insbesondere der Zirkus mit dene Straßeleuchte. Da hieß es ja, dass die Lichter nachts nur noch an de Hauptstraße angeschaltet wern sollte, um Geld wege dem Rettungsschirm zu sparn. Gut, de Oweräirer „Freunde der Nacht“ hätt des gefalle, awer ansonste gab´s laute Beschwerde, dass dann die Einbrecher käme un mer sich nit mer uff die Straß traue könnt. Dabei is des hier eine der sichersten Gegenden weltweit. Isch hab gelese, dass die Deutsche so e Angst vor Verbrechern hätte, weil sie zu viele Krimis gucke. Glaub isch eigentlich nit, isch hab ja auch koa Angst vorm Bier, wenn Sie verstehe, was isch meine hätt könne. Jedenfalls könne mir auch mit LED-Lampe nit sparn, weil mir gar kein Geld habbe, um die zu kaufe. Ein Teufelskreis schon zu Jahresanfang! Isch hab Ihne ja gesacht, dass des e Mistjahr wird.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 108 Dezember 14 EU-Verordnung un Skaterbahn

Kunrad 108

Gude, die Herrschafte,

eigentlich hatt isch gedacht, isch könnt zum Jahresende in aller Gemütsruh die Geschehnisse des Jahres Revue passiern lasse, awer falsch gedacht!

Des is schon losgegange mit der neue Lebensmittelinformationsverordnung von de EU. Da müsse jetzt auch von Vereine Hinweise uff die häufigste Allergene erfolge, sonst drohe Kosten auslösende Abmahnunge. Also, wenn jetzt zum Beispiel uff em Fußballplatz Sonntagsmittags Kuche verkauft wird, da muss da stehe: „Vorsicht! Dieser Nusskuche könnte Nüss enthalte!“ Isch würd vor lauter Zorn wahrscheinlich schreibe: „Vorsicht! Dieser Kuche könnt Kuche enthalte!“ Die EU glaubt offensichtlich, dass ihr Bevölkerung aus lauter Volldeppe besteht. Wenn isch weiß. dass isch gege Nüss allergisch bin, dann ess isch keine, un wenn isch irgendwo unsicher bin, frag isch nach. Un im Übrigen, wenn schon die EU alles im Hinblick auf Allergien regele muss, dann hoff isch, dass an den Eingängen der EU-Protzbaute in Brüssel un Straßburg jeweils ein Schild hängt, auf dem steht: „Vorsicht! Dieses Gebäude könnte lebensfremde Fachidiote enthalte!“ Weil sonst könnt`s passiern, dass isch da hineingeh un auf das dort befindliche Personal allergisch reagiere, un die Abmahnung, die die dann von mir kriege, die hat sich awer gewasche, sach isch ihne!

Auch in Rödermark gab´s auf de letzt Sitzung vom Stadtparlament heftige Auseinander-setzunge. De Lauer Armin von de SPD hat erzählt, er wär mim Diekmann Samuel an de neu Skateranlage in Orwisch entlang gelaufe un da hätte doch Jugendliche Haschisch geraucht un Kinner wärn auch in de Näh gewese. Da hat sich de Röder-Roland vielleicht eine Sorte uffgerescht, weil des eine Frechheit wär, die Skateranlage mit Drogekonsum in Verbindung zu bringe, un die zwei Spaziergänger hätte doch die Polizei anrufe könne, wenn se so was schon bemerkt hätte, un außerdem wär des endlich mal was für die Jugend, un so weiter. Isch weiß auch nit so recht, was der Redebeitrag da sollte. Wenn mer die öffentliche Einrichtunge schließe wollt, wo so e Zeug geraucht wird, da wärn schon emal nahezu alle Schule zu, mit Ausnahme von Grundschule vielleicht. Konzerte gäb´s auch keine mehr, eventuell noch Klassik, awer da bin isch mir auch nit so sicher. Jedenfalls seh isch jetzt kein zwingende Zusammenhang zwische de Skaterbahn un dem gesamtgesellschaftlichen Problem des Drogenkonsums. Na, war des en Satz?

Un außerdem habbe sich de Lauer Armin un de Diekmann Samuel am Orwischer Nikolausmarkt als Josef un Maria ablichte lasse. Da könnt sich auch mancher frache, was die vorher genomme habbe. Wahrscheinlich awer gar nix, weil die SPD ja schon mit dem Wahlkampf fürn Bürgermeister 2017 begonne hat un dementsprechend der arme Kandidat üwerall auftauche muss, damit die Leut ihn kenne. Da kann ja im neue Jahr noch einiges auf uns zukomme.

Egal, jetzt is Schluß mit meim Blödsinn un Zeit, Ihne alle ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes Jahr 2015 zu wünsche. Bleibe Sie so, wie Sie gern sein würde!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 107 November 14 Dietzebach un Diekmann

Kunrad 107

Gude, die Herrschafte,

sache Sie mal, sind Sie die letzt Zeit emal Richtung Dietzebach unnerwegs gewese? Dann warn Sie ja auch mitten im Auge des Hurrikans. Also was da los war! Plötzlich endende Straße, fehlende Umleitungsschilder, dem Wahnsinn anheimfallende Lkw-Fahrer und so weiter und so fort. Also, wenn alle Wege nach Rom führn, dann enden sie mit Sicherheit in Dietzebach. Verantwortlich dafür war die auch in unseren Breiten im Rahmen des Orwischer Kerbchaos zu zweifelhaftem Ruhm gekommene Institution mit Namen „Hessen Mobil“. Also sin Sie mir nit bös, awer falscher kann ein Name nit sein. Hessen Immobil, des würd passe!

Immer wenn ich den Name Hessen Mobil hör, weiß ich: Wo die sin, is es Verkehrschaos nit weit. Es würd mich mal interessiern, was für Mitarbeiter die habbe. Anhänger der Chaostheorie, Korzsichtige ohne Brill oder einfach nur Iwerzwersche? Mer waases nit!

Ordnung ins Chaos bringe, will auch die hiesige SPD. Nach unselige große Koalitione un Wahlschlappe soll jetzt ein Pastor, nämlich de Diekmann Samuel, den Lade in Hinsicht Bürgermeisterwahl 2017 übernehme. Der SPD eher kritisch gegenüber Stehende habbe hierzu gesacht, des wär e prima Wahl gewese, weil die SPD schon immer einen Seelsorger gebraucht hätt! Naja, isch denk, laß den Mann emal mache, dann sieht mer weiter. Allerdings sin die geäußerten Ziele, nämlich Anhebung der Vereinsförderung, sinkende Kitagebühren un bezahlbare Wohnraum, die übliche Allgemeinplätze aus em soziale Zettelkaste, des kann ja jeder unnerschreibe. Interessant wird die Sach nämlich erst dann, wenn de Diekmann Samuel erklärt, wie er des bezahle will. Jedenfalls als Gründer eines Startup-Unternehmens für Hochzeits- und Bestattungsredner wär er zumindest in dieser Hinsicht ein geeigneter Bürgermeisterkandidat, wobei isch jetzt gar nit weiß, was des für e Sorte Unternehme is. Fängt der erst an, setzt er in de Startlöcher odder geht des Unternehme schon ab? Mir Ältere sin mit solche Bezeichnunge zunehmend überfordert, zumal die Jüngere auch nit recht wisse, was des überhaupt bedeute soll. Wenn isch solche un ähnliche Begriffe hör, herrscht auch bei mir manchmal Chaos Dietzebächer Ausmaßes.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 106 Oktober 14 Baue, Altenzentren un Odenwaldstraß

Kunrad 106

Gude, die Herrschafte,

wisse Sie welches Lied uff unser Stadt derzeit am beste passt? „Schaffe, schaffe, Häusle baue“! So muss die Antwort laute, wenn mer sieht, was hier so los is. In Orwisch is jetzt Richtfest gefeiert worde, schon widder für ein Altenwohnheim. Es is ja dort rund um die ehemalige T&N ein Zentrum solcher Einrichtungen vorzufinde, quasi is des jetzt unser Altstadt! Was anners habbe mir ja in dieser Hinsicht sowieso nicht vorzuweise. Ob mer diese Altstadt allerdings touristisch ausschlachte kann, is zu bezweifle. Jedenfalls sollt sich mancher Oweräirer schon emal mit dem Gedanke vertraut mache, dass er im Alter in Orwisch landet. Das Motto lautet dann allgemein: „Bin isch alt, heb zittrige Henn, geht es stracks Richtung TN“.

In Oweroure hingege solle in de Odenwaldstraß rund 150 Wohneinheite über dem alte Hitzel&Beck Gelände entstehe. Die Firma, die dieses errichte soll, hat vor gar nix Angst, heißt sie doch Fürchtenicht GmbH, nein, halt, sie heißt Früchtenicht. So kann mer sich täusche. Die FDP wirft jetzt ein, dass bei so einem Riesenprojekt enorme Probleme mit Autos entstehe könnte, was de Röder-Roland als Panikmache angesichts der Tatsache, dass 300 Tiefgaragenstellplätz errichtet würde, zurückweist. Naja, da die Wohnunge durchschnittlich 80 qm groß sein solle un viele Haushalte 2, mit Kinner sogar 3 Autos habbe, da könnt´s schon eng werde, zumal es dort auch Geschäfte gebe soll. Wenn dann so schön gesagt wird, dass die Wohnunge angeblich vorwiegend für Singles un Seniore sein solle, dann fängt mer ob solcher Reden erst recht an zu grüble.

Nun habbe nämlich so Wohneinheite auch emal Besuch, der normalerweise nit in e Tiefgarage hinein darf. So ein Besuch hat meist die unangenehme Eigenschaft, ein Auto mitzuführn. Habbe jetzt beispielsweise 50 Einheite Besuch, fehle 50 Parkplätz. Nit auszudenke, wenn von dene beispielsweise genannte 50 Einheite 5 Geburtstag habbe mit Gäste, die in durchschnittlich 5 Autos komme. Dann sind das schon 70. Un dann guckt mer sich die üppige Parkplatzsituation in de Odenwaldstraß an un bedenkt, dass der Platz an de Bahn wege der Bebauung wegfällt, ja, dann kommt mer uff Gedanke wie die FDP. De Röder-Roland hat awer eingeworfe, dass es rund um de Bahnhof mehr Parkplätze gäb, weil bei der geplanten Änderung der Tarifstruktur des FVV viele Eppertshäuser von daheim un nit von Oweroure losfahrn würde. Gewagt, wenn mer bedenkt wie viele Jahrzehnte die Offebächer uff eine solche Tarifänderunge warte.

Uff de anner Seite muss dahinne was gemacht werde, auch sin 300 Plätz schon e Menge, un neue Leut bringe endlich mal widder e paar Euro in die Stadtkass. Un dann müsse die Gebührn nit als weiter erhöht werde und dann hott mer e paar Euro mehr un dann kann mer zwei Bier in de Wertschaft mehr trinke un dann hat de Wirt widder mehr Einkünfte un dann freue sich alle un dann singe die Gäste un de Wirt gemeinsam. Un was singe se? Wahrscheinlich das schöne Lied vom Schaffe un dem Häuslebaue!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 105 September 14 Abfallgebührn un Kläranlage

Kunrad 105

Gude, die Herrschafte,

die Stadt hatte ja ein gutes Abfallsystem mit einigermaßen erträgliche Kosten. Gehabt, wie mer leider sache muss. Dank neuer Regelungen des Bundesabfallrechts müsse organische Reststoffe nunmehr von jemand anners entsorgt werde. Sie frage sich von wem. Isch sache Ihne von meiner Lieblingsbehörde, der Anstalt für öffentliches Ärgernis, also dem Kreis Offebach.

Wie von den dort ansässige Spezialiste nicht anners zu erwarte, habbe die es geschafft, nicht wie unser Stadt den Preis von 45.- EUR pro Tonne zu vereinbarn, sondern eine Verwertungsgebühr von 90 bis 100 EUR. Hinnergrund wärn aufwändigere un teurere Transportverfahren. Ja, Herrschaftszeite, wie will mer dann en Butze Gras anners abfahrn als bisher? Jeder Normalbürger geht doch davon aus, dass ein Kreis, der hier größere Menge un somit auch ein größere Auftragsumfang anbiete kann, eher günstigere als teurere Preise vereinbarn kann, awer unsern Spitzeverband hat widder mal es Gegenteil geschafft.

Da muss doch was zu mache sein! Nit umsonst habbe mir doch Grüne in de Verantwortung. Ruft doch emal bei euerm Umweltspezi Tarek an un fracht ihn, wie mer aus dem Schlamassel rauskomme. De Kreis hat schon gesacht, aufgrund der gesetzlichen Vorgaben gäb es für die Stadt kein Schlupfloch. No ja, hätt mich auch gewunnert, wenn von dort ein vernünftiger Vorschlag gekomme wär. Un wieso gehen die Kommune nicht dran, dieses Gesetz mit Mehrkosten allein für Rödermark von ca. 120.000 EUR ändern zu lasse? Vielleicht deshalb, weil ja nicht die Kommune diese Mehrkoste zahle müsse, sondern die übliche Trottel! Da könnste manchmal grad verrickt wern!

Weil mir grad bei Abfall sin, isch hatt doch es letzte Mal auf das 40-jährige Jubiläum unserer Kläranlage hingewiesen un die Meinung vertrete , dass dies eine gewisse Niedergeschlagenheit nicht verhindern könne. Dummerweise hab isch erst jetzt erfahrn, dass es dort während des Tags der offenen Tür Getränkepreise fast wie vor 40 Jahr gegebe hätt.

Hätt isch des beizeite gewusst, ei, was hätt isch in de Kläranlage für en Spaß gehabt. Awer hinnerher, da könnste doch en Bierdeckel fresse vor Zorn. Des hätt allerdings dann den Vorteil, dass dieser organische Reststoff wenigstens nit vom Kreis entsorgt werde müsst. Aach was wert!

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 104 August 14 Sommerdepression 2014

Kunrad 104

Gude, die Herrschafte,

jetzt hatt isch doch gedacht, die WM-Stimmung hält für ewig, un uff einmal, ohne dass mer´s merkt, fort! Anstatt dass isch singend uff de Gass herumlaufe, nörgel isch widder durch die Gegend un reg mich uff üwer diesen Unwetter-Sommer un den ganze Mist, der sich zur Zeit in de Welt abspielt. Leider sorgt dabei auch nicht das im August zu begehende 40-jährige Jubiläum der Kläranlage Rödermark für stimmungsändernde Heiterkeit.

Gut, es gibt da so das ein oder annere Fest, wo mer hingeh kann, beispielsweise de Rödermarkt. Da gab´s auch am Freitag eine After-Work-Party, die angeblich nicht sonderlich gut besucht gewese sein sollt, was ein bezeichnendes Licht auf uns Rödermärker wirft. Wer nix schafft, braucht keine Party für nachdem, was er nit gemacht hat, wenn Sie verstehe… Ansonste war der Markt doch ganz nett. Am Samstag sollt gegen halb 12 Schluß sei, isch hab awer gehört, die übliche Verdächtige wärn noch um halb zwaa am Gang gewese. Noja, als weiter!
Schön am Sommer sin ja auch die Biergärte. Sache Sie mal, wisse Sie, ob der Germania-Biergarte noch geöffnet hat? Der hat am 1. Mai begonne un sollt bis Mitte Mai gehe. Dann is er awer als weiter verlängert worde, so dass isch die Vermutung hatte, die mache vielleicht bis zum Weihnachtsmarkt dorsch. Wär doch auch emal ein Ding, en Sommer-Herbst-Winter-Biergarte, der auch im Frühjahr geöffnet hat! Sollt sich der ein odder annere Verein mal durch de Kopp gehe lasse.

Positiv zu vermerke is auch, dass die Halle Urberach endlich renoviert is. Es war ja manchem Orwischer nicht länger zuzumute, weiter ins Feindesland zu müsse. Ärztlicherseits wurde deshalb, wie mer an manchem Stammtisch aus kaum glaubhafte Quellen hören konnt, schon seit geraumer Zeit eine erhöhte Depressionsneigung in diesem Stadtteil festgestellt. Diese wurde insbesondere durch die beklagenswerte Tatsache verstärkt, dass es bald kein Orwischer Ebbelwoi mehr gibt. Des stimmt auch mich traurig, dass unser einzige Kelterei zu macht. Un wenn isch drüber nachdenke, is schon widder es WM-Gefühl weg. Es wird einem awer auch nit leicht gemacht!

Ach kommt ihr Leit, mir genieße noch die letzte Spätsommertage, die bestimmt bald da sind, un mache es Beste draus. Das Motto könnte sein: Kommt der Altweibersommer ins Land, nemm ich notfalls auch e Junge zur Hand!

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 103 Juli 14 Fußballweltmeister

Kunrad 103

Gude, die Herrschafte,

de Kunrad is Weltmeister! Un nit nur de Kunrad, sondern auch alle Rödermärkerinne un Rödermärker, un zusätzlich alle Deutschinne un Deutsche! Jess, was war des e Ding am 13. 7. 14 in Rio. Wie mir Fußballweltmeister wurde, da war isch ja auch völlig aus em Häusche. Isch hatt mir sogar den vierte Stern uff die Backe gemalt, damit´s was wird. Un dann bin isch uff de Gass erum gesprunge wie die annern Irre auch. Isch hätt wie em Goethe sein Faust rufe könne: „Oh Augenblick, verweile doch. Du bist so schön!“ Tatsächlich dürfte meine Rufe an dem Abend allerdings erheblich profaner oder, besser gesagt, bierseliger ausgefalle sein.

Egal. Un jetzt war de Löw Jogi natürlich de Größte, wobei isch vorher beinah gesacht hätt: „Isch fress mein Schuh, wenn mir Weltmeister werde!“ Gut, dass isch mich mit so Aussage im Vorfeld zurückgehalte habb, sonst hätt isch jetzt ganz schön was zu knabbern. Awer de Jogi hatt ja diesmal auf uns gehört. Von uns 80 Millione Nationaltrainer habbe nämlich 97% gesacht, dass de Klose Miro spiele un de Lahm Philipp uff die Außebahn muss. Ja, un de Jogi hatt´s gemacht. Na also, geht doch!

Selbst in de USA gibt´s jetzt das Fußballfieber mit Public Viewing un all dem annern Kram. Mir soll´s recht sein, solang die Fußball gucke, könne se uns wenigstens nit abhörn. Isch freu mich riesig, dass jetz die NSA Abermillione an mails, Getwitter un sms durchlese muss, in dene so interessante Dinge wie „Isch krieg nen Herzinfarkt“, „Schlaaand“ oder „Jaaa!“ drin stehe. Bei „Götzeidank“ wern se sowieso verzweifle, die Brüder.

Isch bin auch gespannt, welche Steuererhöhunge un ähnliche Schrecknisse von de Regierung unmittelbar nach em Titelgewinn beschlosse worde sin. Mir Deppe sache ja in so Fälle nur: „Was kümmert einen Weltmeister eine Steuererhöhung odder dass die Lebensversicherung nur noch die Hälft wert is. Ein Weltmeister braucht kei Alterssicherung!“ In vier Woche sieht des dann e bißje anners aus, awer dann is halt schon alles unner Dach un Fach un mir gucke dumm.

Ach, was soll´s, lasse mir uns doch von solche Dinge nit de Tach vermiese. Mir halte´s mim Faust un dem verweilende, wundervolle Augenblick. Mög er noch lang in unserne Herze sein un uns e Lächle ins Gesicht zaubern.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad

Kunrad 102 Juni 14 Thälmann un Buffett

Kunrad 102

Gude, die Herrschafte,

sache Sie mal, hatte Sie gewusst, wer dieser Ernst Thälmann war, nach dem ein Anlieger freier Weg in Rödermark benannt werde sollt? Nach dem ganze Zirkus in de letzte Woche wisse mer´s jetzt zur Genüge. Klar, des war jetzt kein Ruhmesblatt für die schwarz-grüne Koalition, was mich awer mehr interessiert hätt, wär gewese, wer denn für den frühere Ernst-Thälmann-Weg, den´s ja bis 77 in Orwisch gegebe hat, verantwortlich war. Jedenfalls hat dieser eminent bedeutungsvolle Vorgang auch in der überregionale Presse sein Niederschlag gefunde. Viele stundenlange Diskussione im Stadtparlament habe gezeigt, dass es um unser Stadt nicht so schlecht bestellt sein kann, wenn mir solche Sorge habbe.

Awer nicht nur deshalb war Rödermark in aller Munde, sondern auch wege dem vorm VGH in Kassel verlorene Prozeß gege die Flugsicherung. Isch geb ja zu, dass isch schon stolz war, den Name Rödermark in jeder Radiosendung zu hörn. Besser wär´s halt gewese, mir hätte gewonne. Awer de VGH hat gemeint, es gäb gar keine Lärmbelästigung. Gut in Kassel wird mer den Lärm nit hörn, awer hier? Zumal es doch überhaupt kein Problem wär, die Flieger mehr über Waldgebiet zu leite, in dem außer den Herren Fuchs und Hase niemand daheim is. Des hat de VGH auch so gesehe, hat awer gesacht, des langt nit, der Klage stattzugebe. Dem Röder-Roland hat des gar nit gefalle. Der üwerlegt jetzt, ob mir Revision einlege solle.

Isch sach´s Ihne ganz offe, mir geht so ein Sonderflughafe für Leut wie de Warren Buffett un solch superreiche Privatfliegerflieger total uff de Keks. Die solle wie mir annern auch in Frankfurt starte un lande, un gut is! Es käm ja auch keiner uff de Gedanke, für so e Sorte extra Autobahne zu baue, damit se mit ihrne Sportwage mit 350 durch die Gejend rausche könnte.

E Lösung wär vielleicht, den Herrn Buffett zu überrede, dass er im Breidert oder uff em Eichebühl baut. Wenn der dann den Krach hat, is Egelsbach Vergangenheit, glaube se mir. Un ein Mann, der so ein sympathische Nachname hat, der müsst doch zu überzeuge sein. Mit dieser Idee geh ich jetzt in die Wertschaft ans Buffet oder an die Thek, wie mer mittlerweile diese schöne un menschenfreundliche Örtlichkeit bezeichnet.

Meine Verehrung

Ihne Ihrn Kunrad